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Lob und Kritik am Aggloprogramm

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Autor: karin aebischer

Die Agglomeration Freiburg ist unter Zeitdruck. Am 22. Dezember muss der Agglomerationsrat das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation annehmen, damit dieses bis am 31. Dezember beim Bund eingereicht werden und die Agglo auf Subventionen hoffen kann. Noch läuft die öffentliche Vernehmlassung des Programms, das am Donnerstag in Düdingen zum ersten Mal auf Deutsch präsentiert wurde. Das Interesse daran hielt sich wie am selben Anlass auf Französisch (siehe Kasten) in Grenzen: Zirka 50 Personen liessen sich das Planungsinstrument erklären.

Weitsichtige Ortsplanung

Er sei immer wieder erstaunt, was in Düdingen alles im guten Sinne zusammenfalle, sagte Michael Güller vom verantwortlichen Architekturbüro Güller und Güller aus Zürich. «Die exzellente Erreichbarkeit trägt dazu bei, dass im Bahnhofsumfeld sehr viel in Bewegung gesetzt werden kann.» Toll sei auch, dass mit der Arbeitszone Birch die wirtschaftliche Entwicklung gleich nebenan stattfinde. Bei der Präsentation des Programms fiel auf, dass der Düdinger Gemeinderat seine Hausaufgaben punkto Ortsplanung gemacht hat: Ein grosser Teil der Ortsplanung konnte einfach übernommen werden, so zum Beispiel wichtige Punkte wie verdichtetes Bauen.

Zeitplan angezweifelt

Im Aggloprogramm sind für Düdingen u.a. neue Langsamverkehrsachsen, eine bessere Anbindung an das Busnetz und als flankierende Massnahme der Bau der Umfahrungsstrasse vorgesehen. Dass gewisse Teile wie die Arbeitszone Birch mit tieferer Priorität eingestuft wurden, bedeute nicht, dass diese nicht wichtig seien, sondern dass die Agglo dort keinen grossen Effort mehr leisten müsse, da die Gemeinde selber schon sehr weit sei, sagte Michael Güller. «Wir haben ja alles schon gemacht, weshalb sind wir dann noch in der Agglo?», fragte Stefan Siegenthaler, Präsident der SVP Düdingen, aus dem Publikum. Ammann Kuno Philipona betonte, dass eine Zusammenarbeit mit zehn Gemeinden grosse Vorteile bringen könne. Kritik übte Siegenthaler auch an der verspäteten Übersetzung des Programms, und er zweifelte den Terminplan an. «Wir bedauern sehr, dass die Übersetzung so lange gedauert hat», sagte Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglo. Die deutsche Vernehmlassung sei deshalb um eine Woche verlängert worden.

Strassen-Variante erwartet

Bruno Baeriswyl, CSP-Ortspräsident, warf ein, er hätte im Programm eine Alternative zur West-Umfahrung erwartet. Lob für das Programm – vor allem in Sachen ÖV-Förderung – gab es vom Düdinger Erwin Luterbacher. Dank all diesen Massnahmen sei die Umfahrungsstrasse nicht nötig, betonte er. Bei SVP-Grossratskandidat Werner Wyss erweckte die Präsentation den Eindruck, dass Düdingen räumlich zu weit weg von der Agglo ist, um effektiv eingebunden zu werden. Dieses Bild täusche, sagte Michael Güller. Aus planerischer Sicht sehe er dort keine Hindernisse.

Marcel Gutschner, Schönberg-Bewohner und Pro-Velo-Vorstandsmitglied, bewertete den gedrängten Zeitplan der Agglo im Schlussspurt ebenfalls als suboptimal. Ihm gefalle jedoch, dass das Programm langsam Kontraste und Konturen erhalte. Er sieht die Agglomeration als Chance.

Noch bis zum 21. November haben die deutschsprachigen Agglomerationsbewohner die Möglichkeit, per Brief oder Mail ihre Bemerkungen zum Programm an den Agglomerationsrat heranzutragen. Die Bemerkungen werden dann in einem Bericht zusammengetragen und können in die definitive Fassung einfliessen.

Architekt und Stadtplaner Michael Güller stellte das Agglomerationsprogramm in Düdingen im Detail vor.Bild Aldo Ellena

Veranstaltung auf Französisch: Geringes Interesse der Bürger

An der Veranstaltungzum Aggloprogramm in französischer Sprache vom Mittwoch im Forum Freiburg fand sich eine kleine Schar interessierter Bürger ein. Angeführt wurde sie von Gemeinde- und Agglomerationsräten. «Normale» Bürger waren gut 20 in Granges-Paccot erschienen. Für Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglo, keine Überraschung. «Bei der Präsentation des ersten Programmes kamen nicht mehr Interessierte», sagte sie. Fragen hatte kaum jemand. Ein Bürger machte sich Sorgen wegen der Kosten, die auf die Gemeinden zukommen würden. Michael Güller vom zuständigen Architekturbüro beruhigte. «Die meisten Projekte stammen von den Gemeinden selber.» Jean-Marc Boechat, Gemeinderat von Marly, fragte sich, ob es angesichts des geringen Interesses der Bürger eine echte «Agglo-Mentalität» gebe. René Schneuwly, Präsident des Agglovorstands, verwies auf die Abstimmungsergebnisse, die fast überall klar für die Agglo ausfielen. pj

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