Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Lieber einen eingeschränkten Schutz als gar keinen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

Freiburg Die Befürchtung eines völligen Schiffbruchs überwiegt bei den Gesundheitsorganisationen (Krebsliga, Diabetes-Gesellschaft, Lungenliga, Fachstelle für Tabakprävention (CIPRET), Zentrum für Brustkrebs-Früherkennung, Krebsregister) den Glauben an ein Durchkommen der Initiative «Passivrauchen und Gesundheit». Zwar stellten sich alle Redner zum Kampagnenstart am Montag klar hinter die Initiative, da es aber zum ersten Mal in der Schweiz zu einer doppelten Abstimmung um einen derart strikten Schutz vor Passivrauchen kommt, wollen die Ligen das Risiko nicht eingehen, dass weder der eine noch der andere Vorschlag durchkommt und Freiburg am Abend des 30. November ohne Rauchverbot in Beizen und Bars dasteht. Aus strategischen Überlegungen fordern die Gesundheitsligen die Bevölkerung deshalb auf, zweimal Ja zu stimmen und schliesslich in der Stichfrage die Initiative zu unterstützen.

Glücklich sind die Organisationen mit der doppelten Abstimmung jedoch nicht. «Die Bevölkerung will, dass etwas passiert, in Genf wurde beispielsweise nur über eine Initiative abgestimmt, die deutlich angenommen wurde. Unsere Situation präsentiert sich leider komplizierter», bedauerte Jacques Savoy, Präsident der Lungenliga.

Prävention bleibt auf der Strecke

Daniel Betticher, Vizepräsident der Krebsliga, machte keinen Hehl daraus, dass er dem grossrätlichen Kompromiss nicht viel abgewinnen kann. Ein wichtiger Punkt, nämlich die Prävention, gehe dabei unter. Anhand einer Studie aus dem US-Bundesstaat Massachusetts zeigte der Onkologe auf, dass in Orten, die Fumoirs erlaubten, die Anzahl Raucher über einen gewissen Zeitraum nicht zurückging, in solchen mit striktem Rauchverbot diese Zahl jedoch rund zehnmal weniger betrug.

Gegenvorschlag bringt mehr Bürokratie

Auch von politischer Seite kam Support, Jean-François Steiert (SP) und Marie-Thérèse Weber-Gobet (CSP) stellten sich hinter das zweifache Ja, ebenfalls mit klarer Präferenz für die Initiative. Weber-Gobet betonte dabei, dass der Gegenvorschlag einen grossen bürokratischen Aufwand mit sich bringe, da Beizen mit Fumoirs regelmässig kontrolliert werden müssten. Steiert hielt die freie Wahl des Arbeitsplatzes für eine Illusion, er befürchtete, dass Angestellte unfreiwillig in Restaurants mit Fumoir werden arbeiten müssen. Die Gesundheitsligen wenden für ihre Kampagne rund 80 000 Franken auf, wie Direktorin Rose-Marie Rittener erläuterte.

Meistgelesen

Mehr zum Thema