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Marc Genilloud gibt dem Druck nach

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Autor: aRthur Zurkinden

Im Jahre 1998 wurde der ehemalige CVP-Grossrat und Syndic von Bärfischen, Marc Genilloud, ins Amt für den Arbeitsmarkt (AMA) geholt, um bei den Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (Rav) Ordnung zu schaffen. Sein Führungsstil eckte jedoch schon bald an (vgl. Kasten). Am Freitag gab nun die Volkswirtschaftsdirektion bekannt, dass man sich im gegenseitigen Einvernehmen trennt.

Spannungen abbauen

Bei dieser Formulierung liegt die Vermutung nahe, dass Marc Genilloud seinen Posten nicht ganz freiwillig räumt. «Es ist klar, dass Diskussionen stattfanden und nach Lösungen gesucht wurde», hält Staatsratspräsident Beat Vonlanthen gegenüber den FN fest. Er hatte in diesem Sommer den ehemaligen Berner Regierungsrat Mario Annoni beauftragt, ein Audit im AMA durchzuführen, nachdem die Personalzufriedenheit auf 69 Prozent gesunken war. Vonlanthen verheimlicht auch nicht, dass die Spannungen, die rund um die Person Genilloud entstanden sind, ein konstruktives Schaffen in diesem Amt erschwert haben. «Ja, in diesem Sinne bin ich erleichtert, dass diese Spannungen nun weg sind», fügt er bei, weist aber andererseits auf die erfolgreiche Arbeit hin, welche der Dienstchef geleistet hat. «Er hat das Amt organisatorisch so umstrukturiert, dass die Effizienz massiv erhöht werden konnte. Das wird ihm auch im vertraulichen Zwischenbericht von Mario Annoni attestiert», betont Beat Vonlanthen und weist auf die tiefe Arbeitslosenquote des Kantons Freiburg hin, die auch ein Verdienst von Genilloud sei. «Unter seiner Führung wurden die Dienstleistungen des Amtes für den Arbeitsmarkt zu einer wichtigen Stütze für die Freiburger Wirtschaft», sagt er.

Richtiger Zeitpunkt

Für den 56-jährigen Marc Genilloud selber ist es der richtige Zeitpunkt, eine neue Herausforderung anzunehmen, nachdem der Grosse Rat das neue Gesetz über die Beschäftigung und den Arbeitsmarkt verabschiedet hat und so «das Rückgrat für die künftige Tätigkeit des Amtes geschaffen wurde», wie es in der Medienmitteilung heisst.

«Marc Genilloud nahm diesen zentralen Meilenstein und die starke öffentliche Exponierung seiner Person zum Anlass für eine persönliche Standortbestimmung», kann der Mitteilung entnommen werden. So wird der grosse Druck angesprochen, der auf Genilloud lastete. «Mit dem Druck auf meine Person kann ich sehr gut umgehen, da habe ich kein Problem. Aber der Druck auf meine Mitarbeiter, das geht nicht mehr», sagt Genilloud.

Genilloud wurde immer wieder wegen seines forschen Führungsstils kritisiert. «Er muss die Art und Weise seiner Amtsführung ändern oder sich verabschieden.» Zu diesem Schluss kam ein Expertenbericht der Firma «Habilis Conseil SA» bereits im Jahre 2006. Hat er diese Ratschläge nicht befolgt? «Die grosse Mehrheit der Mitarbeiter ist zufrieden und findet meinen Führungsstil nicht problematisch.» Er weist darauf hin, dass er auch organisatorische Massnahmen ergriffen hat. «Will man viel erreichen, dann muss man auch viel verlangen, um Resultate zu erzielen», führt er weiter aus. «In jedem Unternehmen ist dies so. Ich wäre ein schlechter Unternehmer, würde ich keine guten Resultate erzielen wollen. «Ich habe mich eingesetzt, damit die Arbeitslosen rasch wieder Arbeit finden und damit den Unternehmen in Schwierigkeiten rasch Lösungen angeboten werden können. Ich werde auch in meiner künftigen Tätigkeit alles tun, um den Menschen zu helfen», sagt er.

Opfer oder Täter?

Ganz verheimlichen kann er nicht, dass er auch Opfer der Gewerkschaften und von gewissen politischen Kreisen geworden ist, die ihn gerne als Zielscheibe für ihre Zwecke benutzten. Und wenn er eine Mumie vor seiner Tür zur Arbeit vorfand, wie dies im vergangenen Mai der Fall war, oder wenn «bewusst gesteuerte» Vorstösse im Staatsrat oder Grossen Rat eingereicht wurden, um ihn als Unmensch abzustempeln, ging dies nicht ganz spurlos an ihm vorüber.

Dennoch verlässt er das AMA ohne Verdruss und ohne Frust, aber mit dem Gefühl, gute Arbeit verrichtet zu haben, wie er sagt.

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