Lokal, aufwendig und emotional

Zehn Aufführungen hat der Verein Kultur im Podium in Düdingen für dieses Jahr geplant. Die Programmauswahl traf Michael Blanchard, Programmchef des Vereins. «Mit der Zeit habe ich ein gutes Netzwerk aufgebaut und bekomme viele Anfragen», erzählt Blanchard. Dann müsse er eine Vorauswahl treffen, aus der dann der Vorstand nach Berücksichtigung des Budgets und Zeitplans das endgültige Programm auswähle. «Wir versuchen, alle anzusprechen. Wir haben Opern, Operetten, Chormusik, Musicals und Konzerte», meint Blanchard. Die Planung der Saison beginne meist schon fast zwei Jahre zuvor: «Wir organisieren bereits das übernächste Programm.»

Am bekanntesten:

«Das Stück, von dem wohl viele schon gehört haben, ist ‹Die Hochzeit des Figaro› von Mozart», so Blanchard. In der Oper geht es um den Kammerdiener Figaro, dessen Braut von einem Grafen begehrt wird. Als Figaro scheitert, nehmen die Braut Susanna und die Gräfin die Dinge selbst in die Hand. Aufgeführt wird das Stück von der renommierten Kammeroper Prag.

Am aufwendigsten:

Laut Blanchard seien besonders Opern sehr aufwendig, da sowohl auf, als auch hinter der Bühne viel zu tun sei. Noch mehr treffe dies auf das Broadway-Musical «Hair» zu. Dieses mache eine längere Tournee durch Europa, die mehrere Jahre Vorbereitungszeit benötigt hat. Auch seien sehr viele Personen auf der Bühne und hinter den Kulissen tätig. In «Hair» geht es um die Hippiebewegung der 68er-Jahre und einen jungen Mann im Konflikt zwischen seiner konservativen Herkunft und dem neuen Lebensstil.

Am aussergewöhnlichsten:

Ein ganz besonderes Stück im Programm ist «Häuptling Abendwind». «Wir bemühen uns, auch etwas speziellere, weniger bekannte Schauspiele zu haben», meint Blanchard. Das Stück, das sich selbst als «indianische Faschingsburleske» bezeichnet, stammt von dem österreichischen Dramatiker Johann Nepomuk Nestroy und handelt von der Häuptlingswitwe eines Kannibalenstamms. Als auf ihrer Insel ein Schiffbrüchiger angespült wird, entfaltet sich ein Familiendrama. Das Schauspiel zählt auch zu den Stücken, auf die sich Blanchard selbst besonders freut.

Am lustigsten:

Es steht ja schon im Titel: Für Blanchard ist «Die lustige Witwe» eines der witzigsten Stücke im Programm. Die Operette von Franz Lehár handelt von einem Botschaftsball in Paris, wo verschiedenste Interessen und Intrigen aufeinandertreffen. Das Drama von Liebe, Geld und Macht wird vom Theater-Orchester Biel-Solothurn aufgeführt. «Wir versuchen immer, so zu planen, dass die Hälfte der Produktionen aus der Schweiz kommt», sagt Blanchard.

Am lokalsten:

Das Konzert Carmina Burana ist eine rein freiburgische Produktion. Die drei Chöre CantaSense, Divertimento vocale und Maîtrise Saint-Pierre-aux-Liens Bulle singen die unter dem Namen «Carmina Burana» gesammelten alten Lieder aus der Bibliothek des Klosters Benediktbeuern. Zusammengestellt wurden sie vom deutschen Komponisten Carl Orff. Begleitet werden die Sänger und Sängerinnen von Solisten und Instrumentalisten aus der Region.

Am emotionalsten:

«Bei der Oper ‹Iolanta› sind bestimmt am meisten Gefühle im Spiel», findet der Programmverantwortliche. Besonders freue er sich auf die russische Nachwuchssängerin Maria Bochmanova, die in der Oper von Tschaikowski die Hauptrolle der Prinzessin Iolanta singt. «Sie ist auf dem besten Weg, international bekannt zu werden. Letztes Jahr war sie auch schon bei uns im Podium», schwärmt Blanchard.

Am neusten:

Neu im Programm ist der Auftritt der Ballettschule Rudra-Béjart aus Lausanne. Blanchard erklärt: «Die Aufführung wird erst zusammengestellt, wenn im Herbst die neuen Nachwuchstänzer an die Schule kommen.» Die Aufführung werde bestimmt grandios und einzigartig. «Wir sind sehr froh, dass wir dies ins Programm aufnehmen konnten.»

Für die Kleinsten:

Auch in diesem Jahr sind wieder zwei Nachmittagsvorstellungen für Kinder geplant. «Es ist Zufall, dass beides Märchen von Hans Christian Andersen sind, nämlich ‹Die kleine Meerjungfrau› und ‹Des Kaisers neue Kleider›», erzählt Blanchard. Letzteres wird vom Theater Mimikri auf­geführt, das schon häufig im Podium zu Gast war. «Sie sind bekannt für ihre aufwendige und bunte Bühnendekoration», so der Programmverantwortliche. Beide Aufführungen sind für Kinder ab fünf Jahren gedacht.