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Leserbriefe

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Leserbriefe

Freiburg hat keinen Grund zur Freude

Autor: «In Freiburgs Kassen fliesst mehr Geld» – FN vom 19. November 2009

Der Kanton Freiburg ist nicht abgelegen und hat auch keine besonders hohen Infrastrukturkosten zu tragen. Ganz im Gegenteil, Freiburg liegt in günstiger Lage im Mittelland zwischen den Agglomerationen Bern und Lausanne und profitiert von einer hervorragenden Infrastruktur, die durch den Bund bereitgestellt wurde (zwei Autobahnen, SBB). Trotzdem ist Freiburg arm. Es steht, pro Kopf gerechnet, beim Steuerpotenzial an sechstletzter Stelle und ist der drittgrösste Profiteur des Finanzausgleichs. Ist das nicht eher eine Schande, für die man sich schämen müsste, als ein Anlass zur Freude?

Die fortdauernde Armut des Kantons Freiburg hat gewiss auch historische Wurzeln. Aber es wird je länger desto verlogener, sich darauf zu berufen. Es wäre längst Zeit genug gewesen, durch eine vernünftige Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik und eine effiziente wirtschafts- und bürgerfreundliche Verwaltung die Voraussetzungen für einen dauerhaften wirtschaftlichen Aufschwung zu legen, der uns endlich aus dieser erniedrigenden Bettlerposition herausgeführt hätte. Vorschläge dafür hat es genug gegeben, und andere Kantone, die teilweise wesentlich schlechtere natürliche Voraussetzungen haben, haben es vorgemacht. Aber Freiburg macht es sich bequem mit dem süssen Manna, welches da vom Himmel fällt und die eigene Anstrengung überflüssig macht.

Geldverteilen, ohne die Ursachen der Armut zu berücksichtigen, bekämpft die Armut nicht, sondern perpetuiert sie. Wir wissen das auf der individuellen Ebene aus der Sozialpolitik und auf der internationalen Ebene aus der Entwicklungshilfe. Selbst verschuldete Armut kann nur durch eigene Anstrengung und eigene Verantwortung überwunden werden. In den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts gab es im Kanton Freiburg einige hoffnungsvolle Ansätze in dieser Richtung. Das ist lange vorbei.

Ja, wir sollten uns über das Geld aus dem Finanzausgleich nicht freuen, sondern uns dafür schämen. Andere haben hart dafür gearbeitet, damit Freiburg sich seinen Skandalen und seinen Bundesratskandidaturen widmen kann.

Autor: Henner Kleinewefers, Greng

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