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Markus Spicher hat eine künstlerische Hommage an den Baum geschaffen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Markus Spicher aus Ueberstorf hat eine Skulptur aus Holz geschaffen. «Einfach baumig» heisst das begehbare Kunstwerk, bei dem er geraden Brettern runde Formen gegeben und sie dann zu einem Baum mit besonderer Ausstrahlung zusammengefügt hat.

Eine Rakete? Ein Baumhaus? Ein Raumschiff? Markus Spicher hat schon viele Vorschläge erhalten, was seine Holzskulptur alles darstellen könnte. «Jeder kann für sich selber entscheiden, was er darin sieht» sagt er. Für ihn ist die Konstruktion, die seit letzten November auf der Wiese vor seiner Sägerei steht, einfach «der Baum».

Fünf Jahre hat er daran gearbeitet, hat sich Zeit genommen und die Einzelteile Schritt für Schritt angefertigt, bevor sie dann zu einem Ganzen zusammengebaut wurden. Er sagt:

Ich wollte nichts Schnelles.

Er habe die Arbeiten dem Wachstum des Baumes angepasst. Denn diesem sei sein Werk gewidmet.

Landwirt und Säger

Bis zu seiner Pensionierung vor fünf Jahren hat Markus Spicher die Pfarreiliegenschaft am Kurgässli in Ueberstorf bewirtschaftet. Bereits vor 30 Jahren hat er sich ein kleines Sägewerk gekauft und im Nebenerwerb Sägearbeiten ausgeführt. Er habe keine Ausbildung in diesem Bereich, sondern habe sich die nötigen Kenntnisse selber erarbeitet, erzählt er. Als Landwirt sei er es aber gewohnt, viele handwerkliche Sachen selber zu machen.

Er und seine Frau mussten den Hof nach der Pensionierung zwar verlassen. Die Scheune, in der die Sägerei untergebracht ist, konnte er aber weiterhin mieten. Und dort ist ihm auch die Idee für «Einfach baumig» gekommen, wie das Werk heisst.

Alles rund

Das 6,5 Meter hohe Kunstwerk besteht aus einer grossen Kugel mit einem Durchmesser von 3,05 Metern, die auf einem konischen Aufbau und einer runden Plattform ruht. Die Kugel ist oben mit einer Glasscheibe abgeschlossen. Darüber thront – vergleichbar mit der Baumkrone – ein schützendes Dach, ebenfalls abgerundet. An der Dachrinne baumeln frei schwingende Stangen, die an ein übergrosses Windspiel erinnern. Und tatsächlich: Wenn Wind aufkommt, kommen die 134 Stangen in Bewegung und schlagen sanft gegeneinander.

Wer drum herumläuft, sieht auf den ersten Blick keinen Eingang. Doch es gibt einen. Er ist so geschickt in die Verkleidung der Kugel eingelassen, dass man den Mechanismus schon genau kennen muss, um ihn zu bedienen. Wie eine Klappe öffnet sich die Tür und gibt den Blick ins Innere frei.

Spezielle Atmosphäre

Drinnen erinnert der Aufbau spontan an ein grosses Indianerzelt. Doch statt der Feuerstelle in der Mitte gibt es eine verglaste Öffnung. Daneben führt eine schmale Treppe hinauf in die Kugel. Fünf Tritte weiter eröffnet sich sozusagen ein neues Universum. Erst hier wir im Detail ersichtlich, wie Markus Spicher den kugelförmigen Bau angefertigt hat. Ist dessen Wand von aussen glatt, so sind hier die vielen verleimten Bretter jeweils versetzt angeordnet.

In die Wand sind zehn einfache Sitzgelegenheit eingearbeitet. Sie laden dazu ein, sich ein wenig auszuruhen und die spezielle Atmosphäre im «Bauch» der Skulptur zu geniessen. Der Blick geht automatisch nach oben, wo über der Glasabdeckung das Tageslicht strahlt.

Dem Licht hat Markus Spicher ein besonderes Augenmerk gewidmet. Er hat an einigen Stellen kleine Spotlampen eingearbeitet, die mit verschiedenen Farben für eine eindrückliche Atmosphäre sorgen.

Sogar ein Lift

Das Tüpfelchen auf dem i ist eine Einrichtung, die Markus Spicher nur für besondere Gäste in Betrieb nimmt. Oder besser gesagt für solche, denen der Mut für den Aufstieg auf der schmalen Leiter fehlt oder die nicht mehr in der Lage sind, ihn zu bewältigen: Er hat nämlich einen kleinen Lift eingebaut.

Die Plattform, auf die man sich für den Transport nach oben stellen muss, ähnelt ein wenig jener, die man aus «Raumschiff Enterprise» kennt und von der sich Captain Kirk und seine Mannschaft in andere Galaxien beamen liessen… Hier geht es aber weit gemächlicher zu.

Ausser Schrauben, Beschlägen und dem Glasdach ist alles aus Holz gebaut. «Einheimisches Holz», präzisiert Markus Spicher:

Die Bäume sind alle auf dem Gebiet der Gemeinde Ueberstorf gewachsen. 

Man sieht vor allem Fichte, aber auch Lärche, Eiche und Ahorn. Einzig für den Zwischenboden hat er vorgefertigte Brettschichtplatten aus Schweizer Holz eingesetzt.

Ungezählte Stunden

Das Kunstwerk hat seit seiner Fertigstellung in Ueberstorf für viel Interesse und noch mehr positive Rückmeldungen gesorgt. Das freut Markus Spicher. «Viele haben mich gefragt, wie viele Stunden ich daran gearbeitet habe.» Eine Antwort darauf hat er nicht, da er nicht Buch geführt habe:

Die Stunden waren mir nicht wichtig.

Ein etwas anderer Blick

Viel wichtiger war ihm die Symbolik seines Baums: Das Dach über der Krone steht für die Schutzbedürftigkeit der Bäume, aber auch für die Abhängigkeit des Menschen von gesunden Bäumen: Sie produzieren Sauerstoff, liefern Früchte, sind Baustoff und Energielieferant. Rund um die Dachluke sind die Bretter kreisförmig angebracht: als Hinweis auf die Jahrringe eines Baums. Die Lichteffekte sind Sinnbild für die Nährstoffe, die ein Baum von den Wurzeln bis zum Blattwerk transportiert.

All diese Überlegungen zeigen, dass Markus Spicher ein reflektierter Mensch ist. Schon früh hat der heute 69-Jährige verstanden, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit der Natur für die Zukunft des Planeten ist. 1981 bis 1984 und 1988 bis 1991 war er als Mitarbeiter von Interteam in Papua-Neuguinea im Einsatz. Interteam ist ein 1964 gegründetes Schweizer Hilfswerk, das in vielen Teilen der Welt in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist.

Ihm sei damals bewusst geworden, wie viel Glück wir Schweizer hätten, hier leben zu dürfen, während andere Menschen am anderen Ende der Welt täglich ums Überleben kämpfen müssten. Bereits 1999 hat er ein Millennium-Kunstwerk geschaffen: eine «Mensch-Zeit-Planeten»-Skulptur, die die Menschen auf die grossen Zusammenhänge auf dieser Welt und das fragile Gleichgewicht aufmerksam machen sollte.

Nur ein Provisorium

Apropos Zukunft: Markus Spicher hofft, dass seine Skulptur einst einen definitiven Platz bekommt. Denn derzeit steht sie auf dem Grund der Pfarrei Ueberstorf mit einer nur ein Jahr geltenden Baubewilligung der Gemeinde.

Informationen

Das Kunstwerk ist jeweils am Donnerstag begehbar

Die Skulptur am Kurgässli 8 in Ueberstorf ist von aussen jederzeit zu besichtigen. Jeweils am Donnerstag zwischen 14 und 22 Uhr ist sie bis Ende Mai auch für eine freie Begehung offen, jedoch ohne Liftbetrieb. Ausserhalb dieser Zeit braucht es eine Anmeldung per Mail an einfachbaumig@gmail.com.

Zahlen und Fakten

Das hölzerne Kunstwerk ist 3,3 Tonnen schwer 

Die Skulptur «Einfach baumig» ist 6,5 Meter hoch. Das Dach hat einen Durchmesser von 5,3 Metern, jener der Baumkrone beträgt 3,05 Meter. Der Vorhang besteht aus 134 einzelnen Stangen. Die Skulptur wiegt 3300 Kilo. Um sie zu fertigen, waren rund 18 Kubikmeter Holz nötig. Das entspricht etwa 18 Baumstämme mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern und einer Länge von fünf Metern. im

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