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Mariengemälde findet in die Kapelle von Bürglen zurück

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Gemälde der Madonna und des Jesuskinds hat seinen Platz in der Kapelle Notre Dame von Bürglen wiedergefunden.
Aldo Ellena

Ein beidseitig bemaltes Madonnenbild ist an seinen angestammten Platz in der Wallfahrtskapelle von Bürglen zurückgekehrt. Zuvor hatte es sich vierzig Jahre lang und von den Gästen wenig beachtet im Speisesaal des Restaurants Aigle Noir befunden.

Das Bild hatte es der Freiburger FDP-Gemeinderätin und Verantwortlichen für die Burgergemeinde, Antoinette de Weck, schon immer angetan. Es zeigt eine Jungfrau mit Heiligenschein, die ihr Kind auf dem Arm trägt, von Sternen umgeben, in der linken und rechten oberen Ecke sind die Wappen von Freiburg und Bern abgebildet. Es hing im Speisesaal des Aigle Noir. 2019 kam es in dem Lokal, das der Burgergemeinde gehört, zu einem Pächterwechsel. Für de Weck war klar: Das christliche Kunstwerk verdient einen würdigeren Platz. Und weil Bekannte ihr oft erzählt hatten, dass aus der Wallfahrtskapelle von Bürglen anlässlich der Restaurierung in den 1980er-Jahren zahlreiche Gegenstände entfernt worden waren, beschlich sie plötzlich eine leise Ahnung: «Ich dachte mir, dass es sich hier um ein Bild handeln könnte, das eigentlich nach Bürglen gehörte», erzählte sie gestern vor Medienvertretern.

Wie in einem Thriller

Danach nahm die unglaubliche Geschichte ihren Lauf. De Weck beauftrage die Kunsthistoriker Raoul Blanchard und Anita Petrovski vom Freiburger Stadtarchiv, der Sache auf den Grund zu gehen. «Es war fast wie im Thriller «The Da Vinci Code»», sagte Kunsthistorikerin Anita Petrovski. Der Zufall wollte es nämlich, dass zur selben Zeit beim Stadtarchiv ein Brief von Rudolf Hofer einging, dem ehemaligen Pfarrer von Schwarzenburg-Guggisberg, in dem er sich nach dem Verbleib eines Marienbildes erkundigte, das er und der Sensler Dichter Meinrad Schaller in den 1970er-Jahren auf der Heizung in der Sakristei der Wallfahrtskapelle Notre-Dame von Bürglen gefunden hatten. Petrovski und Blanchard fanden sodann heraus, dass die Madonna in den 1980er-Jahren über den Freiburger Arzt und Kunstsammler Jean Dubas den Weg ins Aigle Noir gefunden hatte. Bald war klar: Es muss sich um das verschwundene Gemälde handeln.

Zwischen Chor und Kirchenschiff hängt das restaurierte Marienbild an den urprünglichen Haken.
Aldo Ellena

Ehemaliges Wirtshausschild

Doch wer war sein Meister? Und woher kam es? Recherchen führten unter anderem zu den Schriften von Chorherr Heinrich Fuchs aus den Jahren 1684–1687, in denen dieser von einem wunderbaren Bild spricht, das vor dem Wirtshaus Sternen in Guggisberg hing und das in der Reformation von Protestanten hätte verbrannt werden sollen. Ein Katholik habe es aber in letzter Sekunde vor den Flammen gerettet und in der Kapelle von Bürglen zwischen Chor und Kirchenschiff anbringen lassen. Dass es sich dabei um das wieder aufgetauchte Gemälde handelt, ist für Blanchard und Petrovski heute erwiesen. Denn nicht nur die Sterne auf dem Bild seien ein Indiz dafür, sondern auch der Umstand, dass das Bild vorne und hinten bemalt ist, sodass das ehemalige Wirtshausschild von beiden Seiten gesehen werden konnte. Zudem waren am besagten Ort in der Kapelle immer noch die Haken angebracht, an denen das Bild gehangen haben soll. 

Ein bemerkenswertes Werk

Die Kunsthistoriker zogen Restaurator Christoph Fasel hinzu, um das Ölgemälde auf Holz genau datieren zu können. Dies war aber nicht möglich. Zu oft war es übermalt worden, und das Holz liess keine Baumringdatierung zu. Dennoch weist alles darauf hin, dass das Marienbildnis im 17. Jahrhundert oder gar späten 16. Jahrhundert von einem Künstler aus der Region gemalt worden war. Von wem, bleibt weiterhin ein Geheimnis. «Es hat nicht die Qualität eines Hans Fries, aber es ist sehr bemerkenswert», sind sich Petrovski und Blanchard einig. 

Geschichte

Heiligtum Notre-Dame von Bürglen

Bürglen oder Bourguillon war im Mittelalter der Zufluchtsort, der den Bürgern, die an Lepra litten, zugewiesen wurde. Auf einem Hügel über der Saane und Freiburg befindet sich die Wallfahrtskapelle Notre-Dame, eine Mischung aus Barock und Gotik, aus dem Jahr 1433. Der Chor ist erhalten geblieben. 1659 wurde an der Nordseite eine Sakristei angebaut. Von 1759 bis 1761 wurde das Kirchenschiff im Barockstil umgebaut. Im Zuge von Restaurationsarbeiten in den 1950er-Jahren, bei denen ein Chorgitter angebracht wurde, wurde das Marienbild mit Kind möglicherweise abgehängt und in der Sakristei verstaut. Der Wallfahrtsort Bürglen wird von Freiburger und Schweizer Katholiken, aber auch von Menschen aus anderen Ländern gerne besucht. rsa

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