Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Sternstunde Grossratsdebatte über Windkraft?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ich habe die Debatte im Grossen Rat zum Richtplan Energie und den vorgesehenen sieben Windkraftzonen mit Interesse verfolgt, die Staatsrat Olivier Curty zum Abschluss als «Sternstunde des politischen Disputs» bezeichnete. Dabei wurden auch Zweihänder aus der Versenkung geholt: «Freiburg ist windreich, die Bise und der Föhn blasen». Die Verwaltung weiss heute, dass der Windatlas Schweiz für mögliche Freiburger Standorte durchschnittlich um 15  Prozent zu hohe Werte angibt. Egal? Nicht, wenn man bei der Stromproduktion die Verluste, die durch Wind, Wetter, Wartung und Vogelzug entstehen, mitberücksichtigt. Bei der Berechnung der Gestehungskosten, also der Frage des Preises pro kWh, den man erzielen muss, um die Kosten der Anlage im Laufe der Jahre zu berappen, spielen die genauen Werte für Windstärke und Produktionsverluste plötzlich eine entscheidende Rolle, niemand will sich ruinieren. Jean-Michel Bonvin, Direktor von Groupe E Greenwatt, antwortete in der «La Liberté» (13. Dez. 2017) auf die Frage, ob er in Freiburg die Konkurrenz bei Windkraftprojekten fürchte, mit dem Satz: «Die Leute wissen, dass sie mit Windstrom kein Geld verdienen. Es gibt keine Konkurrenz». Eben!

Ein anderes gehörtes Argument ist zu widerlegen: «Lieber Windstrom bei uns produzieren, auch wenn er etwas teurer ist als im Ausland». Der wichtige Unterschied zwischen den beiden Herkünften des Windstroms ist aber nicht der Preis, sondern die Verfügbarkeit. Bei uns ist der Wind unregelmässig und vor allem unplanbar. Der importierte Windstrom stammt dagegen aus Gegenden, «wo der Wind immer weht». Deshalb ist er auch billig. Und deshalb produzieren die grossen Schweizer Stromlieferanten (Axpo, BKW, Alpiq, EWZ) in eigenen Windkraftanlagen bereits über 2000 GWh Windstrom pro Jahr in Nordeuropa und Süditalien. Übrigens: Wir alle konsumieren ihn bereits, denn Groupe-E muss Strom bei den erwähnten Stromlieferanten zukaufen. Hoffentlich hat der Staatsrat auch die fundierte Kritik am Richtplan Windkraft gehört.

Meistgelesen

Mehr zum Thema