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«Malen braucht auch Überwindung»

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Es herrscht ein reges Treiben am letzten Mittwoch­abend im alten Militärlager nahe der Sense in Flamatt. An einem der Eingänge unter dem hölzernen Gerüst lauschen zehn Personen interessiert den Ausführungen von Brigitte Keist, welche vor Acrylbehältern mit den verschiedensten Farben steht.

«Ihr seht vor mir drei unterschiedliche Acryl-Malvarianten», erklärt die pensionierte Lehrerin, währenddessen sie auf die bunten Gemälde zeigt, die sie vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hat. Und nachdem Keist den Teilnehmerinnen ihres Workshops in Auftrag gegeben hat, auf einer kleinen Leinwand einen Acryl-Hintergrund zu malen, erklärt sie dem Beobachter, was sie mit den Atelier-Besucherinnen im Rahmen des Kulturprogramms «Kunst im Zeughaus» vorhat: «Ich möchte sie mit der Spachteltechnik vertraut machen», sagt Keist, die 21 Jahre lang an der Orientierungsschule Wünnewil Bildnerisches Gestalten unterrichtet hat.

Kreativität ausleben

Unter den Teilnehmerinnen, so stellt sich bald heraus, haben einige bereits vor dem Kurs Erfahrungen mit der Malerei gemacht: «Ich habe schon mit Aquarellfarben und Neocolor gemalt», verrät Natalia Macaluso, die während der Kunstausstellung im Bistro des Zeughauses mithilft. Die Spachteltechnik sei aber auch für sie Neuland. Kunst-Workshops jedoch seien für sie nichts Neues, doch hätte sie anders als in diesem Kurs auch mal ein Sujet mitbringen müssen – wobei ihr jedoch beide Ansätze gefallen: «Hier kann man seine künstlerische Fantasie gut ausleben», sagt die 55-Jährige, nimmt ihren Spachtel in die Hand, tupft diesen senkrecht in die königsblaue Acryl-Farbe und streicht damit über den hellblauen Hintergrund ihrer Leinwand.

Während Macaluso an ihrem weiss-blauen Meeressujet arbeitet, kreiert ihre Tischnachbarin mit warmen, gelb-roten Farbtönen eine Sonne: «Ich male sonst mit Pinsel, mit dem Spachtel ist es schwieriger», erzählt Carmen Spagnuolo vor ihrem Werk. Sie werde diese Technik deshalb sicher zu Hause weiterverfolgen. Und damit scheint Brigitte Keist bereits eines ihrer Ziele erreicht zu haben, wie sie später ausführt: «Malen braucht auch Überwindung. Man muss dabei auch den Mut haben, selber etwas anzupacken.»

Geduld und Konzentration

Ein paar Meter nebenan instruiert Kunstlehrerin Cornelia Schmid sechs weitere Kunstinteressierte in einer nicht alltäglichen Maltechnik: Mit einem Bleistift färbt sie auf Papier geduldig eine rechteckige Form ein, ehe sie mit einem Radiergummi darüberstreicht. «Es braucht Geduld», sagt sie in die Runde, in der auch die beiden Freundinnen Hanni Mischler aus Neuenegg und Kathrin Schneider aus Wünnewil sitzen. «Es hat etwas Beruhigendes», meinen die beiden, während sie konzentriert ihre Fläche schraffieren.

Neues entdecken

Neben den fünf Teilnehmerinnen hat sich als einziger Mann auch Dominik Jeckelmann an den Tisch gesetzt. Der ehemalige OS-Direktor ist mit seinen Bleilettern-Gemälden selbst in einem Raum im Zeughaus präsent. Nach einer kurzen Instruktion hat auch er einen Bleistift und ein Blatt Papier gefasst, um sich dieser für ihn neuen Kunsttechnik zu widmen.

«Kunst im Zeughaus», Flamatt. Das weitere Rahmenprogramm: Fr., 16.6., 19 Uhr: Modeschau; 20 Uhr: Milonga, Tangoball; Sa., 17.6., 20 Uhr: Senslerdeutsche Chansons/Poesie; So., 18.6., 15 Uhr: Promenadenkonzert. Die Kunstausstellung läuft bis am 18. Juni permanent.

«Kunst im Zeughaus»

Eine Plattform für regionale Künstlerinnen und Künstler

Die Kunstateliers in Flamatt, die in dieser Form zum ersten Mal durchgeführt wurden, sind zusammen mit weiteren kulturellen Anlässen sowie mit einer permanenten Ausstellung von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern Teil der zweiten Ausgabe des Kulturprogramms «Kunst im Zeughaus». «Das alte Zeughaus soll ein Ort sein, der Kulturschaffende, Kunst und die Bevölkerung zusammenbringt», erklärt Initiant Werner Keist.

So hätten sich wiederum dreissig Kunstschaffende aus der Region gefunden, welche in diversen künstlerischen Bereichen tätig sind. «Uns ist es ein Anliegen, der bildenden Kunst eine Plattform zu bieten», fasst Keist die dem Anlass zugrunde liegende Idee zusammen. Das leer stehende Zeughaus biete sich hierfür ausgesprochen gut an. Mit der Kulturkommission Wünnewil-Flamatt, in der Keist selbst Mitglied ist, organisierte er in den vergangenen Jahren neben «Kunst im Zeughaus» auch zweimal eine Openair-Galerie und eine Ausstellung unter der Autobahnbrücke in Flamatt.

Besonders freut ihn, dass sich auch junge Kunstschaffende für die Ausstellung gefunden haben und die Primarschulen der Gemeinde ebenfalls mitmachen: «Ein solcher Anlass ist auch immer eine Art Nachwuchsförderung.»

ma

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