Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Leidensgenossen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wir sind Leidensgenossen der im Bericht erwähnten Familien und haben die Rückständigkeit des freiburgischen Schulsystems mit voller Wucht zu spüren bekommen. Auch unser zehnjähriger Sohn passte nicht ins Schema. Die Sonderpädagogen vom kantonalen Amt schlugen vor, ihn in eine Relais-Klasse (Übergangsklasse für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche) zu stecken, bis für ihn im Kanton Bern eine definitive Lösung gefunden werden könne. Nur ein straffes Regel-Setting könne ihm die Struktur geben, die er so sehr benötige. Dass dies gerade die Rezeptur war, auf die unser Sohn in den letzten Jahren mit Depressionen reagiert hatte, liess die Fachpersonen unbeeindruckt. Sie warnten uns sogar ausdrücklich davor, ihn gemäss unserer Intuition in die private Montessori-Schule in St.  Wolfgang (Sesam) zu schicken, und prophezeiten, dort werde er gar nichts mehr lernen. Es brauchte Überwindung, nicht auf die Sonderpädagogik-Profis zu hören, sondern auf unser Bauchgefühl. Und zum Glück taten wir es! Unser Sohn hat sich in der Montessori-Schule innert kurzer Zeit verwandelt und wurde vom antriebslosen Schulmuffel zu einem aufgeweckten Kind, das sich für alles interessiert und eigenständig forscht und recherchiert.

Als Jurist interessierte mich die Frage, wer für die Kosten einer bedürfnisgerechten Schulbildung aufkommen muss, wenn der Staat diese im konkreten Fall nicht gewährleisten kann. Die Antwort des Kantonsgerichts war ernüchternd: Die Kosten werden erst übernommen, nachdem alle Versuche mit dem kantonalen System gescheitert sind. Wir hätten unseren Sohn also zuerst in die Relais-Klasse und dann in die Berner Schule mit dem straffen Setting schicken müssen, damit man uns nach etwa zwei Jahren schwarz auf weiss bestätigt, dass dies doch nicht das Richtige ist für ihn. Glücklich kann sich schätzen, wer die Möglichkeit hat, sein Kind, wenn nötig, auf eine Privatschule zu schicken. Doch was passiert mit all den anderen? Der Kanton Bern bezahlt bei ausgewiesenem Bedarf Beiträge für seine Schüler, die die Montes­sori-Schule in St. Wolfgang besuchen. Von dieser Einsicht ist man im Kanton Freiburg noch Lichtjahre entfernt. Und solange man es vorzieht, auf die hauseigenen Rezepte der Sonderpädagogen zurückzugreifen, wird das auch so bleiben.

Mathias Boschung, Tafers

«Wir haben die Rückständigkeit des Schulsystems mit voller Wucht zu spüren bekommen.»

«Glücklich kann sich schätzen, wer die Möglichkeit hat, sein Kind, wenn nötig, auf eine Privatschule zu schicken.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema