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Manu Chao und die Grossen der Welt

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Manu Chao und die Grossen der Welt

Der hispano-französische Sänger ist immer dabei, wenn es gegen die Globalisierung geht

Sobald man auf das Geschäftsgebahren der Multinationalen und die Politik der Mächtigen der Welt zu sprechen kommt, nimmt Manu Chao kein Blatt vor den Mund. Der französische Sänger mit spanischen Wurzeln ruft an der Pressekonferenz zum Boykott von US-Produkten auf und geht dabei mit gutem Beispiel voran: Er stieg aus seinem Plattenvertrag aus, weil das Label 20 Prozent der Angestellten auf die Strasse stellen will.

Mit MANU CHAO sprach URS HAENNI

Manu Chao, Sie spielen in Ihrer Musik mit den verschiedensten Sprachen. Welche Sprache möchten Sie gerne noch aufgreifen?

Das Italienische. Ich habe schon zwei, drei Lieder probiert und werde es sicher noch mehr machen. Zuerst aber muss ich die Sprache noch besser lernen. Aber auch das Portugiesische liebe ich. Ich wohnte in Rio und finde Portugiesisch eine sehr schöne Sprache.

In Italien wurden Sie durch Ihren Auftritt an der Demo gegen den G-8-Gipfel in Genua bekannt. Warum sind Sie da aufgetreten?

Als Bürger musste ich da auftreten; es war sozusagen eine Bürgerpflicht. Wie anders kann ich den Demonstranten helfen als durch meine Musik. Wenn man die Weltkonzerne machen lässt … Das ist ja kollektiver Suizid.

Sie sind Teil der Musikindustrie. Funktioniert die denn nicht auch nach den Gesetzen der Globalisierung?

Klar, welches Metier denn nicht? Aber was ist die Musik gegenüber den Multinationalen. Die Massenentlassungen überall, das ist dramatisch. Da herrscht das Diktat des Geldes.

Bekommen Ihr Manager und Ihre Plattenfirma den Rebellen Manu Chao auch zu spüren?

In meinen Manager habe ich Vertrauen. Der verdient zwar auch Geld, aber der macht das Richtige. Als hingegen Virgin/EMI ankündigten, dass sie 20 Prozent der Angestellten entlassen, habe ich Ihnen gesagt, Sie können inskünftig auf mich pfeifen. Jetzt bin ich auf Konzerttournee und denke im Moment nur an das und kein bisschen an ein neues Album. Die 20 Prozent Entlassenen, das sind meine Freunde. Wenn ich nichts mehr mit der Plattenfirma zu tun haben will, so entspricht das meinem gewerkschaftlichen Ehrgefühl.

Wie stehen Sie zum Internet in der Musikindustrie?

Ich brauche das Internet ja auch, um Musik auszutauschen. Wenn mit meiner Musik vom Internet Piraterie betrieben wird, so ist mir das egal – mein Kühlschrank zuhause ist auch so voll.

Eher die kleinen Gruppen leiden unter dieser Piraterie. Ihre CDs sollte man einfach kaufen, denn die Kleinen brauchen das Geld zum Leben. Es sollte dafür fast so etwas wie eine Charta geben.

Ihr Engagement ist ein politisches …

Ich mache nicht Politik; ich bin Musiker. Aber wenn man mich fragt, was ich denke, dann antworte ich und nehme kein Blatt vor den Mund. Ich habe allerdings auch nicht mehr Lösungen als andere. Ich kann einfach nur Ratschläge erteilen, und die lauten: Boykottiert amerikanische Produkte! Trinkt kein Coca-Cola, esst nicht bei McDonald’s! Der einzige Kampf, den man gegen die Amerikaner führen kann, ist der wirtschaftliche. Das ist eine Frage des Überlebens unseres Planeten.

Haben Sie auch schon Konzerte in den USA gegeben?

Ja, das habe ich. Es gibt ja auch gute Leute in den USA. Aber es fand kein solches Konzert mehr nach dem 11. September statt. Wenn ich bei mir zuhause in Barcelona amerikanische Touristen antreffe, so sage ich ihnen: «Was macht Ihr hier Ferien? Geht nach Hause und demonstriert vor dem Weissen Haus.»

Warum wohnen Sie heute in Barcelona?

Ich liebe mein Quartier, ich lebe mein Quartier. In Barcelona zu wohnen, das ist wohl mein kleiner Luxus, den ich mir als Star gönne.

Ich brauche die Sonne zum Leben; früher in Paris, da waren mir die Winter zu lang.
Spanische Fanfaren zum Abschluss

Das Festival Rock oz’Arènes in Avenches kann erneut einen Publikumsrekord verzeichnen. 31 000 Besucher füllten die Arena über vier Tage. Der Franzose Manu Chao sorgte für einen spektakulären Abschluss.

Näher am Optimum gehts kaum mehr. Mit einer Kapazität von 8000 Besuchern mag die römische Arena in Avenches über vier Nächte maximal 32 000 Leute aufnehmen. Dieses Jahr waren drei Abende ausverkauft (Mittwoch, Donnerstag und Samstag), und auch am Freitag kamen 7000 Fans. Die 31 000 Eintritte der diesjährigen Austragung stellen somit einen neuen Rekord dar, nachdem die bisherige Höchstmarke vom letzten Jahr auf 29 000 stand.

OK-Präsidentin Charlotte Carrel zeigte sich verständlicherweise zum Abschluss des Festivals hochzufrieden. Alles habe bestens geklappt: Die Musiker waren zufrieden und «pflegeleicht», kein Zwischenfall war zu verzeichnen, und erneut dürfte das Festival mit einem schönen Gewinn abschliessen. Von diesem können schliesslich auch einheimische Vereine profitieren, und immer geht auch ein Betrag an eine karitative Institution.

Konzept lässt sich kaum verändern

Man werde gewiss auch in Zukunft am jetzigen Konzept festhalten, sagte Charlotte Carrel. Mit den Erfolgen der letzten Austragungen wolle man sich erst einmal stabilisieren, bevor man an Neuerungen denke könne. Die Arena lässt sich nicht weiter vergrössern; eventuell könnte man in Zukunft mehr in Richtung «off-Festival» machen, oder den Sonntag anhängen. Doch das will gut überlegt sein.

Ein Wermutstropfen ist für die Festival-Direktorin, dass das Sponsoring etwas zurückgegangen ist. Man musste feststellen, dass mehr Besucher nicht unbedingt auch besseren Erfolg bei den Sponsoren bedeutet.

Auch musikalisch ist das OK mit dem diesjährigen Programm sehr zufrieden. Nachdem bereits Deep Purple zu Beginn positiv überrascht hatte, gab es nach dem einzigen Regenguss am Samstag einen Abschluss mit Fanfaren. Manu Chao, der Franzose mit spanischen Wurzeln, sorgte für eine der magischen Nächte der Festival-Geschichte.

Ticketsucher und Friedensaktivisten

Die Fans hatten offenbar grosse Erwartungen in Chaos Auftritt gesetzt, denn der Samstagabend war bereits nach einer Woche ausverkauft gewesen. Viele Fans suchten vor der Arena noch verzweifelt nach Tickets, dazu hat Manu Chao auch eine unübersehbare Schar Friedensaktivisten und Globalisierungsgegner angelockt, die auf den Strassen von Avenches für ihre (und Manu Chaos) Anliegen Werbung machten.

Doch im Zentrum von Manu Chaos Auftritt stand ganz klar die Musik. Wer den früheren Sänger von Mano Negra bisher nur von seinen Hits «Clandestino» und «Bongo Bong» gekannt hatte, der erwartete gewiss ruhigere Töne als das, was schliesslich aus dem Rund der Arena erschallte. Mit seiner Band Radio Bemba Sound System setzte Manu Chao erst einmal zu einem einstündigen Adrenalinschub an. Im Stile eines Boxers hüpfte Chao breitbeinig mit dem Mikrofon herum, reckte immer wieder seine Faust gegen den Himmel oder präsentierte sich mit beiden Armen in Siegerpose.
Nichts mehr vom fast scheu wirkenden Charmeur, der im privaten Gespräch sein Gegenüber mit ein, zwei wohlüberleg

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