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Liebhaber von Kuriositäten ist tot

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Für manche Menschen sind alte Gegenstände reiner Plunder. Edouard Wassmer hingegen blühte auf in seinem Museum. Führte er Besucher durch sein Reich, kam man vom Hundertsten ins Tausendste. Beim Eingang stand: «Das Museum, wo der Besucher neugierig kommt und glücklich wieder geht.» Ihn interessierte am meisten die Zeit vor der Elektrifizierung. Damals, als die Leute sich mit originellen Ideen das Leben zu erleichtern versuchten.

Wohl unter den Leuten

Für seine Tochter, die Grossrätin Andréa Wassmer, war Edouard Wassmer auch im Geist ein Handwerker. «Er liebte die Freiburger und ging zum Beispiel jeden Samstag auf den Markt in ‹seinem› Burgquartier.» Er traf gern Bauern und Handwerker und fachsimpelte mit ihnen. Er wollte immer wieder das alte Freiburg in Szene setzen.»

Edouard Wassmer wurde 1926 in eine bekannte Eisenwaren-Familie geboren. Schon der Vater war Eisenwarenhändler an der Lausannegasse. Nach Schule und Militärdienst begannen nach dem Zweiten Weltkrieg die Wanderjahre des Sohns. Sie führten ihn nach Basel, Zürich, Sheffield und Chicago. Dort lernte Edouard Wassmer seine Frau kennen. Der Vater rief sie aber bald heim nach Freiburg, damit sie in der Eisenwarenhandlung mitarbeiteten.

«Die USA-Erfahrungen gaben ihm Mut. Er hatte keine Angst, sein Geschäft auszubauen», sagte seine Tochter Andréa. So führte Wassmer mehrere Filialen in Freiburg und Givisiez. Ein Grossteil der Kundschaft kam aus dem Sensebezirk. Dass der Chef Deutsch sprach, zog sie an. Und Senslerdeutsch gefiel ihm so sehr, dass er Begriffe sammelte.

Führungen bis zuletzt

Vor zwei Jahren kam mit «Coup de Coeur» von Jean Jost und René Werro ein Film über ihn heraus. Edouard Wassmer zeigte sich geschmeichelt. Der Film zeigte einen leidenschaftlichen, bescheidenen und witzigen Wassmer. Noch als 87-Jähriger hat er Gäste durch sein Museum geführt. Ja, er hat trotz seiner Sammlung nicht zum alten Eisen gehört.

Museum: Erfindergeist des 19. Jahrhunderts

V or über 30 Jahren begann Eisenwarenhändler Edouard Wassmer, alte Nähmaschinen zu renovieren. Rasch kamen andere ungewöhnliche Gegenstände hinzu, ein Museum entstand. Obwohl an der Reichengasse 58 die grösste und die kleinste Nähmaschine der Welt zu sehen waren, war es rasch nicht mehr ein reines Museum für Nähmaschinen. Das Lebenswerk soll weitergeführt werden. Edouard hat seinen Sohn Marc Wassmer in die Geheimnisse des Museums eingeweiht. Auch die deutschen und englischen Führungen bleiben bestehen. chs

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