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Verrückte Zeiten für Veronica Vancardo

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Manchmal ist es selbst für Veronica Vancardo kaum zu begreifen, wie weit sie mit ihren 19 Jahren bereits gekommen ist. «Die Saison 2018 war schon verrückt mit der Selektion für die Europameisterschaften in Berlin – auch wenn ich damals für den Start mit der Staffel nicht berücksichtigt wurde. Dann folgte meine Teilnahme an den U20-Weltmeisterschaften. Ich habe nicht daran geglaubt, dass es noch besser werden kann.» Es wurde aber. Letzten Mai nahm die Freiburgerin an den Staffel-Weltmeisterschaften in Yokohama teil. Über die 4×400 Meter lief das Schweizer Quartett mit der internationalen Top-Athletin Léa Sprunger, Fanette Humair, Yasmin Giger und Vancardo auf den 7. Rang. Und mit ihrer ersten Medaille an der Schweizer Meisterschaft der Aktiven vom August in Basel (Bronze über 400 Meter) sicherte sich die Gymnasiastin schliesslich das Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Doha.

Klimatisiertes Stadion

Während die ersten Schweizer Leichtathleten aber bereits heute im Wüstenstaat an den Start gehen werden (siehe Kasten unten), geht es für Vancardo erst am nächsten Mittwoch in den Katar. Mit Temperaturen von bis zu 40 Grad ist es in Doha schlicht zu heiss, um sich den letzten Schliff für die Weltmeisterschaften holen zu können. «Die Bedingungen an dieser WM sind speziell. Die Klimaanlagen werden Freund und Feind zugleich sein», erklärt die Athletin vom TSV Düdingen. Es bestehe die Gefahr, sich eine Erkältung einzufangen, weil es draussen so heiss wie in einer Sauna sei, in Hotels und Bussen die Temperatur dafür umso mehr herabgekühlt werde. Und gar das offene Khalifa-Stadion in Doha funktioniert wie eine überdimensionale Klimaanlage. Mit grossen Düsen soll die Temperatur während der Wettkämpfe am Abend auf bis zu 24 Grad heruntergekühlt werden können.

Um sich auf diese erschwerten Bedingungen einigermassen vorbereiten zu können, kehrte die Schweizer Athletin erst am Dienstag von einem zwölftägigen Trainingslager in Belek zurück. «Es war ein langes Camp, aber ich will nicht klagen», sagt Vancardo, die in der Türkei wegen einer Magenverstimmung zwei Tage pausieren musste. «Die Trainingsmöglichkeiten in Belek waren sehr gut. Und wir konnten uns an die erhöhten Temperaturen gewöhnen, auch wenn sie nicht ganz an jene in Doha heranreichten.»

Mit der Staffel schneller

Veronica Vancardo ist neben Humair, Giger, Sprunger, Giulia Senn sowie Rachel Pellaud eine von sechs Athletinnen, die für die 4×400-Meter-Staffel selektioniert wurde. Ob sie dem Schweizer Quartett angehören wird, das am Samstag in einer Woche im Vorlauf an den Start gehen wird, erfährt sie erst am Tag zuvor. «Wie meine Chancen stehen, kann ich nicht sagen. Ich weiss nur, dass wir alle in Form und bereit für einen Start sind. Für mich wäre ein Start in Doha super und die Kirsche auf der Torte. Andernfalls wäre ich sicher enttäuscht, aber nur schon selektioniert worden zu sein, ist toll.» Zuversicht ist bei der Freiburgerin indes durchaus angebracht, wie Sylvia Aeby-Hasler, ihre Trainerin beim TSV Düdingen, erläutert. «Veronica steht in der Hierarchie auf Position 4 oder 5 und ist sehr gut in Form. Am Ende entscheidet der Nationalcoach über einen Start von Veronica. Der weiss aber, dass sie eine gute Staffelläuferin ist.»

Tatsächlich konnte die Freiburgerin in dieser Saison in der Staffel die besseren Leistungen abrufen als in ihren individuellen Rennen. «Ich habe mir selber zu viel Druck gemacht und kam mit diesem Stress nicht zurecht», übt Vancardo Selbstkritik. Sie gehe zuweilen nicht mit der richtigen Einstellung an Wettkämpfe heran. «Ich habe Zweifel an meine Fähigkeiten, obwohl ich die Voraussetzungen für gute Resultate mitbringe. Wir sind jedoch daran, das zu korrigieren.» Aeby-Hasler, die Vancardo seit fünf Jahren betreut, bestätigt, dass ihr Schützling in der Staffel lockerer laufe. Grundsätzlich ist die Trainerin mit der Entwicklung aber zufrieden. «Wir bauen Veronica langfristig auf. Sie erzielt kontinuierlich kleine Fortschritte.» Mit Blick auf die Trainingsleistungen sei über die 400 Meter eine Zeit von unter 54 Sekunden möglich, sagt Aeby-Hasler. Aktuell liegt die persönliche Bestleistung von Vancardo bei 54,20.

Schuljahr auf zwei Jahre verteilt

Um sich auch weiterhin steigern zu können, absolviert das Talent ihr letzten Jahr am Kollegium über zwei Jahre. «Die Schule und das kantonale Amt für Sport haben sich sehr verständnisvoll gezeigt und mir das ermöglicht. Diese Lösung ist für mich eine grosse Hilfe.» Durch das halbe Pensum kann die Läuferin aus Granges-Paccot, die bis zu zwölf Stunden pro Woche in den Sport investiert, beispielsweise im Winter in Magglingen trainieren gehen. «Und der grosse Vorteil ist, dass sie nun mehr Zeit für die Regeneration hat», hält Aeby-Hasler fest. «So wie letztes Jahr konnte es nicht weitergehen. Sie bekam für ihre Wettkämpfe zwar immer frei, musste dann aber alles nachholen. Das war nicht optimal.»

Die halbprofessionellen Voraussetzungen sind die Grundlage, um nächste Stufen in der Karriereleiter zu erklimmen. Eine davon wären die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Mit einem Finalplatz in Doha würde sich die Schweizer Staffel direkt für diese Spiele qualifizieren. «Die Konkurrenz ist gross, das wird hart», weiss Vancardo, die sich eigentlich noch keine grossen Gedanken um Tokio machen will. «Das ist noch so weit weg, gleichzeitig aber auch nicht. Ich bin erst 19, und nächstes Jahr vielleicht schon an Olympischen Spielen teilnehmen zu können, wäre ja noch verrückter als alles, was bisher war.»

«Die Bedingungen an dieser WM sind speziell. Die Klimaanlagen werden Freund und Feind zugleich sein.»

Veronica Vancardo

Leichtathletin

«Ich bin erst 19, und nächstes Jahr vielleicht schon an Olympischen Spielen teilnehmen zu können, wäre ja noch verrückter als alles, was bisher war.»

Veronica Vancardo

Leichtathletik

«Am Ende entscheidet der Nationalcoach über einen Start von Veronica. Der weiss aber, dass sie eine gute Staffelläuferin ist.»

Sylvia Aeby-Hasler

Trainerin

Leichtathletik-WM in Doha

Ein Grosskampftag zum Auftakt

Die Schweizer Delegation ist zum Auftakt der WM in Doha gefordert. Am Freitag steht ein Septett im Einsatz, alle müssen für das Weiterkommen eine hohe Hürde nehmen.

Den Anfang machen die 800-m-Läuferinnen Selina Büchel und ihre Kollegin Laure Hoffmann, die noch in letzter Minute vom internationalen Leichtathletik-Verband aufgeboten wurde. Die Toggenbur-gerin Büchel blickt auf einen durchzogenen Sommer zurück. Eine Erkrankung setzte die zweifache Hallen-Europameisterin im August mehrere Wochen ausser Gefecht. Büchel, deren Saisonbestzeit von 2:01,21 Minuten nicht ihrem Potenzial entspricht, will ins Feld der Top 24 und somit in einen der drei Halbfinals vorstossen. Für Hoffmann hingegen wäre das Überstehen der 1. Runde ein Coup. Zeitgleich mit den 800-m-Läuferinnen heben die Stabhochspringerinnen Angelica Moser und Nicole Büchler ab. Sofern nicht ein Dutzend die Qualifikationshöhe von 4,60 m schafft, wird das Finalfeld aufgefüllt. 4,60 m haben diesen Sommer weder die U23-Europameisterin Moser noch die nach einer Babypause zurückgekehrte Büchler geschafft.

Alex Wilson lief diesen Sommer Schweizer Rekorde über 100 und 200 m. Obwohl der EM-Dritte von Berlin 2018 über die halbe Bahnrunde die grösseren Chancen besitzt, startet er auch über 100 m. Einen Kräfteverschleiss durch die Doppelbelastung befürchtet er nicht. Im Gegenteil. Der Prolog soll ihm mental einen Schub verleihen. Mit seinem Schweizer Rekord von 10,08 Sekunden figuriert der gebürtige Jamaikaner ausserhalb der Top 30 der Meldeliste, 24 Sprinter stossen in die Halbfinals vor. Julien Wanders startet über 5000 m in der ersten Serie, in der Regel ein Nachteil. Sofern nicht ein sattes Tempo angeschlagen wird, muss er einen Top-5-Platz erreichen und kann nicht auf ein Weiterkommen über die Zeit spekulieren.

Zum Abschluss des Abends tritt Kariem Hussein über 400 m Hürden an. Die Saisonbestzeit von 49,21 Sekunden des Europameisters 2014 garantiert keinen Vorstoss in eine der drei Halbfinalserien.

sda

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