Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Littering darf nicht bagatellisiert werden»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Bierflaschen, Aludosen, Scherben – Landwirt Christian Bieri findet häufig Abfall auf seiner Wiese. Einmal war sogar ein Töfflimotor dabei. Eine seiner Weiden befindet sich an der Hauptstrasse Flamatt–Überstorf, der Verkehr ist stark und er nimmt stetig zu. Um die Autofahrer auf das Abfall-Problem aufmerksam zu machen, hat Bieri im Rahmen einer nationalen Kampagne Schilder aufgestellt. Auf diesen ist etwa eine Kuh abgebildet, die sagt: «Ich esse lieber Gras statt Müll, danke.»

Alu besonders schlimm

Denn der Abfall auf der Weide ist nicht nur ärgerlich, er ist auch gefährlich: Die Kühe verletzen sich leicht, wenn sie das Gras fressen. «Vor allem die Aludosen sind schlimm», sagt Bieri. Schlucken die Tiere Metall, zum Beispiel Nägel, gibt es eine Methode, um sie zu schützen. Über die Speiseröhre wird ihnen ein Magnet in den Magen gesetzt, dieser zieht das Metall an. Alu hingegen ist nicht entfernbar und kann die Kühe verletzen, sie fressen nicht mehr richtig. Im schlimmsten Fall kann das bis zum qualvollen Tod der Tiere führen. Auch Plastik im Futter behindert das Wiederkauen der Tiere (siehe Kasten oben). Glasscherben sind ausserdem nicht nur gefährlich, wenn die Tiere sie fressen, sie können sich auch leicht äusserlich daran verletzen.

 Fast noch gefährlicher ist der Abfall auf Wiesen, die gemäht werden: Die Kühe fressen dann das Heu. Scherben, Alu und Plastikteile werden durch die Maschine verkleinert und im ganzen Futter verteilt. «Bis jetzt ist zum Glück noch keine meiner Kühe gestorben», sagt Bieri. Dennoch ist er froh über die Kampagne des Bauernverbandes und der IG saubere Umwelt (siehe Kasten unten).

Leute zum Denken anregen

Mit einem Anti-Littering-Plakat wollen auch die Landwirte Reto Raemy und Gilbert Fasel in Wolgiswil die Leute sensibilisieren. Eines ihrer Ackerbau-Felder liegt an der Hauptstrasse zwischen Tafers und Alterswil. «Der Abfall ist einfach ärgerlich», sagt Raemy. Liegt Abfall am Boden, müssen die Landwirte von den Maschinen absteigen, weil diese kaputt gehen können. Fasel hat deshalb vor Kurzem die Tafel aufgestellt. «Wir hoffen, dass das die Leute zum Denken anregt», sagt Raemy.

Thomas Hunziker, Präsident des Viehzuchtvereins Sense, begrüsst die nationale Kampagne ebenfalls. «Littering ist kein Problem, das bagatellisiert werden darf», sagt er.

Dieser Meinung ist auch Elmar Fasel, Landwirt und Vorstandsmitglied des Freiburger Bauernverbandes. Neben den Verletzungen der Tiere ärgert ihn der Mehraufwand, der für die Bauern durch das Littering entsteht. Auf seinem Land, das nahe einem Wald in Tafers liegt, ist etwa auch Hundekot ein Problem. Etliche Hundehalter nehmen den Kot nicht zusammen oder packen ihn in Robidog-Säcke, lassen diese dann aber liegen. «Die Tiere fressen das Gras nicht und es ist einfach eklig.»

Darin sind sich denn auch alle angefragten Landwirte einig: Der Abfall auf ihren Feldern ist eine Sauerei. Sie hoffen darauf, dass die Leute durch die Plakate ihren Abfall einpacken, statt ihn aus dem Fenster zu werfen.

Fakten

Nationale Kampagne, kantonale Motion

Der Schweizerische Bauernverband hat zusammen mit der IG saubere Umwelt im Frühling die Aktion «Dankeschön für saubere Felder» lanciert. Mit Hinweistafeln, Plakaten und Faltprospekten soll die Bevölkerung, insbesondere Automobilisten, Spaziergänger und Hundehalter, sensibilisiert werden. Weiter streben Bauernverband und IG einen zusätzlichen Artikel im nationalen Umweltschutzgesetz an. Der Direktor des Bauernverbandes, Jacques Bourgeois, lancierte eine Initiative. Abfallsünder sollen künftig national einheitlich verfolgt und bestraft werden können. Gestern haben ausserdem die Freiburger Grossräte Antoinette Badoud und Didier Castella (beide FDP) eine Motion eingereicht: Sie wollen einen Gesetzesartikel zur Verminderung von Littering.mir

Tierarzt: «Auch Rehe und Hirsche leiden»

K antonstierarzt Grégoire Seitert begrüsst die Anti-Littering-Kampagne. «Abfall auf den Feldern kann die Kühe auf verschiedene Weise verletzen», sagt er. Plastikteile behindern das Wiederkauen und somit die Verdauung der Tiere. Die Tiere fressen weniger und geben weniger Milch. Wird ein Nagel spät entdeckt, kann er den Magen durchbrechen, was zu einer Bauchfellentzündung führen kann. Auch Kunststoff und Alu schaden. Laut Seitert können die Verletzungen zum Tod der Tiere führen.

«Auch Rehe und Hirsche leiden unter Littering», sagt Seitert. Pferde seien besser geschützt, weil sie mit ihren Lippen Abfall im Futter spüren. Gemäss Seitert kann auch Hundekot gefährlich sein: So kann eine seltene Krankheit (Sarkosporidiose) übertragen werden. Diese schadet zwar den Kühen nicht direkt, doch ihr Fleisch wird ungeniessbar. mir

Meistgelesen

Mehr zum Thema