Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Lindenhofgruppe übernimmt «Doktorhuus»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Spitalgruppe Lindenhof in Bern zieht ihre Fäden bis in den Kanton Freiburg: «Ab Herbst 2016 wird die Lindenhofgruppe das Ärztezentrum in Gurmels gemeinsam mit den heutigen Betreibern weiterführen», sagt die Mediensprecherin der Lindenhofgruppe, Natalia Braun, auf Anfrage.

Das Zentrum werde weiterhin die Dienstleistungen im Bereich der ambulanten medizinischen Grundversorgung sowie spezialisierte Sprechstunden anbieten. «Die Spitalgruppe und die Hausärzte der Region profitieren dabei von einer langjährigen und gut vernetzten Zusammenarbeit.»

Konkurrenz in Düdingen

Damit wird das private Spitalunternehmen im Gebiet des Kantons Freiburg aktiv und zum Mitbewerber des Freiburger Spitalnetzes HFR. Die Kommunikationsbeauftragte des Freiburger Spitalnetzes HFR, Jeannette Portmann, sieht die Übernahme des Ärztehauses durch die private Spitalgruppe Lindenhof dennoch positiv: «So wie es aussieht, wird die Lindenhofgruppe dafür sorgen, dass die medizinische Grundversorgung weiterhin gewährleistet ist, und das ist gut.»

Aber natürlich entstehe dadurch eine gewisse Konkurrenz, so Portmann, das sei ja bereits mit der Privatklinikgruppe Hirslanden am Standort Düdingen der Fall. «Aber das gehört zur Realität.» Hirslanden eröffnete Anfang Jahr ein Praxiszentrum beim Bahnhof in Düdingen. Letztlich sei ein gutes und breites Angebot für die Bevölkerung wichtig, «und das Spitalnetz HFR ist nicht zuständig für die Grundversorgung», so Portmann.

«Wir haben keinen Einfluss darauf, wer welche Ärztehäuser übernimmt», sagt die Mediensprecherin der Direktion für Gesundheit und Soziales, Claudia Lauper, dazu. Aber natürlich bestehe durch die Präsenz der Berner Lindenhofgruppe in Gurmels das Risiko, dass die Patienten nach Bern und nicht an die HFR-Standorte Freiburg, Merlach oder Tafers überwiesen werden.

Sieben Jahre Suche

Heute leitet Erhard Ruckstuhl das «Doktorhuus» in Gurmels. Auch seine Frau Chantal Ruckstuhl-Dekumbis ist in der Praxis als Ärztin tätig. Der 65-jährige Erhard Ruckstuhl plant die Nachfolge schon länger: «Wir sind bereits seit sieben Jahren auf der Suche und haben an verschiedenen Stellen nachgefragt, so auch bei der Lindenhofgruppe in Bern.»

Bis anhin habe das Ärztehaus in Gurmels nicht mit dem Unternehmen Lindenhof zusammengearbeitet, «nun sind wir für die Übernahme in Vertragsverhandlungen», sagt Ruckstuhl. Es gehe um den Fortbestand dieser Praxis in der Peripherie, betont der Hausarzt, der auch Patienten in den Altersheimen in Jeuss, Gurmels und Ulmiz betreut.

Geregelte Arbeitszeiten

Einen Arzt, der die Praxis übernehmen will, hätten sie nicht finden können: «Junge Ärztinnen und Ärzte bevorzugen, im Spital zu bleiben.» Denn sie wollten lieber angestellt sein, seien während ihrer Ausbildung in Gruppenarbeit geschult worden und wollten deshalb oft nicht alleine arbeiten. «Eine eigene Praxis ist eine grosse finanzielle Belastung und eine Riesenarbeit.» Junge Ärzte wollen lieber geregelte Arbeitszeiten, ist Ruckstuhl überzeugt.

Das Ehepaar Ruckstuhl will seine Tätigkeit im «Doktorhuus» per Mitte 2017 aufgeben. Geplant sei, dass das restliche Team des Ärztehauses angestellt bleibt und weitere Ärzte und Spezialisten hinzukommen.

Weitere Zentren in Planung

Das «Doktorhuus» ist nicht das einzige Ärztezentrum, das die Berner Lindenhofgruppe unter ihrem Dach aufnimmt: In Laupen wird im Herbst ein Zentrum eröffnet, für 2017 kündigte die Lindenhofgruppe zudem die Eröffnung eines Ärztezentrums in Mühleberg an.

Sechs bis acht Zentren

Zu dem Unternehmen gehören die Spitäler Sonnenhof, Lindenhof und Engeried in Bern. Mit der Ausweitung Richtung Ärztezentren will die Gruppe laut ihrem Geschäftsbericht 2015 die medizinische Grundversorgung auch in stadtfernen Regionen sicherstellen und die Notfallversorgung in den Städten entlasten. In den kommenden Jahren wolle sie sechs bis acht Zentren aufbauen.

Die Lindenhofgruppe stellt die Ärztinnen und Ärzte in den Zentren an. Optional können sich diese auch beteiligen, «um ihnen ein unternehmerisches Gefäss zu bieten», wie die Gruppe in ihrem Geschäftsbericht weiter schreibt. Auch seien die dezentralen Zentren eine wertvolle Ausbildungsmöglichkeit für angehende Hausärztinnen und Hausärzte. Zudem könnten die Zentren das Berufsbild von Ärzten, die in ländlichen Regionen arbeiten, attraktiver machen und nachhaltig steigern–weg vom Berufsbild «Vollzeit-Landarzt» zur Praxisteilung mit Teilzeit-Jobs.

Chronologie

Das Arzthaus gibt es seit 66 Jahren

Die Gemeinde Gurmels suchte wegen des Ärztenotstands im oberen Seebezirk Ende der Vierzigerjahre einen Arzt für seine Bevölkerung. Eine Trägerschaft von neun Gemeindemitgliedern der Kirchgemeinde baute das Arzthaus im Doktorgässli. 1950 konnte die Arbeit mit dem Arzt Hans Ruckstuhl aufgenommen werden. Die Praxisübergabe an die nächste Ärztegeneration der Familie mit Erhard Ruckstuhl erfolgte 1985 mit der Neueröffnung einer Doppelpraxis. Im Sommer 2011 reifte der Entschluss, die Praxis in ein Ärztezentrum umzubauen, um den Fortbestand der ärztlichen Betreuung im oberen Seebezirk zu gewährleisten. Am 6. August 2012 erfolgte die Eröffnung des neuen Ärztezentrums in Gurmels. Heute praktizieren im «Doktorhuus» vier Ärzte. Ab Herbst soll der Betrieb unter der Berner Lindenhofgruppe weiter bestehen.emu

Meistgelesen

Mehr zum Thema