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Malen, bis der Klang des Bildes stimmt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hannes Währer

Der innere Drang war da seit der Kindheit. «Ein Hunger nach Schönheit, nach Kunst, Musik, Geschichten und Bildern», schreibt die heute in Muntelier lebende Künstlerin Iseut Bersier über sich selbst. Bevor die junge Frau jedoch der «inneren Notwendigkeit» sich auszudrücken, zu malen und zu musizieren, folgen konnte, rief die Pflicht.

Lehrerin wider Willen

Ohne inneres Feuer folgt sie dem Wunsch ihres Vaters, der materielle Sicherheit hoch gewichtete, und wird Lehrerin. Allerdings erträgt sie die «Banalität des Lehrerseins» schlecht, und sucht nach Möglichkeiten der Selbstbestimmung.

«Vielleicht ist es mir gerade deshalb gelungen, mich später als Frau erfolgreich durchzusetzen», erzählt sie. Tatsächlich waren Frauen in der Freiburger Kunstszene der 80er-Jahre die Ausnahme. Noch 1976 während ihrer ersten Gruppenaus-stellung im Salon der Ge- sellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten in Freiburg, ist sie eine von zwei teilnehmenden Frauen.

Gelassene Sinnlichkeit

Aber nicht nur als Frau, auch stilistisch hat Bersier eine ausgeprägte eigene Identität gefunden. Ihre Bilder, oft lichterfüllte schemenhaft dargestellte Städte, in leuchtenden Farben gehaltene Blumen und Frauenporträts von einer gelassenen selbstbewussten Sinnlichkeit, belegen eindrücklich ihre eigenständige künstlerische Entwicklung.

«Manchmal beginne ich ein Bild mit einem einfa-chen Farbfleck», sagt die Künstlerin. «Alles weitere entwickelt sich, ohne dass ich genau weiss, wohin die Reise geht.» Und dennoch: Obwohl Bersiers Bildern eine schwebende Leichtigkeit innewohnt, etwas Traumhaftes, sind sie ähnlich aufgebaut, wie ein Musikstück komponiert. «Farben klingen», sagt die Künstlerin. «Erst wenn der Klang des Bildes stimmt, höre ich auf zu malen.»

Leben nach dem Tod

Die Inspiration für ihre Motive zieht Bersier oft aus dem Alltag. Beispielsweise für das Bild «Die himmlische Stadt», zu dem ein gleich betiteltes Musikstück den Anstoss gab. Eine unverkennbar mediterran geprägte Stadt, über der am Himmel eine blaue Taube in Richtung Sonne fliegt. «So stelle ich mir das Leben nach dem Tod vor», meint Bersier. Und fügt nach einem kurzen Augenblick hinzu: «Vielleicht ist die Vision auch zu optimistisch geraten.»

Botschaften der Seele

«Mit 72 Jahren spüre ich, dass ich nicht mehr allzu lange lebe», sagt sie. Zwar fliesse die Inspiration ungebrochen und der Drang zu malen sei so lebendig, wie eh und je, aber die körperliche Kraft dazu nehme ab. Und trotz- dem sind in «LaCabane» mehrere Bilder, die erst vor kurzem entstanden sind, zu sehen: Bild gewordene Botschaften einer überquellenden Seele.

Ausstellung: LaCabane, Muntelier. Vernissage: Fr., 9. Mai, 18 Uhr. Bis zum 7. Juni. Sa., So., 14 bis 17 Uhr. Besuch auf Vereinbarung: 026 670 10 26.

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