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Stärkedemonstration von Mathys

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«Superglücklich» und «ein bisschen enttäuscht» zeigte sich die Waadtländerin Maude Mathys nach ihrem Sieg am 84. Murtenlauf. Glücklich, weil sie nach Franziska Rochat-Moser und Martina Strähl erst die dritte Schweizerin ist, der es in den letzten zwanzig Jahren gelungen ist, den traditionellen Gedenklauf zu gewinnen. Dass sie dabei mit 1:00:17 knapp über der magischen Grenze von einer Stunde blieb, vermochte ihre Freude nur kurz zu trüben. Das ganze Rennen war eine einzige Demonstration der 30-Jährigen.

Europameisterin besiegt Weltmeisterin

Der erwartete Zweikampf zwischen der Berglauf-Europameisterin aus Ollon und der kenianischen Berglauf-Weltmeisterin Lucy Wambui um den Tagessieg war eine einseitige Angelegenheit. «Auf den ersten zehn Kilometern habe ich mich bewusst zurückgehalten, ohne mich zu sehr auf die führende Lucy zu fixieren», sagte Ma­thys. «Dann habe ich das Tempo verschärft. Ich wollte aufs Ganze gehen und schauen, ob ich meine Pace bis ins Ziel durchhalte.» Sie hielt durch. In der Sonnaz-Steigung hängte sie ihre Konkurrentin endgültig ab und nahm ihr bis in Ziel der 17,17 langen Strecke 1,47 Minuten ab. Nur 23 Männer waren am Sonntag schneller als Mathys. Die drittplatzierte Walliserin Laura Hrebec büsste bereits 2:39 Minuten ein.

Der Sieg von Maude Mathys ist keine Überraschung. Dass sie gegenwärtig hervorragend in Form ist, hat sie nebst ihrem Europameister-Titel und dem vierten Platz an den Berglauf-Weltmeisterschaften auch vor drei Wochen beim Jungfrau-Marathon bewiesen, als sie den Streckenrekord pulverisierte. Um sechs Minuten unterbot sie die bisherige Bestzeit und siegte überlegen.

Ein gutes Jahr nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat sich Maude Mathys wieder auf dem internationalen Top-Niveau etabliert. «Während meiner Schwangerschaft hatte ich das Glück, mein Training fortführen zu können. Ich hatte die Intensität heruntergeschraubt, im Gegenzug aber mein Trainingsvolumen erhöht.» Während ihre ältere Tochter in der Schule sei, habe sie viele Trainings mit ihrem Sohn gemacht, entweder mit ihm im Kinderwagen oder auf dem Rücken, sagte Mathys. «Es kommt durchaus auch vor, dass ich zwischen fünf und sechs Uhr morgens laufen gehe.»

Wegen Kinderwunsch im Fokus von Antidoping

Vor zwei Jahren, im März 2015, war Maude Mathys der Wunsch nach einem zweiten Kind beinahe zum Verhängnis geworden. Bei zwei Dopingkontrollen wurde in ihrem Urin die Substanz Clomifen gefunden. Clomifen, ein Arzneistoff zur Auslösung eines Eisprungs, wird im Gewichtheben oftmals zur Verschleierung von anderen illegalen Substanzen verwendet und steht deshalb auf der Dopingliste. Mathys erklärte seinerzeit, dass sie das Medikament genommen habe, um schwanger zu werden, es aber versäumt habe, es anzugeben.

Jari Piller, der beste Freiburger, flog dem Ziel entgegen.

Die Disziplinarkommission von Antidoping Schweiz glaubte Mathys, dass sie das Arzneimittel aus therapeutischen Gründen und nicht zur Leistungssteigerung verwendet habe. Sie verwarnte daraufhin die Athletin, sprach aber keine Sperre aus. Allerdings wurden Mathys die drei Silbermedaillen, die sie an der Skitouren-WM in Verbier gewonnen hatte, nachträglich aberkannt.

Olympische Spiele im Visier

Die zweifache Mutter will in den «kommenden drei Wochen eine Pause einlegen, gar keinen Sport machen.» Danach will sich Mathys bei verschiedenen Stadtläufen, wie der Corrida in Bulle, erstmals auf kürzeren Distanzen versuchen. Dort hofft sie, ihre Grundschnelligkeit zu erhöhen, was ihr im Frühling bei den Stadtmarathonläufen zugutekommen wird. Das grosse Ziel der Waadtländerin ist es, sich über die 42,195 Kilometer für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu qualifizieren. Dafür wird die 30-Jährige den Skitouren-Wettkampf – die Diszip­lin, mit der sie ihre erfolgreiche Karriere als Ausdauersportlerin begonnen hat – vorerst etwas vernachlässigen.

Männer

Drei Äthiopier auf dem Podest

Beim 84. Murtenlauf feierten die Äthiopier einen dreifachen Triumph. Anders als bei den Frauen, wo der Sieg von Maude Mathys eine eindeutige Angelegenheit war, sorgte ein afrikanisches Quartett an der Spitze lange Zeit für Spannung. Erst auf den letzten paar Hundert Metern fiel die Entscheidung zugunsten von Alemajehu Wodajo, der in 54:03 Minuten vor seinem in Winterthur wohnhaften Landsmann Fikru Dadi (54:10) triumphierte. Temesgen Daba lief in 54:13 über die Ziellinie.

Hunt bester Schweiz

Im Kampf um den Sieg konnten die Schweizer nicht mitreden, umso mehr die grossen Schweizer Namen fehlten. Zahlreiche Läufer verzichteten eine Woche nach dem Berlin-Marathon auf eine Teilnahme am traditionellen Gedenklauf. So fehlten etwa Christian Kreienbühl, Adrian Lehmann (bester Schweizer am diesjährigen Kerzerslauf) oder der Freiburger Marathon-Rekordhalter Andreas Kempf.

Als Fünfter und somit bester Schweizer klassierte sich Jérémy Hunt. Mit seiner Zeit von 55:07 Minuten lief der 25-jährige Jurassier aus Porrentruy mehr als zwei Minuten schneller als im Vorjahr. «Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden», sagt der gelehrte Koch. «Letztes Jahr musste ich mich hinter Abraham Tadesse als zweitbester Schweizer zufriedengeben, jetzt stehe ich zuoberst. Das freut mich ausserordentlich», sagte der übers ganze Gesicht strahlende Hunt – und verschwand zur Dopingkontrolle.ms

 

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