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Lokomotivführer sein am Kaeserberg

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Alt Bundesrat Adolf Ogi wird zum Lokomotivführer und fährt einen Zug von Blausee-Mitholz in seinen Heimatort Kandersteg: Dieses Szenario ist am Dienstag Realität geworden, jedoch nicht im Berner Oberland, sondern in den Räumen der Kaeserbergbahnen in Granges-Paccot. Anlass war die Inbetriebnahme eines Lokomotiv-Fahrsimulators, eingerichtet in der Originalkabine einer Gotthardlokomotive Ae 6/6 aus den 1950er-Jahren.

Es ist der erste öffentlich zugängliche, professionelle Fahrsimulator der Schweiz. Vergleichbare Anlagen dienen sonst der Ausbildung von Lokomotivführern. Sie sind das Fachgebiet von Hansjürg Rohrer, Professor an der Fachhochschule Biel und Entwickler des Führerstand-Simulationsprogramms Locsim, das auch in Granges-Paccot zum Einsatz kommt. Rund 30 Locsim-Simulatoren sind gemäss Rohrer heute in der Schweiz und im angrenzenden Ausland in Betrieb, darunter mehrere Anlagen von Mitgliedsbahnen des Meterspur-Verbandes Railplus. Neben solchen professionellen Simulatoren bietet Locsim auch Spielsimulatoren für das breite Publikum an, wie sie etwa im Verkehrshaus Luzern stehen.

Allein im Führerstand

Die neue Anlage der Kaeserbergbahnen hingegen ist weit mehr als ein Spielzeug: Der Führerstand der Ae 6/6 verfügt über alle originalen Betriebsfunktionen. «Dazu gehört viel Elektromechanik, wie sie für ein Fahrzeug dieses Alters normal ist», so Hansjürg Rohrer.

Zwei Strecken mit einer Fahrtdauer von je rund eineinhalb Stunden stehen zur Auswahl: Spiez–Kandersteg–Brig und Lausanne–Freiburg–Bern. Die Umgebung wird mit real aufgezeichneten Videobildern dargestellt. Ebenso realitätsnah ist die Bedienung: Der Besucher sitzt allein im Führerstand und trägt die Verantwortung für die Lokomotive und sechs Wagen mit einem Gesamtgewicht von rund 250 Tonnen. Es gilt zu beschleunigen und zu bremsen, den Fahrplan einzuhalten, Signale und Höchstgeschwindigkeiten zu beachten. Unterstützung erhalten die Nutzer von ehemaligen Ausbildungs-Lokomotivführern von SBB und BLS, die auch eine ausführliche, auf die Vorkenntnisse des Kunden abgestimmte Einführung geben.

Begeisterter alt Bundesrat

Der erste Benutzer des neuen Angebots zeigte sich am Dienstag begeistert: Er habe schon mehrmals in Lokomotiven mitfahren dürfen, sagte Ehrengast Adolf Ogi. Sie selber fahren zu dürfen, sei aber auch für ihn eine neue Erfahrung und die Erfüllung eines Kindertraums. «Es ist grossartig, mit diesem Zug ausgerechnet in Kandersteg einzufahren», sagte der alt Bundesrat nach seinem ersten Einsatz als Lokomotivführer.

Verantwortung für 250 Tonnen Rollmaterial im Führerstand der Ae 6/6 der Kaeserbergbahnen in Granges-Paccot.Bild Charles Ellena

Finanzen

Ein nicht ganz billiges Vergnügen

Gut 100000 Franken hat sich die Stiftung Kaeserbergbahnen ihren Fahrsimulator kosten lassen. Dazu kommen laufende Kosten für den Betrieb und für die Entschädigung der eigens engagierten Begleiter. Ganz umsonst ist eine Fahrt im Führerstand in Granges-Paccot darum nicht zu haben: 485 Franken kostet das dreistündige Vergnügen (davon eineinhalb Stunden Fahrt), inklusive Eintritt für zwei Begleitpersonen. Dieser Preis sei das Minimum, das man fordern müsse, sagte Kaeserberggründer und -präsident Marc Antiglio. So sei der Betrieb des Fahrsimulators mit rund 80 Interessenten pro Jahr selbsttragend. Maximal sind 150 Fahrten pro Jahr möglich, je zwei an jedem Tag, an dem die Kaeserbergbahnen geöffnet sind (ausser Freitag). cs

Weitere Infos: www.kaeserberg.ch. Einführungsangebot (385 Franken) bis Ende September.

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