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Fragwürdige Prioritätensetzung

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Ein weltweites Anliegen findet in Murten kein Gehör. Was auf Kantonsebene vor rund einer Woche erfolgreich vertreten werden konnte, wurde von der Murtner SP-Fraktion am 1.  Juli 2020 auf Gemeindeebene deponiert, nämlich eine Resolution gegen Rassismus. Eine Resolution ist das politische Instrument einer Erklärung aus aktuellem Anlass und hätte der hiesigen Bevölkerung signalisieren sollen, dass wir uns als Murtner Generalrat der Problematik des Rassismus bewusst sind, Solidarität zeigen und verlangen, dass weitere Massnahmen zur Bekämpfung von Rassendiskriminierung getroffen werden. Offensichtlich sind sich nicht alle Generalratsmitglieder der Thematik und insbesondere des Handlungsbedarfs bewusst. Die Resolution wurde mehrheitlich abgelehnt. Thomas Bula (FDP) ergriff als Einziger der ablehnenden Personen das Wort und erklärte, dass er es als nicht notwendig empfinde, auf einen solchen «Hype» aufzuspringen und dies dann auch noch in einer Sitzung mit vollgepackter Traktandenliste zu präsentieren.

Es scheint mir bedenklich, wenn in einer Generalratssitzung dem Ausfall der diesjährigen Feier zum Gedenken an die Murtenschlacht wegen des Coronavirus gute drei Mal nachgetrauert wird, aber der aktuelle Aufstand gegen Rassendiskriminierung mit keinem Wort erwähnt wird. Es ist fraglich, ob die Prioritäten hier richtig gesetzt wurden – und das sage ich als Murtner mit 11  Jahren Soli-Umzug-Erfahrung. Auch stellt sich mir die Frage, inwiefern eine Mehrheit aus hellhäutigen, heterosexuellen Männern darüber urteilen will, ob Rassismus in unserer Gemeinde existiert oder nicht. Für Betroffene ist das nichts weniger als ein «Chlapf» ins Gesicht. Rassismus und Diskriminierung sind – obwohl nicht immer sichtbar – trauriger Teil unserer Gesellschaft und erfordern ein stetes Hinterfragen unseres eigenen Handelns. Nur weil nicht täglich Meldungen publiziert werden, heisst das nicht, dass die Schweiz und insbesondere Murten eine heile Welt sind.

Samuel Raemy, Generalrat SP, Murten

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