In den Freiburger Nachrichten vom 4. Mai wird unter dem Titel «Pflegefamilie als
Es sind aber einige Begriffe, die mich in diesem Artikel befremden und nachdenklich machen. Es darf nicht sein, dass Grossfamilien als «Heim» oder gar «Erziehungsheim» bezeichnet werden und dass von «schwer erziehbaren» Kindern gesprochen wird. Seit dreissig Jahren haben mehr als zwanzig Kinder über lange Zeit, meist bis zu ihrer Selbständigkeit, in unserer Grossfamilie gelebt. Sie als «schwer erziehbar» bezeichnet zu sehen tut mir weh und ist auch völlig falsch. Kinder, welche in professionellen Pflegefamilien aufgenommen werden, stammen in der Regel aus schwierigen familiären und sozialen Verhältnissen. Sie benötigen vor allem viel Liebe und Zuwendung und ein stabiles Betreuungsnetz in familienähnlichen Strukturen. Von den Pflegeeltern wird ein grosses Mass an Kompetenz und Belastbarkeit gefordert. Die Betreuung und Förderung der Kinder unter Einbezug ihrer Herkunftsfamilien ist sicher sehr anspruchsvoll und intensiv, bringt aber auch viel Befriedigung und Freude mit sich. Um diesen Kindern eine möglichst «normale» Kindheit und Jugendzeit zu ermöglichen, ist es wichtig, dass die Menschen in ihrem Umfeld ohne Vorbehalte auf sie zugehen. Es darf nicht sein, dass sie als «schwer erziehbar» abgestempelt und ausgegrenzt werden.