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Liebet eure Feinde?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es ist diese Jahreszeit, die mir am meisten zusetzt. Dunkel, kalt, nass, neblig, bewölkt. Als würden diese Faktoren nicht schon genügen, um die Stimmung zu belasten, befinden wir uns auch noch mitten in einer gesundheitspolitischen Krise, unter deren atmosphärischer Schwere die Stimmung komplett zu kippen droht. Vor dieser unsicheren und angespannten Kulisse verwundert es nicht, dass gegenwärtig schnell und gerne von einer drohenden «Spaltung der Gesellschaft» gesprochen wird. Angst und Misstrauen werden dabei zu Katalysatoren, die eine Situation fördern, in der sich sogar einander nahestehende Menschen plötzlich zu Feinden erklären.

Doch genau hier, in der Verurteilung von uns bekannten und unbekannten Menschen, tritt ein christliches Gebot plötzlich in seiner ganzen Radikalität zutage: Sogar wenn es zutreffen sollte, dass mein Nächster mir feindlich gesinnt ist, sogar dann sollte ich nicht mit Feindschaft, Rache und Vergeltung antworten. Am Sonntag in einer Woche wird in der Lesung des Evangeliums in vielen Kirchen genau diese Aufforderung Jesu erklingen: «Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen!» (Lukas 6,27).

Feindesliebe – wie unerhört diese Aufforderung doch ist! Unerhört ist sie deshalb, weil sie etwas fordert, was angesichts der Brutalität und Sinnlosigkeit, die wir tagtäglich medial zu Gesicht bekommen, unheimlich schwierig zu befolgen scheint. Unerhört ist sie aber auch deshalb, weil sie wirklich zu wenig erhört, zu wenig praktiziert wird. Denn viele der anhaltenden Konkurrenz- und Feindschaftsspiralen rühren daher, dass jede geschädigte Partei darauf besteht, der anderen den Schaden heimzuzahlen. Nicht nur bei geopolitischen Konflikten, sondern auch in kleinen Alltäglichkeiten (mein Nachbar hat mich heute nicht gegrüsst) können solche Spiralen ewig weitergedreht werden. Im Hören auf die Aufforderung zur Feindesliebe scheint eine Möglichkeit auf, diese Spirale zu unterbrechen und damit ihr Vernichtungspotenzial zu durchbrechen. Laut der christlichen Tradition wird dies deshalb möglich, weil Gott selbst in seinem Ankommen in der Welt alle Feindschaftsspiralen überwunden hat. Die Feindesliebe wird somit zur konsequenten Weiterführung der Logik des Weihnachtsfests: In die Finsternis kommt Licht, in die Kälte dringt Wärme, in die Einsamkeit Gemeinschaft.

So stellt sich in dieser dunklen Jahreszeit die Frage: Wo könnte mein Hören auf die Aufforderung Jesu Feindschaftsspiralen durchbrechen?

zvg

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