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«Man will helfen und weiss nicht wie»

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Autor: Imelda Ruffieux

«Angefangen hat es in einem Chatforum», erzählt Martina P*. Die Mutter einer 13-jährigen Tochter berichtet von beleidigenden Äusserungen und Bemerkungen unter der Gürtellinie, die dort über ihre Tochter geschrieben worden seien, und zwar erst von einem anderen Mädchen, später auch von zwei Buben aus der gleichen Klasse.

«Meine Tochter erzählte mir zuerst nichts», sagt Martina P. Erst als die Belastung zu gross wurde, vertraute sich die Jugendliche ihrer Mutter an.

Täter kontaktiert

«Ich fragte mich, was kann ich tun», erklärt die Mutter aus dem Sensebezirk. Sie habe sich hilflos und unsicher gefühlt. Die Eltern entschieden zu handeln und haben die drei Jugendlichen kontaktiert und sie aufgefordet, die negativen Chatbemerkungen sein zu lassen. Die Gespräche mit Nachdruck – die Drohung, sonst zum Schuldirektor oder gar zur Polizei zu gehen – haben im ersten Moment ihre Wirkung gezeigt. «Die zwei Jungs haben sich entschuldigt», erzählt Martina P.

Vor der Klasse blamiert

«Doch dann wurde es schlimmer. Meine Tochter wurde vor der ganzen Klasse fertig gemacht und beschimpft, weil sich die drei Jugendlichen verraten fühlten. Auch hier war vor allem ein Mädchen tonangebend», führt die Mutter aus. Die Jugendlichen störten sich daran, dass die Jungs PC-Verbot erhalten hatten.

«Eine erneute Intervention bei einer Mutter der Jugendlichen führte nur dazu, dass auch diese mich angriff», erinnert sich Martina P. Sie informierte die Lehrerin, weil ihre Tochter psychisch angeschlagen war und sie befürchtete, dass sich dies auf die Leistungen auswirkte.

Die Lehrerin schaltete schliesslich den Schulsozialarbeiter ein, der mit den Jugendlichen Gespräche führte. «Es hat nicht wirklich geholfen», sagt Martina P.

Nichts war wie vorher

Die Sommerferien kamen, und die Sache beruhigte sich etwas. «Aber meine Tochter wurde nie wieder richtig akzeptiert, wurde auf dem Pausenplatz und beim Turnen gemieden. Selbst Freundinnen haben sich aus Angst vor ähnlichen Reaktionen von ihr distanziert.»

Viele offene Fragen

Sie habe anfangs gedacht, es sei eine der üblichen Zickereien, die es halt in diesem Alter unter Jugendlichen gebe, führt die Mutter aus. Man wolle sich als Mutter ja auch nicht zu stark in das Leben der Kinder einmischen. «Man will helfen und weiss nicht wie.» Und als es dann ernster wurde, habe sie nicht gewusst, wie sie reagieren sollte. Die Vorfälle haben bei Martina P. viele Fragen offen gelassen. «Habe ich mich richtig verhalten? Habe ich zu früh oder zu spät eingegriffen?»

«Meine Tochter war traurig und fühlte sich ausgeschlossen. Sie wollte zeitweise nicht mehr in die Schule», betont Martina P. Das Erlebte habe sie und ihre Familie geprägt. «Sie ist sonst eine aufgestellte Person, kommt mit allen klar und hat einen grossen Bekanntenkreis.» Die Lebensqualität habe stark unter den Vorfällen gelitten. «Es war eine grosse psychische Belastung.»

Die Frage, warum gerade ihre Tochter ein Mobbing-Opfer geworden ist, kann die Mutter nicht beantworten. «Ich denke, es steckt vielleicht Neid und Eifersucht dahinter, weil meine Tochter gut ankam.» Sie nimmt an, dass die Täterin sich der Konsequenzen ihres Handelns nicht bewusst war und vielleicht mit ihrem Verhalten in der Gruppe einfach nur auffallen wollte.

*Name von der Redaktion geändert.

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