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Lift, der auf die Zähringerbrücke führt

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«Es ist Samstag, 11.15 Uhr, und wir unternehmen den neunten von zehn Rundgängen», sagt der französische Architekt und Stadtplaner Nicolas Tixier. Über 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich auf dem Rathausplatz in Freiburg eingefunden. Sie begeben sich gemeinsam mit dem von der Stadt Freiburg beauftragten Spezialisten auf einen Rundgang durch das Burgquartier.

Plätze neu entdecken

Ab Oktober wird die Zähringerbrücke für den privaten motorisierten Verkehr geschlossen: eine Möglichkeit, das Quartier neu zu gestalten. Damit es künftig nicht zur Sackgasse wird, können Anwohner und Interessierte ihre Ideen einfliessen lassen. «Oft sieht man erst später, was bei der Stadtplanung falsch gemacht wurde», sagt Antoine Bärtschi, Architekt ETH, bei der Stadt Freiburg. Um solche Fehler zu vermeiden, sollen die Interessierten an Ort und Stelle ihre Eindrücke äussern.

«Erzählen Sie uns Ihr Burgquartier», sagt Bärtschi. Gemeinsam laufen die Spaziergänger die Reichengasse hinab. Die beiden Architekten und Assistentin Miriam Hug begleiten die Bürger mit Aufnahmegeräten. Später werden die anonymen Aussagen ausgewertet und finden Eingang in ein Pflichtenheft. «Den Anwohnern sollen genügend Parkplätze zur Verfügung stehen», sagt eine Anwohnerin, die im Quartier aufgewachsen ist. «Man muss uns die Möglichkeit geben, hier zu bleiben, sonst gibt es bald nur noch Büros.» Ebenfalls brauche es Kurzzeitparkplätze für das Gewerbe. «Früher gab es im Quartier noch mehr Detaillisten», sagte eine andere Anwohnerin. Inzwischen ist die kleine Karawane bei der Zähringerbrücke angelangt. «Das ist ein schöner Platz, aber man kommt selten hierher», sagt ein Teilnehmer auf der Esplanade. «Es sollte Pflanzen geben, Bänke–und einen Lift, der von der Unterstadt hinaufführt.» «Gab es früher mehr Bänke?», fragt Hug. «Es gab einfach weniger Verkehr, man konnte überall sitzen», sagt eine Frau. Einige erinnern sich, dass es hier früher ein Hotel und Konzerte gab.

Grün und lebendig

Weiter geht es zum St.-Katharina-Platz, der hinter der Kathedrale versteckt liegt. Autos brausen daran vorbei. «Man könnte diesen Platz zur Begegnungszone aufwerten», sagt eine Frau, die in der Nähe eine Galerie eröffnen wird. «Ich kann kaum erwarten, dass der Verkehr abnimmt», sagt ein Anwohner der Alpenstrasse beim Lindenplatz. «Das wird das Quartier beleben.» Er wünscht sich mehr Events. Bei der anschliessenden Sitzung fasst jeder Teilnehmer mündlich die wichtigsten Punkte zusammen und schreibt sie auf einen Zettel. Kinderfreundlich, grün und lebendig wie am Markttag wünschen sich viele Teilnehmer das Quartier. «Wir stellen an der Hochzeitergasse jeweils spontan Stühle raus. Es wäre schön, wenn dies überall möglich wäre», meint eine Frau. «Touristen fragen mich oft nach dem historischen Zentrum, aber ich weiss darauf keine Antwort», sagt eine Anwohnerin. Sie schlägt vor, mit Wegweisern das Potenzial der Altstadt zu entfalten. «Wir können das Alte und das Innovative verbinden», sagt eine Anwohnerin. «Wir haben die Möglichkeit, zu träumen und etwas Originelles zu gestalten.» «Das Burgquartier darf kein Museum werden», betont eine Frau, die seit 40 Jahren im Quartier lebt. «Hier war schon immer eine gemischte Zone von Wohnungen, Gewerbe und öffentlichen Gebäuden», so CVP-Nationalrat Dominique de Buman, der auch am Rundgang teilgenommen hat. «Die Bewohner machen das Quartier lebendig», sagt ein Mann aus Bürglen. Man müsse die Gewerbetreibenden anziehen. Ausserdem dürfe Bürglen nicht abgeschnitten werden.

 

Stadtplanung: Neue Chancen für das Burgquartier

D ie Öffnung der Poyabrücke am 12. Oktober ist mit der Schliessung der Zähringerbrücke für den privaten motorisierten Verkehr verbunden. Durch die Verminderung des Verkehrs besteht die Möglichkeit, im Burgquartier mehr öffentlichen Raum zu schaffen. Die Stadt Freiburg hat zur Neugestaltung ein Projekt lanciert (die FN berichteten). In einer ersten Phase wurden letzte Woche auf zehn Spaziergängen Anwohner, Berufsleute, Politiker und andere Bürger befragt. Rund hundert Personen haben daran teilgenommen. «Darunter waren viele, die im Burgquartier aufgewachsen sind», so Stadtplaner Nicolas Tixier. ea

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