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Leserbrief

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Leserbrief

Lehmann-Papiere: Bescherung à la Credit Suisse

Vor gut zwei Wochen erhielt ich einen Brief der Gross bank Credit Suisse: «…Wir verstehen Ihre Betroffenheit … einen Teil Ihres Vermögens zu verlieren …», hiess es da. Und weiter schrieb die CS: «Es fällt uns ausserordentlich schwer, Ihnen trotz Ihrer Treue und Verbundenheit zu unserer Bank diesen Entscheid mitteilen zu müssen.»

Mit einem Schlag hatte ich somit 106 000 Franken verloren, just zur Weihnachtszeit. Was war falsch gelaufen, was hatte ich falsch gemacht?

Am 5. Mai hatte ich in einer Freiburger CS-Filiale ein Gespräch mit meiner langjährigen Beraterin. Ich teilte ihr mit, dass ich durch die rückläufige Börsenentwicklung beunruhigt sei und dass ich mein Geld sicherer anlegen wolle.

Die Frau riet mir dann zum Kauf der Lehman Note. «Das ist eine sichere Anlage», versicherte sie mir, weil sie bei Verfall hundertprozentig kaptialgeschützt sei. Die Beraterin gab mir eine Broschüre und umrahmte mit Kugelschreiber die entsprechenden Passagen. Sie sagte kein Wort, dass für die Garantie nicht die CS gerade stehe, sondern der Emittent, also die Lehman Brothers.

Im oben erwähnten Brief der CS steht weiter: «Unseren intern vorhandenen Papieren entnehmen wir, dass Sie anlässlich des Beratungsgesprächs … über die Risiken aufgeklärt worden sind …» Das entspricht nicht den Tatsachen. Meine Beraterin liess mich – nur vier Monate vor dem Bankencrash- im festen Glauben, ein sehr sicheres Papier zu kaufen. Ich habe nichts unterzeichnet, sondern nur meine mündliche Einwilligung gegeben, denn ich hatte ja volles Vertrauen zur CS. Und nun fühle ich mich in meinem Vertrauen missbraucht; ich bin der festen Überzeugung, dass die CS dem Grundsatz von Treu und Glauben zuwider handelt. Der Hinweis, ich hätte alles im Kleingedruckten finden können, ist ein Hohn.

Ja, was habe ich denn falsch gemacht? Ich habe der CS vertraut und für bare Münze genommen, was die Grossbank als ihre Grundsätze ausgibt: «Bei Credit Suisse wissen wir, dass wir nur in Partnerschaft mit unseren Kunden neue Standards setzen können. Dazu müssen wir die Kunden in den Mittelpunkt stellen und ihre Anforderungen und Bedürfnisse umfassend verstehen.»

Autor: Markus Baechler, Colombo und Freiburg

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