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Linke zeigen sich trotz Levrats Post-Coup zuversichtlich

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Christian Levrat steht nicht mehr als Kandidat für die Staatsratswahlen zur Verfügung.
Charles Ellena/a

Wenn Christian Levrat Verwaltungsratspräsident der Post wird, dann verliert die Freiburger SP ihren stärksten Kandidaten für die Staatsratswahlen vom Herbst. Die SP gibt sich aber zuversichtlich, die Lücke füllen zu können.

«Es war eine Überraschung, ein Schock» – Grégoire Kubski, Vizepräsident der SP Freiburg, verhehlt nicht, dass die Nachricht der Ernennung von Christian Levrat ihn und die ganze Partei kalt erwischt hat. Levrat habe die Partei vorgängig nicht informiert, sagt er. Er sei nicht verärgert, dass Levrat diesen Weg gewählt habe, sagt er auf Anfrage. «Der Erhalt des Service public ist der SP auch wichtig, und gerade jetzt, wo dieser immer mehr vom Abbau bedroht ist, braucht es jemanden wie Levrat auf so einer Position. Er wird sich auch dort für die Freiburger Bevölkerung einsetzen.»

Weniger komfortabel

Der Entscheid von Levrat stellt die SP vor eine ganz neue Ausgangslage in Bezug auf die kantonalen Wahlen, denn eigentlich wäre er das Zugpferd gewesen, mit dem die Allianz zwischen SP und den Grünen einen dritten Sitz im Staatsrat hätte erobern wollen. Auf dem Ticket standen neben Levrat auch der bisherige Amtsinhaber Jean-François Steiert und Alizée Rey, Präsidentin der SP Freiburg.

Mit dieser Kombination wäre die SP komfortabel in die Wahlen gegangen. Denn dank dem Bisherigen-Bonus von Steiert und dem Bekanntheitsgrad von Levrat wären der Allianz wohl zwei Sitze fast auf sicher gewesen, und mit der Frauenkandidatur in den eigenen Reihen und jener der Grünen wären die Chancen auf den angepeilten dritten Regierungssitz auch gross gewesen. So hätte das heutige Kräfteverhältnis im Staatsrat – zwei Linke und fünf Bürgerliche – gesprengt werden können. Doch nun sind die Karten neu gemischt, und die SP muss mit ihrem Allianzpartner einen zusätzlichen Effort erbringen, um das Ziel doch noch zu erreichen.

Herausforderung und Chance

SP und Grüne zeigen sich wenige Stunden nach der Bombe, die Levrat hat platzen lassen, zuversichtlich. «Es ist eine Herausforderung», sagt Kubski. Mit Steiert und Rey habe man aber immer noch zwei gute Leute auf der Liste, und er sei zuversichtlich, dass diese mit weiteren guten Kandidierenden ergänzt werden könne. Denn die Partei habe in der Vergangenheit wiederholt ihre Fähigkeit der Selbsterneuerung unter Beweis gestellt. «Wir haben auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene viele gute Leute.» Die Partei hat deshalb sofort einen Appell an die Sektionen lanciert, bis zum 30. April allfällige Namen zu melden.

Dass nun ein Zugpferd weniger am Start sei, sehe er als Chance, sagt Kubski. «Die kommunalen Wahlen haben gezeigt, dass die Freiburgerinnen und Freiburger eine Erneuerung wollen und dass auch weniger bekannte Kandidatinnen und Kandidaten die Chance haben, gewählt zu werden.» Dem stimmen auch Alizée Rey zu, die bei den Gemeinderatswahlen in Villars-sur-Glâne ein sehr gutes Resultat erzielt hat, sowie Mirjam Ballmer, Grünen-Präsidentin, die in der Stadt Freiburg ebenfalls gut abgeschnitten hat. «Es macht die Sache nicht einfacher», sagt sie zur neuen Ausgangslage. «Levrat war ein Garant für eine problemlose Wahl.» Aber auch die Grünen-Vertreterin sieht nun eine Chance, Leute auf den Schild zu heben, die ausserhalb des Kantons nicht so bekannt waren wie Levrat.

Wer rückt in den Ständerat nach?

Die Personalfrage ist umso wichtiger, weil die Linken nicht nur valable Kandidatinnen und Kandidaten für den Staatsrat suchen müssen. Es geht vielmehr auch darum, jemanden zu finden, der ins Rennen um Christian Levrats Ständeratssitz steigt. Diese Personalsuche muss früher an die Hand genommen werden als geplant, denn eigentlich war vorgesehen, dass Levrat sein Amt erst nächsten Frühling abgibt. 

SVP: Levrat ist keine Lokomotive

«Eine gute Nachricht für den Kanton Freiburg», kommentiert SVP-Präsident Christophe Blaumann die Neuigkeit. Für seine Partei ändere sich momentan nichts an der Ausgangslage für die kantonalen Wahlen. «Levrat wurde von der Linken immer als Lokomotive bezeichnet. Ich persönlich bin aber nicht sicher, ob seine Chancen, gewählt zu werden, wirklich besser sind als die von anderen Kandidaten.» 

Die anderen bürgerlichen Vertreter von der Mitte und der FDP waren am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Und hier gehts zum Interview mit Christian Levrat.

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