Der Elternbeitrag von 11.40 Franken fürs Bahnbillett: Er ermöglichte der Klasse 2A1 aus Freiburg, am 23. Februar einen ausserordentlichen und sicher in Erinnerung bleibenden Nachmittag. Das Treffen mit einer Bundesrätin hätte eigentlich der überstürzten Weisung von Staatsrat Siggen betreffend Bundesgerichtsentscheid zum Opfer fallen müssen. Doch die Eltern bezahlten den Betrag, ohne zu reklamieren – wohl auch im Wissen, dass da etwas nicht Alltägliches ermöglicht wurde.
Vielleicht gingen zu Hause die Diskussionen weiter, die Jugendlichen dürften von der Begegnung erzählt haben. Politik am Familientisch – da sind möglicherweise auch nicht alle mit Simonetta Sommaruga einverstanden.
Der Ausflug brachte aber politische Bildung mit Realitätsbezug, Auseinandersetzung mit bekannten Akteuren. Die eigene Meinung festigen und überprüfen, andere Argumente akzeptieren. Ganz nach Lehrplan 21: vom Wissen zum kompetenten Handeln.
Ich denke weiter: Wer wird in Zukunft welches Budget sprechen für solche Schulanlässe? Kann das zum Lesestoff passende Theaterstück noch besucht, muss jeder Ausflug zuerst dem Gemeinderat vorgelegt werden? Wie ist über Gemeindegrenzen hinweg eine einheitliche Lösung möglich? Chancengleichheit war ja das eigentliche Ziel des Bundesgerichtsentscheids!
Der Klasse hat es gefallen, die Begeisterung war den Aufwand wert. Bundesrätin Sommaruga hat aufgeweckte Jugendliche erlebt, der Geschichtsunterricht einen positiven Schub erfahren. Es war super. Zu hoffen ist, dass auch weiterhin so etwas möglich sein wird.
