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Marius Gran machte sich vor 50 Jahren trotz Widrigkeiten für das Auried stark

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Marius Gran setzte sich von Beginn an lautstark für das Naturschutzgebiet Auried ein. Das war 1972. Mit seinen Mitstreitern gründete er ein Initiativkomitee. Heute ist er 80 Jahre alt und sagt, der Kampf habe sich gelohnt. 

Der Ort könnte kaum schöner sein: Der Wohnort von Marius Gran liegt nahe dem Schiffenensee auf einer kleinen Anhöhe und bietet einen traumhaften Blick auf das Wasser. «Ich lebte schon immer hier», sagt der 80-Jährige. Früher sei hier das einfache Haus seiner Eltern gestanden, heute steht ein schmuckes Gebäude an dem Platz, das ihm eine separate Wohnung und weiteren Familienmitgliedern Raum bietet. 

Bereits in jungen Jahren war Marius Gran im Vogelschutz aktiv. «1972 habe ich für die Vogelschutzvereine eine kantonale Exkursion in das Gebiet Kleinbösingen organisiert», erzählt der Naturfreund. Denn durch den dortigen Kiesabbau seien Strukturen wie Tümpel, Weiher und Sandbänke entstanden, welche verschiedenen Tieren und Pflanzen Lebensraum boten. «Damit kam die Idee des Naturschutzgebiets Auried ins Rollen», erzählt Marius Gran. Gemeinsam mit Robert Kilchör selig, Arnold Riedo, Robert Auderset selig und Kurt Ritz habe er ein Initiativkomitee für ein Naturschutzgebiet und damit gegen die damaligen Pläne für ein Industriegebiet gegründet (siehe Kasten). «Es kam im Fernsehen, Nationalräte und Leute von der Universität Bern kamen hierher», erzählt Marius Gran. Es habe Gerichtsbeschlüsse gegeben, und sie hätten Verhandlungen mit kantonalen Ämtern geführt: «Ich war damals Sekretär und habe viel investiert.» 

Stolz und glücklich

Dass er sich mit seinem Engagement für die Natur nicht nur Freunde machte, liegt auf der Hand: «Ich habe mich unbeliebt gemacht und deshalb auch meinen Arbeitsplatz gewechselt.» Er habe damals als Maschinist im Kraftwerk Schiffenen gearbeitet und habe dann zur Firma Saia nach Murten gewechselt. Einige Bewohner der Region mögen sich auch an Marius Gran als Postboten erinnern: «Nach der Saia reiste ich für fünf Monate nach Alaska, und danach nahm ich einen Job bei der Post an.» Trotz der Widrigkeiten bereue er seinen Einsatz für das Auried auf keinen Fall: «Ich bin stolz und glücklich darüber, es war es wert zu kämpfen.» Er sei ein Widder: «Wenn ich etwas in die Finger genommen habe, ist es immer gut geworden», sagt der Rentner fröhlich.

In der Küche des Rentners stehen Gläser: «Ich mache Büschelibirnen ein», sagt Marius Gran. Die Ernte sei früh in diesem Jahr. Auf die Frage, was er sich wünsche für die Zukunft oder was er ändern würde, sagt Marius Gran, dass ihn die Mittelmeermöven störten: «Sie haben sich auch am Schiffenensee angesiedelt, aber sie vertreiben die anderen Vögel.» Doch man könne nichts tun, denn die Mittelmeermöven seien geschützt. 

Beeren für Amseln

Auch heute ist Marius Gran noch im Naturschutz aktiv, wenn auch rein auf privater Ebene: Er ist um die Vogelwelt am Schiffenensee besorgt, um einen Ameisenhaufen im Wald, und in seinem Garten quaken Wasserfrösche in den beiden Teichen. Für den Siebenschläfer im Wald habe er Nistkästen gebaut, und das mit Erfolg, wie er fröhlich betont. «Sie haben sie gerne angenommen.» Die Stechpalme in seinem Garten habe er im Alter von 14 Jahren gepflanzt: «Damals haben sie mich ausgelacht.» Nun ist ein stolzer Baum zu sehen: «Die Amseln haben die Beeren gern. Wenn sie rot sind, hat es nach zwei Wochen keine Beeren mehr», freut sich der Vogelschützer vom Schiffenensee. 

Auried

Eine der grössten Populationen von Laubfröschen in der Schweiz

Vor der Kanalisierung der Saane in den 40er-Jahren und dem Bau der Staumauer von Schiffenen 1964 konnte der Fluss durch die einst bis zu 500 Meter breite Saane-Au mäandrieren. Diese Auenlandschaft war ein von der Flussdynamik geprägter Lebensraum. Durch das regelmässige Hochwasser entstanden Sandbänke und Kiesinseln sowie dauerhafte und temporäre Kleingewässer. Nach der Kanalisierung der Saane und dem Bau der Staumauer ging das Mosaik von Kleinstrukturen verloren und damit der Lebensraum verschiedener Tiere und Pflanzen. Eine Änderung brachte in den 60er- und 70er-Jahren der Abbau von Kies auf dem Gelände: Dadurch entstanden Strukturen wie Sandbänke, Kiesinseln, Tümpel und Weiher, ähnlich der vorherigen Auenlandschaft. Das trug zum Entstehen neuen Lebens im Auried bei: Restpopulationen der früheren Auenbewohner besiedelten den künstlichen Lebensraum.

In den 70er-Jahren wurden lokale Naturschützer auf die Artenvielfalt in der Kiesgrube aufmerksam, welche damals zudem legal als Kehrichtdeponie genutzt wurde. Die Gemeinde wollte das 15 Hektar grosse Gebiet eigentlich dem Industriegebiet Bösingen/Laupen anschliessen. Doch die Bürger beschlossen schliesslich an einer Gemeindeversammlung 1980 den Verkauf des Gebiets für 415‘000 Franken an Pro Natura. Seit 1981 befindet es sich unter Naturschutz. Seither hat sich das Auried zu einer landschaftlichen Idylle entwickelt, die seltene Arten beherbergt. Gemäss Pro Natura lebt im Auried eine der grössten Schweizer Populationen von Laubfröschen. Die stark strukturierte Landschaft des Aurieds beherbergt auch andere Amphibien, Watvögel (Limikolen), Libellen und viele weitere Wirbellose. Um diesen natürlichen Lebensraum zu erhalten und die Verbuschung einzudämmen, lässt Pro Natura schottische Hochlandrinder weiden und führt Pflegemassnahmen durch. emu

Ein Laubfrosch im Naturschutzgebiet Auried in Kleinbösingen.
Alain Wicht

Serie

Eine Stafette mit Porträts

In einer losen Serie stellen die FN verschiedenste Menschen aus ihrem Einzugsgebiet vor. Die Serie funktioniert wie eine Stafette: Es ist der Porträtierte, der das nachfolgende Porträt bestimmt. emu

Marius Gran in seinem Garten in Kleingurmels.
Aldo Ellena

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