tripolis/BernDie Prozesse gegen Max Göldi und Rachid Hamdani in Libyen, die für Samstag und Sonntag angesetzt waren, sind auf den 2. und 3. Januar vertagt worden. Die Verschiebung habe der libysche Anwalt der beiden, Salah Zahaf, beantragt, meldete die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.
Hamdani und Göldi habe die Vorladung für die Gerichtsverhandlung nicht zugestellt werden können, sagte Zahaf zur Begründung. Beide Schweizer leben seit Wochen in der Schweizer Botschaft in Tripolis. Diese gilt nach dem Völkerrecht als unverletzlich. Das heisst, ein Vertreter eines anderen Staates darf sie ohne Erlaubnis des Missionschefs nicht betreten oder dort aktiv werden. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte die Vertagung der Prozesse.
Gute Gesundheit
Hamdani und Göldi seien in guter Verfassung, sagte Zahaf der AFP weiter. Er habe die zwei am Samstag in der Botschaft besucht. Sie seien zuversichtlich und voller Hoffnung, dass der Rechtsstreit beigelegt werden könne.
Im neuen Prozess werden Hamdani und Göldi der illegalen wirtschaftlichen Tätigkeit in Libyen beschuldigt. Was ihnen konkret vorgeworfen wird, wissen sie jedoch nicht, denn es liegt keine Anklageschrift vor.
Deswegen stehe der Verteidigung zu wenig Zeit zur Vorbereitung zur Verfügung, protestierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Die Organisation gab auch bekannt, dass Hamdani und Göldi wahrscheinlich nicht an der Verhandlung teilnehmen würden. sda