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Marschmusikübung an der Copacabana

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Das Blasorchester des Kollegiums St. Michael läuft heute Mittwoch mittendrin im Umzug zum 200-Jahr-Jubiläum von Nova Friburgo. Marschvorträge gehören eigentlich nicht zum üblichen Repertoire des Freiburger Blasorchesters. So plante Dirigent Pierre-Etienne Sagnol mit den Gymnasiasten letzte Woche vor dem Abflug noch eine Marschprobe in Freiburg. Doch es regnete, und die Probe fiel aus.

Deshalb bot der Dirigent seine 28 Musikantinnen und Musikanten nach der Ankunft in Rio de Janeiro zur Marschübung an der Copacabana auf. Das Blasorchester stellte sich am weltberühmten Strand auf, spielte den Schweizer Psalm und defilierte dann vor verdutzten Brasilianern zu Marschmusik die Promenade auf und ab.

«Rio war am coolsten», sagte denn auch Svenja Jakob, Mitglied des Blasorchesters. Ihre Kollegin Rahel Aeby aus Heitenried meinte aber, das Defilee an der Copacabana sei nicht ganz einfach gewesen, weil der Boden sehr uneben gewesen sei und sie den Blick neben den Noten vorbei nach unten richten musste.

Auftritt im Stadttheater

Den grossen Auftritt hatte das Blasorchester des Kollegiums, bei dem auch Schüler der anderen Kollegien mitspielen, am Montagabend in Nova Friburgo. Nach einem Theaterstück der Schweizer Schule aus Rio de Janeiro hatte das Blasorchester die Bühne des städtischen Theaters für 40 Minuten ganz für sich.

Dirigent Pierre-Etienne Sa­gnol stellte dafür ein abwechslungsreiches, aber nicht allzu anspruchsvolles Programm zusammen. «Wir wollten das Publikum nicht ermüden», sagte er.

Ein Jahr Vorbereitung

Für Sagnol und die 28 Gymnasiasten sind die täglichen Auftritte diese Woche in Brasilien der Höhepunkt einer langen Vorbereitungsphase. Die Fanfare des Kollegiums reist zwar rund alle zwei Jahren an Auftritte ins Ausland, nie aber so lange und so weit wie nun nach Nova Friburgo, so Sa­gnol.

Die Vorbereitung dazu begann vor rund einem Jahr. Der Freiburger Koordinator des 200-Jahr-Jubiläums, Raphaël Fessler, war Ende Mai 2017 zum Jahreskonzert des Blasorchesters eingeladen. Er traf sich anschliessend mit dem Dirigenten, und beide Seiten bekundeten dann Interesse an einem Auftritt in Brasilien. «Wir wollten der Schweizer Delegation in Nova Friburgo etwas jugendlichen Schwung verleihen», so Sagnol.

«Das Projekt interessierte mich», erklärte Sagnol. «Ich wollte ein musikalisches Werk schaffen, das die Auswanderung von Freiburg nach Brasilien thematisiert, und danach auch die entsprechende Reise mit dem Orchester machen. Ohne Reise hätte das Projekt keinen Sinn gehabt.»

Sagnols Projekt hiess «Terre», benannt nach der literarischen Vorlage «Terre, Terre» aus den 1930er-Jahren. Pierre-Etienne Sagnol komponierte die Musik selber, schuf Szenen, Kulissen und Projektionen, welche die Reise der armen Bevölkerung aus Freiburg und zehn anderen Kantonen nach Brasilien in den Jahren 1819 und 1820 darstellte. Das Blasorchester spielte in Bulle zweimal vor ausverkauften Rängen und konnte dabei gleichzeitig Mittel für die jetzige Reise nach Nova Friburgo generieren.

Erfolgreiche Sponsorensuche

«Rund 150 000 Franken kostete die Reise unseres Blasorchesters nach Brasilien», so Sagnol. «70 Prozent davon konnten wir durch Sponsoring finanzieren.» Nur vier Musikantinnen und Musikanten konnten die Reise aus schulischen oder anderen Gründen nicht mitmachen. Es sind aber Gymnasiasten dabei, die nächsten Monat die Matura ablegen.

Die Kompositionen Sagnols für «Terre» waren am Montag beim Auftritt in Nova Friburgo nicht zu hören. «Es wäre technisch sehr schwierig gewesen. Und nur ein oder zwei Stücke aus ‹Terre› herauszupicken funktioniert auch nicht», erklärte der Dirigent. So unterhielt das Blasorchester St. Michael die rund 200 Besucher mit «La La Land», «Music of the Incredibles» oder «Carribean Hide­away». Es erntete dafür grossen Applaus: Der Auftritt war ein Erfolg. Nun folgt zum Abschluss heute Mittwoch noch das Defilieren beim grossen Umzug durch Nova Friburgo. Dann wird sich zeigen, ob sich das Üben an der Copacabana gelohnt hat.

Konzert

Auf der Bühne mit Colégio aus Nova Friburgo

Die Hauptprobe hatte das Blasorchester St. Michael kurz vor dem Auftritt im Colégio Mêrces in Nova Friburgo vorgesehen. Doch diese Probe lief nicht wie geplant: Als die Fanfare aus Freiburg eintraf, wurde sie von der Schülerschaft des Colégios mit Tanz, Spektakel und Liedern wie «Hallelujah» empfangen. Dazu gab es ein Nachtessen. Viel Zeit fürs Üben blieb da nicht. Dabei galt es vor allem noch, die beiden letzten Stücke des Konzertabends zu proben. Diese spielte nämlich das Freiburger Orchester zusammen mit dem des brasilianischen Colégios. Es klappte dann doch alles reibungslos: Die beiden Jugendorchester – die Freiburger in schwarzer Galakleidung, die Brasilianer in historischer Uniform – spielten gemeinsam die Stücke «Tequila» und «Despacito». Eine Zugabe war die logische Folge.

uh

«Ich wollte ein musikalisches Werk schaffen, das die Auswanderung nach Brasilien thematisiert.»

Pierre-Etienne Sagnol

Dirigent

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