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Lippenbekenntnisse zur Zweisprachigkeit

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Die Einwohnerinnen und Einwohner Freiburg-Fribourgs sind normalerweise positiv überrascht, wenn sie das offizielle, zweisprachige Stadtmagazin «1700» erhalten. Es ist informativ, gut gestaltet und fast vollständig zweisprachig. Wirklich? Ja, wenn man es akzeptiert, dass das Hauptthema je nach Sprache unterschiedliches Gewicht «geniesst».

So geschehen in der Ausgabe 330 im Dezember 2016, in dem der französischsprachige Leser alles über das neue Legislaturprogramm des Gemeinderates unter dem vielversprechenden Titel «Fribourg naturellement» lesen konnte.

Deutschsprachige Leser, immerhin gut 25 Prozent der Bevölkerung, mussten ihren Langenscheidt hervornehmen, um den Text Wort für Wort zu übersetzen – sollten sie der französischen Sprache nicht ausreichend mächtig sein. Oder sie hofften so wie ich, dass in der nächsten Ausgabe im Januar 2017 das Programm der Legislatur auch in deutscher Sprache vorgestellt würde. Mit Spannung erwartete ich das nächste «1700». Folglich habe ich in der Januarausgabe 331 voller Hoffnung geblättert. Welch eine Enttäuschung! Kein Legislaturprogramm in deutscher Sprache! Obwohl die Themen doch alle angehen – ob französischer oder deutscher Muttersprache. Hier hätte ich mehr vom neuen, durchaus beider Sprachen mächtigen Gemeinderat unserer Kantonshauptstadt

erwartet!

Wir sprechen vom Kantonszentrum, von Fusion, von Mobilität, von Umwelt, von Bürgerpolizei und Kultur … und von Kommunikation! Aber wieder einmal wird die Sprache Goethes und Schillers auf weniger als das Notwendigste reduziert und an der Übersetzung für die Minderheit gespart. Habe ich mich wirklich so getäuscht? Ich dachte, das neue Gemeinderatsteam sei stolz auf den Bilinguisme? Schade, aber sie haben ja noch fast fünf Jahre zur Besserung, und sonst klappt‘s vielleicht in der nächsten Legislatur, mit neuen, wirklich zweisprachigen Leuten, die nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben!

Markus Reck und Paul Coudret, Freiburg

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