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«Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit der Gründung im Jahr 1965 statten die Lehmanns Düdingen und die umliegende Region mit Multimediabedarf aus. Nur ein Jahr nachdem Hubert Lehmann das Geschäft eröffnet hatte, stiess Donat Bächler dazu. 49 Jahre ist er bei Lehmann Vision tätig gewesen. Am 9. März hat er seinen 65. Geburtstag gefeiert und seit Anfang April ist er im wohlverdienten Ruhestand. Mit den FN hat er über Erfahrungen aus seiner langjährigen Tätigkeit in der Multimediabranche gesprochen.

 

 Donat Bächler, welche Stationen haben Sie in Ihrer Karriere durchlaufen?

1966 habe ich mit meiner Lehre als Radioelektriker angefangen. Bis ungefähr 1975 habe ich in der Werkstatt in Düdingen gearbeitet. Danach durfte ich knapp fünf Jahre die Filiale in Murten leiten. Anfangs der 80er-Jahre habe ich mitgeholfen, eine professionelle Audio-Abteilung aufzubauen. Da habe ich bis zu meiner Pensionierung gearbeitet.

 

 Was haben Sie dort gemacht?

In den 80er-Jahren, als erstmals Beamer aufkamen, haben wir die Freiburger Universität mit Drei-Röhren-Beamern ausgestattet. Das waren noch riesige Maschinen, die zwischen 30 000 und 40 000 Franken gekostet haben. Heute installieren wir Beschallungsanlagen, richten Konferenzräume ein, bauen und betreuen Übersetzungsanlagen oder statten Unterrichtssäle und Auditorien mit Multimediasystemen aus. Anfang Jahr haben wir beispielsweise im Grossratssaal des Freiburger Rathauses die ganze technische Ausstattung erneuert.

 

 Was hat sich seither an Ihrem Beruf verändert?

Früher hat man Geräte noch repariert. Man konnte in die Geräte hineinsehen und hat gelernt, wie die jeweiligen Strom- und Schaltkreise funktionieren. Wenn es am Vorabend ein Gewitter gab, haben wir am nächsten Tag bei 30 bis 40 Fernsehern die Netzteile repariert. Dafür haben wir uns Zeit genommen. Heute repariert man die Netzteile nicht, sondern ersetzt sie gleich. Da war eine grössere Wertschätzung für die Geräte da. Heute wird man vor vollendete Tatsachen gestellt und wirft die Geräte gleich weg, wenn sie nicht mehr funktionieren. Das stimmt mich etwas wehmütig.

Da die Technik heute viel schneller veraltet, ist mein Beruf natürlich auch hektischer geworden, vor allem im professionellen Segment. Wenn man die Neuerungen nicht konstant mitverfolgt, ist man weg vom Fenster. Fast jede Woche kommen beispielsweise neue Prozessoren für die Videobearbeitung auf den Markt. Das ist hingegen auch–und vor allem für die heutigen Lernenden–ein sehr spannender Aspekt.

 

 Lohnt es sich heute überhaupt noch, ältere Geräte zu reparieren?

Nehmen wir als Beispiel die Fernseher. Heute rentiert es gar nicht mehr, einen zehnjährigen Fernseher zu reparieren. Da die Preise mittlerweile so tief sind, kostet die Reparatur fast mehr als ein neues Gerät. Zudem sind Fernseher nach kürzester Zeit bereits veraltet. Anschlüsse und Formate ändern sich, so ist man fast gezwungen, einen neuen Fernseher zu kaufen. Manchmal sind die Hersteller sogar zu schnell mit Entwickeln. Mittlerweile gibt es bereits Ultra-HD-Fernseher. Kein Fernsehstudio strahlt aber Sendungen in diesem Format aus. Ob man also einen solchen Fernseher braucht, um zu Hause den Krimi anzusehen, ist jedem selbst überlassen.

 

 Die neusten Fernseher sind wahre Multimedia-Center. Überfordert das nicht viele Kunden?

Absolut. Gerade ältere Leute sind froh, wenn sie den Fernseher überhaupt noch anschalten können. Viele wollen all diese Funktionen auch gar nicht nutzen. Glücklicherweise können auch neue Fernseher nach wie vor nur zum Fernsehen verwendet werden.

 

 Welche technischen Meilensteine sind für Sie etwas Besonderes?

Sicher das Farbfernsehen und die VHS-Kassettenrekorder. Das waren Quantensprünge. Zudem bin ich auch heute noch Fan von klassischen Plattenspielern und Vinylplatten. Zu Hause habe ich sicher noch um die 200 bis 300 Schallplatten im Schrank. Dieses Segment hat sich aber auch stark verändert.

 

 Inwiefern?

Das ist nur noch für Puristen. Ich denke, dass heute nicht mehr viele Leute Musik geniessen und sich dafür Zeit nehmen. Vielfach läuft Musik noch im Hintergrund, und da spielt Qualität eine untergeordnete Rolle.

 

 Haben Sie schon Pläne für Ihren Ruhestand?

Auch jetzt betreue ich auf Anfrage noch Kongresstechnik. Ich will mich aber wieder mehr der Musik widmen, auf meiner Gitarre und dem Five-String-Banjo spielen. Mehr Zeit möchte ich auch mit Kochen, Wandern und Fischen verbringen. Ich freue mich auf eine ruhigere Zeit.

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