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Leserbrief

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Leserbrief

Der Wolf im Fadenkreuz seiner Gegner

«Auf den Spuren der Luchse und Wölfe» – Zeitung in der Schule – FN vom 4. November 2009.

Wann und wo auch immer vom Wolf die Rede ist, schlagen die Wellen hoch. Der Wolf hat, wie fast kein anderes Tier unter dem arroganten Verhalten des Menschen gelitten. Die öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten und extremen Verhaltensansichten von polternden Schafhaltern und populistischen Politikern sind unübersehbar. Aber auch ein Teil der Jäger sieht den Canis lupus als lästigen Jagdkonkurrenten.

Das Wort von der menschenfressenden Bestie macht die Runde – einer Bestie, die nichts taugt und die es ohne Wenn und Aber gnadenlos zu verfolgen gilt. Darum verwundert es nicht, wenn sich jene Demagogenkreise nach wie vor grossen Zulaufs erfreuen, deren unumstössliche Faustregel lautet: «Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf.» Entgegen allen Regeln der Verhaltensbiologie rennt man aus Prinzip lieber mit unkorrekten Parolen und Zahlen gegen die nicht relevant erscheinende Konsenspolitik zur Vernunft neigender Menschen an.

Der wolfsverachtende Wolfshasser behauptet seit Jahr und Tag, Ausrottungsfeldzüge seien dringend erforderlich, um das Aussterben von Huftierbeständen gerade noch verhindern zu können. Indes fehlt es den Argumentationen dieser Lobbysten an handfesten Beweisen und vor allem an Erinnerungsvermögen. War und ist es nicht der zur totalen Ignoranz neigende Mensch, der von der Antarktis einmal abgesehen, auf allen Kontinenten unserer Erde ganze Wildtierpopulationen vernichtete?

Selbst der notorische Beutegreifkritiker kommt bei realistischer Betrachtung nicht umhin zuzugeben: Bestandesentwicklung von Rotwild sind völlig unabhängig von der Präsenz des Wolfes! De facto fehlt dem Menschen schlicht die geistige Kapazität, die Komplexität eines Lebensraums jemals zu begreifen. Eine Kröte, die noch längst nicht jeder bereit ist zu schlucken.

Die deprimierende Wolf-Mensch-Beziehung, welche aus der Sicht der Wölfe verheerend ist, bildet das Fundament meines Schreibens, denn, wer den Wolf in der freien Natur gesehen hat, versteht mich.

Autor: Mauritz Boschung, Plaffeien

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