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Luchsspuren und Hirschbisse: Unterwegs mit einem Wildhüter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schneeschuhe liegen im Anhänger des Autos von Pascal Riedo. Der Wildhüter und Fischereiaufseher braucht sie für seine Arbeit im Winter. Er hat die FN mitgenommen auf einen Rundgang durch sein Gebiet.

Mit einem Auge auf der Strasse und dem anderen am Hang fährt Wildhüter Pascal Riedo die kurvige Strasse entlang. Mit vollbepacktem Auto geht es langsam durch den Plasselbschlund hoch Richtung Moosboden. Den Feldstecher hat Pascal Riedo in Griffnähe. Auf der Rückbank liegen Taschen voller Material, und im Kofferraum sitzt sein Hund Siro. Immer wieder hält Riedo an. So auch im Tatüren-Steinbruch. «Gämsen sind ehemalige Steppentiere und an die Felsen gebunden», sagt er. Doch die Verwandten der Antilopen zeigen sich nicht. Der Lärm sei dafür nicht der Grund. «Das ist der sogenannte Nationalpark-Effekt: Solange der Mensch sich ähnlich verhält, sind die Tiere an ihn gewohnt.» 

Schnee liegt kaum. Ist ein schneearmer Winter ein Problem für die Tiere? Gegen die Kälte seien sie bestens geschützt. «Der ständige Regen ist nicht gut, die Tiere frieren bis auf die Haut.» Beispielsweise das Birkhuhn ist auf den Schnee angewiesen. Es lässt sich einschneien, um sich in der Schneehöhle warm zu halten und Energie zu sparen.

Wenn Tourengänger sie aufschrecken, verlieren die Birkhühner unnötig Energie.

Schutz vor Störungen

Pascal Riedo überprüft, dass die Wildruhezonen eingehalten werden. Es hängt hoffentlich nicht deshalb eine Pistole an seinem Gurt? «Die haben wir zu unserem eigenen Schutz. Viel öfter brauchen wir sie aber, um Tiere zu erlösen.» Wilderei gibt es nicht nur im Ausland. Einen Ernstfall hat er aber noch nie erlebt. Um Präsenz zu markieren, sind Wildhüter bewaffnet. Ausgebildet ist er wie ein Polizist. «Früher hiessen wir auch la Police de la faune.» Im Auto hat er zudem Gewehre mit verschiedenen Kalibern. Tiere zu töten gehört zu seinem Job.

Mit den Höhenmetern werden die Hänge schneebedeckt. Spuren sind zu sehen. «Das ist der Trittsiegel eines Hirsches», sagt der Wildhüter und zeigt auf die Stapfen im Schnee. «Und das war ein Kalb.» Er zieht mit dem Finger durch den Schnee, reibt ihn etwas in den Fingern. «Das muss in dieser Nacht gewesen sein.» Detektiv wäre passender als Polizist.

Luchse jagen gezielt

Erneut hält Riedo bei zwei Spuren im Schnee. Die eine ist auch für den Laien zu deuten: Fussstapfen. Parallel dazu verläuft eine Luchsspur. Eine Person muss ihr gefolgt sein. «Man sollte einer Spur nicht folgen», mahnt der Wildhüter. Auch wenn das Tier nicht zu sehen sei, könne es in der Nähe sein und gestört werden. 

Kürzlich hat ein Luchs im Plasselbschlund eine Gämse gerissen. Pascal Riedo hat damals den Kadaver inspiziert. «Ein Luchs frisst das Tier sauber von hinten», sagt er. Der Luchs töte gezielt mit einem Biss. Bei einem Wolf sei das etwas weniger «schön». Rund 25 Luchse leben im Kanton Freiburg. Ihr Fell ist so einzigartig wie ein menschlicher Fingerabdruck. An einer Gämse frisst der Luchs eine Woche. Haltbar macht er seine Beute, indem er sie mit Ästen bedeckt. Dann kommt er immer wieder an seine Fressstätte zurück. Bei der Gämse hat Pascal Riedo deshalb eine Fotofalle aufgestellt. 

Am 22. Januar tappte ein Luchs in die Fotofalle.
zvg

Spuren, keine Schäden

An diesem Tag will Riedo bei einer Fotofalle die Speicherkarte austauschen. Die Schneeschuhe angeschnallt, geht es hoch Richtung Bösingerhubel. Der ehemalige Forstwart hat auch ein Auge für die Bäume. An einer jungen Weide ist ein Stück Rinde abgeschält. «Im Winter schälen Hirsche die Rinde von Jungbäumen und fressen sie.» Je nach Baumart könne das zu erheblichen Schäden führen. Doch eine Weide sei kein Primärbaum, also wirtschaftlich nicht relevant. «Für mich ist das eine Spur und kein Schaden.»

Bei diesem Baum ist selbst Pascal Riedo etwas erstaunt, dass ein Hirsch die Rinde seitlich und nicht von unten nach oben geschält hat.
Charles Ellena

Eine weitere Spur entdeckt er kurze Zeit später. Vogelbeeren-Sträucher sind abgeknickt. «Für Laien sieht es danach aus, als wären die Äste unter der Schneelast abgebrochen. Tatsächlich war es aber ein Hirsch.» Die Tiere knicken die Äste ab, um an die Knospen zu gelangen. 

In die Falle getappt

Dem Wildhüter bleibt nichts verborgen. Ein Durcheinander von Fuchsspuren deutet auf ihre Paarungszeit hin. Und was Pascal Riedo nicht erkennt, sieht er dank Fotofallen. Er hat rund 15 Stück an Bäume in seinem Gebiet gespannt. Je nach Modell muss er mehr oder weniger häufig vorbeigehen, um die Batterie zu tauschen oder die Speicherkarte zu leeren. So auch an diesem Vormittag. Er öffnet das Gehäuse der Kamera und schliesst die Speicherkarte mit einem Adapter an sein Smartphone an. Schon sieht er eine Bache mit ihrem Frischling auf dem Bildschirm.

Die Fotofallen stören Wildschweine nicht. Hirsche stehen weniger gerne im Rampenlicht. Sie würden jeweils einen Bogen um die Kameras machen, sagt Pascal Riedo.
Charles Ellena

Von Frühling bis Herbst gibt es für ihn grundsätzlich mehr zu tun. Hauptsaison für Wildhüter – es sind nur Männer im Kanton Freiburg – ist die Jagdsaison. Im Winter hilft Riedo vermehrt Kollegen in anderen Gebieten aus. Und er geniesst es, bei ausgiebigen Wanderungen Spuren zu deuten. Spuren im Schnee zu erkennen ist die praktischste Methode, um das Tiervorkommen zu überprüfen.

Serie

Im Winter draussen

In der dunklen Jahreszeit, wenn die Temperaturen nur knapp über die Null-Grad-Grenze steigen, sind die meisten Menschen wohl am liebsten im Warmen. Doch bei einigen Aktivitäten geht das nicht. Die FN haben sich warm angezogen und erzählen in einer Serie von Menschen, die im Winter draussen sind.

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