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Leidet das Banker-Image in Deutschfreiburg?

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Erneut muss der Staat eine Grossbank retten. Erneut sind astronomisch hohe Manager-Boni täglich in den Schlagzeilen. Welche Auswirkungen das auf die kleineren Banken in Freiburg hat, zeigt eine Umfrage.

Während weiterhin unklar ist, wie die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS konkret abgewickelt wird, spüren auch kleinere Banken erste Auswirkungen der am Sonntag beschlossenen «Zwangsheirat» der beiden Grossbanken. Eine Umfrage der FN bei Geldinstituten im Kanton zeigt: Der historische Entscheid bewegt die Gemüter in der ganzen Region.

Der Grundton bei allen befragten Banken ist ein ähnlicher: «Wie so viele andere hätten wir den Fortbestand einer zweiten Grossbank in der Schweiz gewünscht. Der Verlust von so vielen Arbeitsplätzen macht uns sehr betroffen», fasst der Präsident der FKB-Generaldirektion, Daniel Wenger, die Gefühlslage zusammen.

«Ich habe die Geschehnisse der letzten Tage sehr eng mitverfolgt – mit einem mulmigen Gefühl», sagt Aldo Greca im Gespräch mit den FN. Als Präsident des Deutschfreiburger Verbands der Raiffeisenbanken findet er klare Worte für die CS-Übernahme: «Um ganz ehrlich zu sein, ich war recht aufgewühlt.»

Es mache ihn traurig, dass möglicherweise Tausende von Menschen früher oder später ihre Arbeit verlieren werden. Und Aldo Greca fügt an:

Einmal mehr sorgen einige wenige Exponenten dafür, dass der Ruf unserer Branche auch international an Ansehen verliert.

Das sei vor allem schade, weil «98 Prozent aller Mitarbeitenden in der Finanzbranche täglich Toparbeit leisten».

 Aldo Greca (Mitte) ist Präsident des Deutschfreiburger Verbands der Raiffeisenbanken.
Aldo Ellena/a

Ein wenig anders schätzt Ivan Brügger, Geschäftsleiter der Clientis Sparkasse Sense, die Lage ein. «Ich glaube, die Leute können unterscheiden», sagt er auf Anfrage.

Sie sehen, dass es einen Unterschied macht, ob man im Management einer Grossbank arbeitet oder in einer regionalen Bank.

Er gehe nicht davon aus, dass das Image der regionalen Bankerinnen und Banker jetzt zusätzlichen Schaden nehmen werde.

Anfragen von CS-Kunden

Die Freiburger Kantonalbank möchte derweil nicht kommentieren, ob das Ansehen der Branche durch die CS-Übernahme Schaden genommen hat. Was die FKB jedoch feststellt, ist eine Zunahme von ehemaligen CS-Kundinnen. «Wir stellen schon seit Beginn des Jahres einen Anstieg fest», sagt Daniel Wenger.

Daniel Wenger, Präsident der Generaldirektion der Freiburger Kantonalbank.
Charly Rappo/a

Auch für die Raiffeisenbanken stellt Aldo Greca seit einigen Tagen vermehrt Anfragen von CS-Kunden fest. «Sie rufen bei uns an, sind verunsichert und fragen sich, wie es weitergeht», so Greca, der ausserdem Bankleiter der Raiffeisenbank Sense-Oberland ist.

Bei der Clientis Sparkasse Sense hingegen habe man in jüngster Vergangenheit keine zusätzlichen Anfragen von bisherigen CS-Kunden bemerkt, sagt Ivan Brügger. «In unserem Hauptmarktgebiet, dem Sensebezirk, gibt es keine Credit-Suisse-Filialen. Die CS gehört nicht zu unseren direkten Mitbewerberinnen.»

Lieber eine kleine Bank?

Eine Chance für kleinere, regionale Banken könnte der jüngste Grossbank-Skandal trotzdem sein, so Brügger. «Es ist möglich, dass sich einige Leute dazu entscheiden, ab jetzt vermehrt kleinere Banken zu berücksichtigen.» Das Ansehen der Grossbanken werde vor allem durch die Boni-Diskussionen und die erneute staatliche Rettung geschmälert, so Brügger. Und auch Aldo Greca rechnet damit, dass «etliche Kunden ihre Geschäftsbeziehungen mit der CS nicht weiterführen werden» und zu anderen Banken wechseln werden. «Ein wichtiger Unterschied zwischen Grossbanken und einer kleineren Bank, wie es die Raiffeisenbanken sind, ist der Umstand, dass wir als Genossenschaftsbank eine Gewinnoptimierung anstreben, keine Gewinnmaximierung», betont Greca. Ausserdem seien kleinere Banken so aufgestellt, dass sie die meisten ihrer Kunden persönlich kennen. «Eine global tätige Bank wie die CS verfolgt grundlegend andere Interessen.»

Der Hauptsitz der Clientis in Tafers.
zvg

Aufarbeitung wichtig

Welche Risiken die neue Monsterbank für die Schweizer Wirtschaft haben könnte, ist aktuell noch völlig unklar. In den nächsten Wochen und Monaten muss die UBS in einem ersten Schritt einen Weg finden, die CS Schritt für Schritt zu übernehmen. «Ich erhoffe mir zudem eine saubere Aufarbeitung der Ereignisse», betont Ivan Brügger von der Clientis Sparkasse Sense. Ihn würde beispielsweise interessieren, warum es so lange gedauert hat, bis jemand eingegriffen hat. Und: «Auch die Rolle von ungeprüften Informationen, die auf sozialen Medien verbreitet wurden, sollte man analysieren», so Brüggers Wunsch.

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