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Letzte Klappe für das Kino Corso

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Autor: Carole Schneuwly

Mit dem argentinischen Film «El secreto des sus ojos» ist im März das Internationale Filmfestival Freiburg zu Ende gegangen. Jetzt wird der Film auch der letzte in der Geschichte des Kinos Corso: Nach der Spätvorstellung am Sonntag, dem 30. Mai, ist Schluss. Die Kinobetreiberin Cinémotion schliesst ihre drei Säle im Kino Corso, wie sie am Dienstag mitteilte.

Grund sind die ungenügenden Zuschauerzahlen. Nach der Eröffnung des Multiplexkinos Cap’Ciné 2007 hatte Cinémotion sich bewusst neu ausgerichtet und auf Autorenfilme und Originalversionen gesetzt. An dieser Strategie halte man nach wie vor fest, sagte Xavier Pattaroni, Programmchef bei Cinémotion, auf Anfrage. Es habe sich aber gezeigt, dass Angebot und Nachfrage bei solchen Filmen für sechs Kinosäle zu klein seien. Deshalb habe Cinémotion sich entschieden, sich auf die drei Säle im Kino Rex (573 Plätze) zu konzentrieren und die Säle im Corso (569 Plätze) aufzugeben.

«Chance für das Rex»

«Unser Wunsch wäre, dass alle bisherigen Corso-Besucher ins Rex kommen und wir damit unsere aktuellen Zahlen halten könnten.» Dies sei aber kaum realistisch. Tatsächlich gehe man davon aus, dass sich die Besucherzahlen um 60 000 pro Jahr einpendeln würden.

2006, im Jahr vor der Eröffnung des Cap’Ciné, hatte Cinémotion in seinen damals sieben Sälen (Rex, Corso, Alpha) 220 000 Eintritte gezählt; 2008 waren es noch rund 90 000 (gegenüber 230 000 bei Cap’Ciné). 2009 sei diese Zahl zwar einigermassen stabil geblieben, so Pattaroni, dies sei aber zu wenig, um zwei Kinos mit je drei Sälen zu betreiben. «Wirtschaftlich war das nicht mehr zu rechtfertigen.» Der Schliessungsentscheid für das Corso sei auch eine Chance für das Rex. Hier seien nämlich längst Investitionen in die technische Ausrüstung fällig, etwa in die Digitalisierung – solange man aber Verluste mache, müsse man darauf verzichten.

Die Konkurrenz nimmt die Schliessung des Corso gelassen zur Kenntnis: «Für die Arthouse-Ausrichtung von Cinémotion sind drei Säle genug», so Patrick Tavoli von Cap’Ciné. Die eigenen Geschäfte liefen derweil gut: Die Besucherzahlen seien kontinuierlich am Steigen; exakte Zahlen könne er aber nicht nennen.

Weniger Arbeit für Aushilfen

Mit der Schliessung des Kinos Corso gehen laut Xavier Pattaroni drei bis vier Vollzeitstellen verloren. Zu Kündigungen im engeren Sinn dürfte es aber nicht kommen. Betroffen seien Aushilfskräfte, darunter viele Studierende, die stundenweise im Kino arbeiteten. Für sie werde es weniger Arbeit geben; wer wolle, könne aber bleiben.

Auch die Programmvielfalt in Freiburg ist nach Einschätzung des Programmators nicht gefährdet: Cinémotion werde sich weiterhin klar von Cap’Ciné abgrenzen. Und mit insgesamt 13 Sälen (drei im Kino Rex und zehn im Cap’Ciné) sei Freiburg im Vergleich mit ähnlich grossen Städten immer noch sehr gut gerüstet.

Die künftige Nutzung der Lokale des Kinos Corso, die Cinémotion gemietet hatte, ist noch offen.

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