Maria Neuhaus-Schaller verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens in Alterswil, wo sie den Eltern am 17. August 1947 als fünftes von neun Kindern in die Wiege gelegt wurde. Nach der obligatorischen Schulzeit arbeitete sie in verschiedenen Stellen, heiratete jung und schenkte zwei Söhnen das Leben. Die gemeinsame Familienzeit im Guintzet in Freiburg gehörte zu ihren glücklichsten Lebensabschnitten. Es war die Zeit der umsorgenden Mutter und der pflichtbewussten Hausfrau.
Nach der Trennung von ihrem Ehemann und dem Wegzug von Freiburg musste Maria Neuhaus-Schaller ihr Leben neu ordnen. Mit dem Wirtepatent, das es ihr erlaubte, den Gasthof in Brünisried zu übernehmen, erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum. Jetzt konnte sie das tun, was sie immer besonders gern getan hatte: Menschen bei sich willkommen heissen und bewirten. Unter fröhlichen Menschen konnte ihr das Herz aufgehen. So auch bei Familienanlässen oder im Kreis ihrer Kinder und der drei Enkelkinder.
Ein schwerer Autounfall markierte den letzten Lebensabschnitt von Maria Neuhaus-Schaller–ein Ereignis, das sie wortwörtlich vom Leben abschnitt. Sie verlor nicht nur ihr Geschäft, sondern auch ihren Lebensinhalt. Ein langer Leidensweg nahm hier seinen Anfang. In einer unfassbaren Regelmässigkeit reihte sich Operation an Operation, Krankheit an Krankheit. Optimismus und Lebensfreude schwanden mehr und mehr dahin. Die letzten Lebensjahre stellten Maria Neuhaus-Schaller auf eine schwere Leidens- und Geduldsprobe.
Nach einem mehrwöchigen Spitalaufenthalt konnte sie Anfang November ein letztes Mal nach Hause zurückkehren. Und wie immer brachte sie unverzüglich alles in Ordnung, was liegen geblieben war. Aber dieses Mal war etwas anders, eine eigenartige Unruhe hatte sie erfasst. Sie ahnte, dass der Tod mitfuhr, als sie ein letztes Mal ins Spital gebracht wurde. Umgeben von ihren nächsten Angehörigen schlief Maria Neuhaus-Schaller am Abend des 6. November 2015 für immer ein. Eing.
