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Mal hü, mal hott – die Leute kamen doch

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Merkwürdig, ungerecht, lächerlich, unlogisch, furchtbar: Die Menschen auf der Strasse, die am Samstag auf der Lausanne- und Romontgasse in der Stadt Freiburg anzutreffen waren, hatten wenig Verständnis für das, was sich zwischen dem vergangenen Mittwoch und Freitag abgespielt hatte. Ein Blick zurück: Am 29. November hiess der Gemeinderat das Gesuch der Gewerbetreibenden gut, am 8. Dezember die Geschäfte öffnen zu dürfen. Das Amt für den Arbeitsmarkt erteilte die nötige Arbeitsbewilligung. Beides focht die Gewerkschaft Unia an: beim Oberamtmann und beim Kantonsgericht. Am Mittwoch lehnte das Gericht den Rekurs ab und sagte, dass die Feiertagsarbeit zulässig sei. Am Donnerstag um 17 Uhr entschied der Oberamtmann hingegen, dass nur die Geschäfte an der Lausannegasse öffnen dürfen. Dagegen rekurrierten die Ladenbesitzer der Romontgasse. Das Kantonsgericht stiess am Freitag um 18 Uhr das Urteil des Oberamtmanns um und gab grünes Licht für beide Strassen.

«Das ist die Schuld des Oberamtmanns, der nicht entscheiden kann», meinte am Samstag ein Passant dazu. «Wenn solche Leute an den Schalthebeln sitzen, ist das kein gutes Zeichen für die Stadt.» Laurent Simon, Besitzer des Teeladens an der Lausannegasse, vermutete, dass der Oberamtmann absichtlich in letzter Sekunde entschieden hat. «Er hat nicht mit dem Kantonsgericht gerechnet.» Dass die Entscheidung für die Romontgasse erst am Vorabend gefallen ist, hielt die Menschen nicht davon ab, sich in die Stadt zu begeben und einzukaufen. Viele Geschäfte auf der Romontgasse blieben aber geschlossen. Nur Manor, Angéloz, Marionnaud und Suard waren offen. Die anderen konnten offensichtlich nicht so schnell reagieren. Bei Angéloz arbeiteten nur die Mitglieder der Eigentümerfamilie und eine Angestellte, wie Philippe Angéloz erklärte. Die Direktion von Manor dagegen ging bis zuletzt davon aus, öffnen zu können, wie Patrick Bollag sagte. «Unsere Leute waren darauf eingestellt.» Das Hin und Her der Behörden brachte aber auch ein paar Ladenbesitzer der Lausannegasse in die Bredouille, weshalb sie zu blieben. Für die anderen war der verkaufsoffene Feiertag ein Glück, wie sie sagten: «Der Tag würde uns sonst fehlen», meinte Dolores Braun von Emporion. Michael Deforné von Audio Pur machte klar: «Der Kampf der Gewerkschaften ist hirnrissig. Denn es geht ums Überleben.» Im übrigen seien die Grossen, wie Manor, für die Kleinen wichtig. «Sie generieren Kunden.»

Dolores Braun, die ihre Mitarbeiterinnen am Samstag nicht aufbot, sagt es so: «Müssen wir schliessen, hat das Personal lange frei.» Und ein Passant fand: «Solange das Personal damit einverstanden ist und dafür auch entschädigt wird, ist Sonntagsverkauf okay.» «Das Dilemma ist, dass die Leute sonst nach Bern gehen», ergänzte eine Frau. Auf den fehlenden Gesamtarbeitsvertrag angesprochen, sagte Manor-Chef Bollag: «Wir sind offen.»

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