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Marke «Vacherin fribourgeois» besser schützen

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Marke «Vacherin fribourgeois» besser schützen

Tobias Schöpfer ist Präsident der Genossenschaft der Freiburger Vacherin-Produzenten

In der Käserei Schwenni, Heitenried, wird seit den siebziger Jahren Freiburger Vacherin in einer vorzüglichen Qualität hergestellt. Tobias Schöpfer, der vor fünf Jahren den von seinem Vater geführten Betrieb übernommen hat, ist Präsident der Genossenschaft der Freiburger Vacherin-Produzenten.

Mit TOBIAS SCHÖPFER
sprach JOSEF JUNGO

Die Freiburger Spezialität Vacherin fribourgeois, auch «der kleine Bruder» des Greyerzers genannt, hat auf dem umkämpften Käsemarkt einen schweren Stand. Die neue Milchordnung mit dem Rückzug des Bundes, d.h. massive Kürzung der Beihilfen für die Verwertung und den Käseabsatz, stellen die Milch- und Käsewirtschaft vor grosse Probleme. Wie bekommen die Produzenten des Vacherin fribourgeois diese Umstrukturierungen auch zu spüren?

Es ist festzuhalten, dass die Produktion und Vermarktung dieser Freiburger Spezialität seit Jahren sehr wenig Marktstützung erhalten haben. Deshalb haben sich die Käse-Produzenten schon immer selber helfen müssen und marktgerecht produziert. Die Liberalisierung des Milchmarktes hat nun die Konkurrenz auf allen Ebenen verstärkt und der Druck auf die Käse-Verkaufspreise hat zugenommen. Dies bekommen auch die Milchproduzenten zu spüren.

Nun zur Organisation der Freiburger Vacherin-Produzenten?

Die Genossenschaft der Freiburger Vacherin-Produzenten zählt 48 Mitglieder (ohne Industrie), und die Alpbetriebe. Sie ist Mitglied der Sortenorganisation (Interprofession Vacherin fribourgeois IPVF), die Dachorganisation des VF, deren Delegiertenversammlung sich aus zehn Vertretern der Milchproduzenten, zehn Vertretern der Käserschaft und zehn Stimmen des Handels – aufgeteilt auf Cremo, den industriellen Hersteller, und die Vacherin fribourgeois SA in Bulle, den Vermarkter von gewerblich hergestelltem Vacherin fribourgeois – zusammensetzt.

Wie ist die Vermarktung der rund 2000 Tonnen Vacherin fribourgeois organisiert?

40 Prozent dieser Menge wird über die Vacherin fribourgeois SA (VAFSA) vermarktet. Der Anteil der Industrie (Cremo) beträgt ebenfalls 40 Prozent und die Eigenvermarktung durch die Käser macht 20 Prozent aus. Der Exportanteil beträgt ca. 10 Prozent. Die Hauptabnehmer sind die Grossverteiler und Grossisten. 70 Prozent der Produktion landen im Fondue-Caquelon. Dem Trend nach Fertiggerichten folgt auch die Nachfrage nach Fertig-Fondue. Ich bin überzeugt, dass für diese Spezialität mit dem authentischen Vacherin fribourgeois in der Schweiz wie in grenznahen, bevölkerungsreichen Regionen noch Verkaufspotential vorhanden ist.

Für das Fondue werden Hart- und Halbhartkäse verwendet. Auf einzelnen Packungen von Fertigmischungen ist jedoch der Namen der Halbhartkäsesorte nicht angegeben?

Das ist eben ein gewisses Problem. Gegen die auf den freien Markt gelangenden Imitationen kann kaum etwas unternommen werden. Da diese oft für Fonduemischungen verwendet werden, belasten diese Produkte den Markt für Freiburger Vacherin. Und dies geschieht, obschon die Marke «Vacherin» geschützt ist. Es ist deshalb wichtig, dass es klare Produktionsbedingungen und Deklarationen gibt, damit sich das Markenprodukt abheben kann und vor allem verhindert wird, dass Konkurrenzprodukte in den Absatzkanal des Vacherin fribourgeois gelangen können.

Genügt der Markenschutz nicht, um diesen Missbrauch zu unterbinden?

Doch, schon. Die Marke «Vacherin» als solche ist privatrechtlich geschützt und es wird bei Missbräuchen geahndet. Zusätzlich strebt die IPVF die Herkunftsbezeichnung (AOC) an, welche dem öffentlichen Recht untersteht. In diesem Falle muss der Kantonschemiker gegen Missbräuche vorgehen. Den Freiburger Produzenten geht es zudem darum, sich national wie international den bereits AOC-geschützten Markenkäse Vacherin Mont-d’Or und Vacherin du Haut-Doubs (F) anzuschliessen, um die Markenqualität gegenseitig zu garantieren und zu unterstreichen.

Wie beurteilen Sie die Zukunftschancen der Milch- und Käsewirtschaft?

Im Hügel- und Voralpengebiet hat die Milchwirtschaft eine wichtige Bedeutung. Trotz tief greifenden Veränderungen auf dem Markt sollte es auch in Zukunft möglich sein, mit klar definierten, qualitativ hoch stehenden Produkten, welche für Konsumenten immer wichtiger sind, eine bestmögliche Wertschöpfung zu erzielen. Es braucht eine Offenheit für Zusammenarbeit und Risikobereitschaft. Ebenso ist die Solidarität unter den Milchproduzenten und Käserschaft gefordert.

Käseproduktionfrüh umgestellt

Wie in den meisten anderen Käsereien im Sensebezirk wurde in Schwenni früher hauptsächlich Emmentalerkäse hergestellt. Als 1976 ein Keller angebaut werden musste, stellte Käsermeister Pius Schöpfer den Betrieb auf Greyerzerkäse und Vacherin fribourgeois um. 1984 erfolgte der Umbau der Käserei. Dank der guten Absatzentwicklung für Vacherin fribourgeois wurde die Greyerzerproduktion aufgegeben und seit Mitte der 80er Jahre wird nur noch die Freiburger Halbhartkäse-Spezialität hergestellt. Die Käsereigenossenschaft zählt zwischen acht und zwölf Milchlieferanten mit einer Milchmenge von einer Mio. Kilo. ju

Tipps vom
Käsermeister

Aus der Freiburger Spezialität lässt sich das unverwechselbare, einzigartige Fondue herstellen. Der Vacherin fribourgeois eignet sich ebenfalls gut als Schmelzkäse, z.B. für die Zubereitung von feinen Käseschnitten. Auch als Schnittkäse schmeckt der würzige Vacherin fribourgeois köstlich mit seinem einzigartigen Charakter. ju

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