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Männer in allen Lebenslagen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wann ist ein Mann ein Mann?» hat der deutsche Sänger Herbert Grönemeyer bereits 1984 gefragt. Um es gleich vorwegzunehmen: Diese Frage wird in der neuen Ausstellung «Mane» im Sensler Museum auch nicht beantwortet. Es sei nicht in erster Linie darum gegangen, den typischen Mann oder das Rollenbild des Mannes in der Gesellschaft zu thematisieren, sagte Museumsleiterin Franziska Werlen an der gestrigen Medienorientierung. «Es geht um Menschen, Szenen und die Geschichten dahinter.» Sie verhehlte nicht, dass diese Ausstellung ein Herzenswunsch von ihr gewesen sei. Acht Sensler Fotografen (siehe auch Kasten) waren eingeladen, ihre Visionen zum Thema umzusetzen. «Sie hatten dabei vollkommen freie Hand.»

Die Fotografen haben sich untereinander in Bezug auf Technik und Thematik abgesprochen, und jeder wusste von vornherein, in welcher Ecke des Museums seine Bilder zu sehen sein würden. Die einen haben ihre Auswahl aus ihrem Archiv zusammengestellt, die andern haben die Fotos speziell für die Ausstellung gemacht. Das Resultat ist eine sehr gelungene Mischung aus Porträts, Momentaufnahmen und Reportagen, die alle eine sehr individuelle Handschrift tragen.

Persönlichkeiten

Ein alter Mann sitzt auf einem Bett, die Sonne scheint auf sein vom Leben gezeichnetes Gesicht – Luca Ellena, mit 23 Jahren der jüngste Fotograf in der Runde, zeigt unter dem Titel «Aufenthalt» eine Serie von Bildern, auf denen immer die gleiche Person zu sehen ist. Es sind persönliche, ja intime Bilder eines Mannes bei einem Spitalaufenthalt. «Die Bilder erzählen ihre eigene Geschichte, Worte sind nicht nötig», so Franziska Werlen.

Anders ist Elmar Brülhart vorgegangen: Bei seinen Fotos hat er Bild und Text kombiniert. Seine Porträts von Landwirten aus der Region mit dem Titel «Bauer, 65+» zeigen Landwirte auf ihrem Betrieb, die zwar das AHV-Alter erreicht haben, aber gerne weiterarbeiten, weil sie das halt so gewohnt sind. Die kleinen Zitate der Porträtierten unter den Bildern vervollständigen die Bilder: «A verruckta Buur büni nie gsi. I bü iina vo de erschte gsi, wo het Ferie gmacht», steht da zum Beispiel.

Ähnlich und doch ganz anders präsentieren sich die Fotos von Christopher Schaller. Er hat verschiedene Männer zum Thema Glück befragt und sie dann bei einer für sie beglückenden Tätigkeit fotografiert, beim Malen, Fischen, Gärtnern oder Musizieren. Auszüge aus den Gesprächen ergänzen die Porträts.

Mann mit Hut

FN-Fotograf Aldo Ellena stellt in der Ausstellung eine Vorliebe für Polaroidfotos zur Schau. Entgegen dem allgemeinen Trend zu XXL-formatigen Bildern zeigt er unter dem Motto «Mi Chopfschmuck – mi Tradition» kleinformatige Fotos von Männern mit Hut, Kappe oder Zylinder. Die kleinen, schön gerahmten Bilder kommen in einem schmalen Zwischenraum des Museums perfekt zur Geltung. Die Porträtierten tragen ihren Kopfschmuck mit Selbstverständlichkeit und Stolz.

Ein kleiner Bub posiert mit Boxsack, ein anderer vor einer Ritterrüstung: Romano Riedo hat seine Bilder in zwei Bereiche aufgeteilt – in Mannsbilder und Bubenträume. Seine Mannsbilder sind gebrochene Gestalten, eine vergessene Statue, eine kopflose männliche Schaufensterpuppe oder ein zerrissenes Plakat für Zigarettenwerbung.

Wiederum eine ganz andere Welt eröffnen die Bilder von Paul Mülhauser. Der Arzt und Fotograf zeigt in seiner Bildreportage einen Schafzüchter aus Namibia, der unter widrigen Umständen versucht, in der Wüste ein Auskommen zu finden. Seine Fotos sind dem Sujet entsprechend mit trockenen Ästen als Bilderrahmen passend in Szene gesetzt.

It’s a Man’s World

Wer in den obersten Stock des Museums kommt, wird vom Lied «It’s a Man’s World» von James Brown in Endlosschlaufe begrüsst. Würde man es nicht besser wissen, könnte man den Eindruck gewinnen, die hier ausgestellten Bilder würden heimlich Testosteron ausschütten. Hier fällt der Blick als Erstes auf – das Klischee sei erlaubt – währschafte Männer.

Paul Talmann zeigt fünf grossflächige Schwarz-Weiss-Bilder, in denen er gleichzeitig die Stärke und die Verletzlichkeit der Porträtierten festgehalten hat. «Wenn die Bilder gemacht werden, sind sie schon Vergangenheit», sagt er selbst zu seiner Serie, die er «Remember the Time» genannt hat.

Eine ganz andere Art von Momentaufnahmen sind Charles Ellenas Strassenbilder, die er in den letzten Jahren in verschiedenen Städten wie Rom, New York, Tel Aviv oder Istanbul aufgenommen hat. «Er hält in einem Moment mehr fest, als man beschreiben kann», sagt Franziska Werlen zu den Bildern des FN-Fotografen. Und tatsächlich: Die Bilderserie ist gespickt mit tausend Kleinigkeiten, von denen man viele erst beim zweiten, dritten oder vierten Hinschauen entdeckt.

Vernissage am Freitag

Hinschauen lohnt sich auf jeden Fall bei der neuen Ausstellung. Bis zum 8. November ist dies möglich; am Freitag um 18 Uhr findet die Vernissage auf dem Dorfplatz Tafers statt. Nach dem offiziellen Teil kann die Ausstellung frei, aber mit Masken, besichtigt werden.

Weitere Infos: www.senslermuseum.ch

Zu den Fotografen

Acht Sensler Künstler

Aldo Ellena (*1966) wohnt in Plaffeien. Er ist Fotograf bei den FN und auch freiberuflich tätig. Romano P. Riedo (*1957) ist in Düdingen aufgewachsen und seit 1988 freischaffender Journalist und Fotograf. Charles Ellena (*1962) ist seit 1989 als Pressefotograf bei den FN und anderen Publikationen tätig und verwirklicht Projekte im Bereich der Strassenfotografie. Er ist mehrfacher Preisträger des Swiss Press Photo Award. Luca Ellena (*1997) studiert und lebt in Freiburg und Berlin. Die Vernissage seines Fotobands über zweckentfremdete Einkaufswagen in Berlin findet am 2. Oktober im Museum Tafers statt. Christopher Schaller (*1985) ist ausgebildeter Sekundarschullehrer und Fotograf. Bekannt geworden ist er mit den Schwarz-Weiss- Fotografien von Menschen aus Tansania, die er für das Buch «Nuru – Türen der Nacht» porträtiert hat. Paul Frank Talman (*1965), in Basel und Ueberstorf aufgewachsen, ist Fotograf und Grafiker. Seit 1993 betreibt er ein Fotografikstudio in Ueberstorf, macht Sachaufnahmen für Kunden und verfolgt eigene Projekte. Elmar Brülhart (*1980) lebt in Düdingen. Er ist Mitglied des Fotoclubs Sense und tourt mit einer begehbaren mobilen Camera Obscura und zwei Fotografenkollegen als Künstlertrio Frau Piano und ihr Elefant durch die Schweiz. Paul Mülhauser (*1962) lebt und arbeitet als Facharzt für innere Medizin in Plaffeien. Bei medizinischen Hilfseinsätzen in Namibia hat er immer die Kamera dabei.

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