Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Marcellos letzter Wille ist erfüllt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Als die schwer an Tuberkulose erkrankte Adèle d’Affry 1877 ihr Testament schrieb, hatte sie eine sehr genaue Vorstellung davon, was mit den Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen, die sie unter dem Pseudonym Marcello geschaffen hatte, geschehen sollte. Zusammen mit Werken anderer Künstler aus ihrer Sammlung vermachte sie eine Auswahl davon ihrem Heimatkanton Freiburg, verbunden mit der Auflage einer dauerhaften Ausstellung (siehe Kasten). Dazu schrieb sie: «Ich möchte, dass diese Sammlung einem salonartigen Atelier gleicht.»

Nach mehreren Anläufen und Übergangslösungen hat das Museum für Kunst und Geschichte diesen Wunsch nun erfüllt: In der «Galerie Marcello» ist neu nahezu die gesamte Schenkung an einem Ort vereint. Einige der Werke waren an gleicher Stelle schon zuvor zu sehen, andere waren im restlichen Museum oder in den Depots verteilt.

Adlige und Künstlerin

Man habe versucht, Marcello bei der Neugestaltung der Galerie so gerecht wie möglich zu werden, sagte Verena Villiger, Vizedirektorin des Museums, gegenüber den FN. Dazu habe man nicht nur ihr Testament studiert, sondern auch eng mit ihren Nachfahren zusammengearbeitet.

Eine «salonartige» Atmosphäre entsteht durch eine edle Wandverkleidung aus changierender dunkelroter Seide. Die Anordnung der Skulpturen erinnert an römische Antikenmuseen und daran, dass Marcello, Herzogin von Castiglione Colonna, lange in Rom lebte und immer wieder dahin zurückkehrte. Gleich zum Auftakt des Rundgangs begegnen die Besucherinnen und Besucher der Künstlerin in einem repräsentativen Bildnis des französischen Malers Edouard Blanchard. Es zeigt Marcello im Jahr 1877, als 41-Jährige, zwei Jahre vor ihrem Tod. Die Auftraggeberin wusste da bereits, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, und das Gemälde kann als eine Art Vermächtnis gelesen werden, das ihre beiden Seiten vereint: die der mondänen Adligen und die der Künstlerin mit Hang zur Boheme.

Skulpturen und Gemälde

Nicht fehlen darf in der Ausstellung das berühmteste Werk Marcellos, eine Skulptur der Apollon-Priesterin Pythia. Die ausgestellte Version ist eine verkleinerte Replik jener Skulptur, die bis heute in der Opéra Garnier in Paris zu sehen ist. Daneben sind elf Marmorbüsten Marcellos zu entdecken, von denen einige noch nie aus-gestellt waren. Skulpturen aus Bronze, Terrakotta und Gips geben weitere Einblicke in Marcellos Schaffen als Bildhauerin. Dazu kommen drei ihrer eigenen Gemälde sowie Werke befreundeter Künstler.

Einblicke ins Künstlerleben

Weitere Einblicke in Marcellos Leben und Schaffen will man künftig ermöglichen, indem man gelegentlich zusätzliche Objekte aus der Sammlung des Museums oder aus dem Atelier im Schloss Givisiez, wo die Künstlerin jeweils ihre Sommer verbrachte, ausstellt. Zu diesem Zweck werde man weiterhin mit der Familie zusammenarbeiten, so Verena Villiger. So wird Marcellos Urgrossnichte Monique von Wistinghausen am Donnerstag bei der Vernissage der Galerie zugegen sein.

Museum für Kunst und Geschichte, Murtengasse 12, Freiburg. Vernissage: Do., 12. Februar, 18.30 Uhr.

Meistgelesen

Mehr zum Thema