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Margrit Leuenberger hat am Samstag eine 85 Jahre alte Familientradition beendet

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Nach über 45 Jahren hat Margrit Leuenberger-Vonlanthen am Samstag das letzte Kaninchen am Markt in Freiburg verkauft. Damit ist eine Tradition zu Ende gegangen, die ihre Familie 85 Jahre lang gepflegt hat.

Seit Anfang des Jahres war für Margrit Leuenberger klar, dass sie im Dezember ein letztes Mal auf den Freiburger Wochenmarkt gehen wird. «Zuerst war dieser Zeitpunkt noch weit weg, aber dann ist er immer näher gekommen», erzählt die 66-Jährige aus Düdingen. Am Samstag hatte sie zusammen mit ihrem Bruder denn auch einige letzte Male: Das letzte Mal am frühen Morgen alles zusammenpacken und nach Freiburg fahren, das letzte Mal den Verkaufsstand im Anhänger zurechtmachen und vor allem das letzte Mal ihren Kundinnen und Kunden Kaninchen- und Pouletfleisch verkaufen.

Hilfe vom Bruder

«Es tut mir schon weh», sagt sie. Doch einmal müsse Schluss sein. Ihr Bruder Walter Vonlanthen hatte ihr seit dem Tod ihres Mannes 2003 tatkräftig geholfen, damit sie die Tradition ihrer Familie weiterführen konnte. Er habe die Metzgereiarbeiten übernommen und sie am Markttag beim Verkauf unterstützt. «Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ohne ihn wäre es nicht gegangen», sagt Margrit Leuenberger. Nun ist Walter 80 Jahre alt, es wird langsam zu viel für ihn, und alleine kann sie den Aufwand nicht bewältigen.

Ohne die Hilfe ihres Bruders Walter Vonlanthen hätte Margrit Leuenberger schon vor Jahren die Markttradition aufgeben müssen.
Charles Ellena

Schon die Grosseltern

«Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern an den Markt gegangen», erzählt sie. Zunächst hatte sie zwar am Samstag noch Schule und konnte nicht mit. Aber sobald diese Tage schulfrei wurden, war sie gerne dabei. Sie erinnert sich: 

Es war ein richtiges Erlebnis.

Diese guten Erinnerungen haben sie dazu bewogen, den Stand 1983 zusammen mit ihrem Mann zu übernehmen. Die beiden führten damit eine Tradition weiter, deren Grundstein bereits Margrits Grosseltern vor 85 Jahren gelegt hatten. Diese waren damals mit Gemüse, Hühnern und Kaninchen von St. Antoni nach Freiburg an den Markt gegangen.

100 Prozent Sensebezirk

Die drei Generationen waren all die Jahre immer am gleichen Standort am Markt präsent, nämlich in der Reichengasse gegenüber dem Hochzeitergässchen. Früher hatten sie noch einen Marktstand, seit einigen Jahren verkauften Leuenbergers ihre Ware in einem Anhänger. Tradition war auch, dass sie selbst gehaltene Kaninchen anboten – Tiere, die es im Leben gut gehabt hatten, sagt Margrit Leuenberger. Sie erzählt, dass sie sie mit Bananen und Joghurt füttert. Zusätzlich hatte sie auch Kaninchen und Hühner von Landwirten aus der Region im Angebot. Sie sagt: 

Es sind zu 100 Prozent Tiere aus dem Sensebezirk.

Die Hygiene-Vorschriften seien in den letzten Jahren immer strenger geworden. «Für mich war es selbstverständlich, dass ich gute Ware anbot. Denn ich wollte den Leuten auch nach dem Kauf in die Augen schauen können.» Gute Rückmeldungen hätten sie auch nach Jahren immer sehr gefreut. Oft, sehr oft, habe sie ihren Stand früher geschlossen, weil sie alle Ware bereits vor Marktende verkauft hatte.

Die Kunden stehen bei Leuenbergers Schlange, auch am letzten Markttag. 
Charles Ellena

Geschätzte Kontakte

Zu den vielen treuen Kundinnen und Kunden, die sie im Laufe der Jahre gewonnen hatte, gehörten auch Gourmetköche. Als sie kürzlich einer Kundin von ihrem Entschluss erzählt habe, sei diese richtig geschockt gewesen. «Es sind viele Bekanntschaften, ja Freundschaften entstanden», sagt Margrit Leuenberger. Man habe sich gegenseitig nach dem Befinden erkundigt, habe Neuigkeiten ausgetauscht und über aktuelle Themen gesprochen. «Wir haben auch mal politisiert an unserem Stand.» Sie erzählt, wie sehr sie diese Begegnungen geschätzt habe. «Ein ehemaliger Nationalrat kam zum Beispiel jeden Samstag vorbei und fragte, wie die Woche gelaufen sei.»

Jahrelang hat Margrit Leuenberger ihr Leben mehr oder weniger rund um das Marktfahren herum organisiert. Abgesehen von zwei oder drei Märkten im Sommer oder über die Festtage war ihre Familie immer präsent: «Es war klar, von Donnerstag bis Samstag musst Du nichts Privates abmachen.» Das sei für sie keine Pflicht gewesen: 

Denn ich habe es gerne gemacht.

Nun werde sie sich überlegen, was sie künftig an diesen Tagen mache, sagt sie mit etwas Wehmut. Sie könnte sich gut vorstellen, dass sie ab und zu wieder an den Markt in Freiburg gehe. «Dieses Mal halt als Besucherin.»

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