Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Märzwinter – wenn der Frühling noch einmal kalt erwischt wird

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schneeglöcklein kämpfen sich als Frühlingsboten durch den Schnee.
Aldo Ellena

Der Märzwinter ist jene Zeit im Frühling, in welcher der Winter noch einmal zurückkommt und die erwachende Vegetation kalt erwischt. Diese Wintereinbrüche werden immer seltener.

Der Märzwinter ist ein fester Begriff in der Meteorologie und Klimatologie. Der meteorologische Winter geht zwar mit dem letzten Tag des Monats Februar zu Ende, aber das ist eine rein statistische Einteilung. Meteorologen und Klimatologen brauchen nämlich für jede Jahreszeit drei Monate, damit sie Statistik betreiben können. Der meteorologische Winter erstreckt sich über die Monate Dezember, Januar und Februar. Aber Achtung: Astronomisch ging der Winter in diesem Jahr bis zum 20. März, dem Tag, an dem die Tages- und die Nachtlänge genau zwölf Stunden dauerte.

Schnee bis im Juli

Je nach Wetterlage kann es jedoch noch im April und Mai winterliche Verhältnisse mit Schnee bis in tiefe Lagen geben. Die spätesten Termine für den letzten Schneefall des Jahres waren beispielsweise in Genf der 22. April 1986, in Basel der 27. April 1985, in Bern der 1. Mai 1945 und in Zürich der 28. Mai 1961. Alle diese Stationen liegen unter 550 Meter über Meer. Geht man in höhere Regionen, kann es noch später sein, wie in Einsiedeln (911 m) am 1. Juni 1962 und in Davos (1594 m) sogar am 24. Juli 1939. 

Winter mit viel Schnee

In diesem Frühjahr 2021 haben wir wieder einmal einen klassischen Märzwinter erlebt. Machen wir zuerst einen Rückblick auf den klimatologischen Winter 2020/21, mit den Monaten Dezember, Januar und Februar. Der Winter war insgesamt viel zu warm und im Januar sehr niederschlagsreich, zum Teil mit enormen Schneefällen. Im Februar gab es, dank Föhn und Saharastaub, wieder längere Wärmeperioden.

Wie ging es nun weiter im ersten Frühlingsmonat? Es folgten im März neue Kälteeinbrüche mit Schnee bis gegen 500 Meter über Meer. Der Grund dazu waren polare und teilweise sogar arktische Kaltluftmassen, die über ganz Nord- und Osteuropa lagerten. Solche Luftmassen brauchen nur einen gewissen «Anschub», um sich in Richtung Alpen zu bewegen und Schneefälle auszulösen.

Die feuchte Kaltluft ist aber sehr schwer und um sie auszuräumen, braucht es stürmische Westwinde. Die beiden Sturmtiefs Klaus und Luis vom 8. und 10. März haben es teilweise geschafft. Danach breitete sich aber ein warmes Azorenhoch über den Atlantik in Richtung Norden bis nach Schottland aus (siehe Abbildung).

Die Polare (blau) bis arktische (violett) Kaltluft fliesst zu den Alpen.
zvg/Karte Wetter.de

Ein klassischer Märzwinter

In einem Hochdruckgebiet drehen die Winde im Uhrzeigersinn. So entstand auf der Ostseite des Hochs eine ausgeprägte Nordströmung von Skandinavien über die Nord- und Ostsee und über Deutschland hinweg direkt zu den Alpen. In dieser Strömung floss nun feuchte und kalte Polarluft (blau), zum Teil sogar arktische Kaltluft (violett) vom hohen Norden in unser Land und brachte in der zweiten Märzdekade vom 14. bis 21. März nochmals Schnee und winterliche Kälte. Diese Witterung bezeichnet man als klassischen Märzwinter.

Immer seltener

In der Klimaperiode von 1961 bis 1990 gab es solche Märzwinter in rund 33 Prozent aller Jahre. In der vergangenen Klimaperiode von 1991 bis 2020, in der man die allgemeine Temperaturerhöhung der Atmosphäre, die Klimaerwärmung, schon deutlich feststellte, sind diese Märzwinter nur noch in 13 Prozent aller Jahre registriert worden.

Immerhin kann man in den letzten 20 Jahren drei Jahre mit Märzwintern erwähnen. 2006 wurden 15 Schneetage registriert, 2013 gab es 14 Schneetage und 2018 wurden fünf Schneetage aufgeschrieben. Solche spätwinterlichen Wetterlagen können also auch in Zeiten der Klimaerwärmung auftreten, die Wahrscheinlichkeit dazu wird aber immer geringer.

Unterschiedlich empfindlich

Aus Sicht der Vegetation beginnt im Monat März das Graswachstum. Mit der warmen Märzsonne steigt die Bodentemperatur über acht Grad Celsius und die Gräser treiben aus. Eine Kältewelle mit Frosttagen und sogar Schnee ist für die Gräser kein Problem.

Vorboten für den Frühling sind Schneeglöckchen und Krokus. Sie vertragen, wie die Gräser, Kälteeinbrüche mit Frost und Schnee ohne grossen Schaden. Forsythien und Mandelbäumchen sind hingegen frostempfindlicher und können bei solchen Kälteeinflüssen erfrieren. Extrem kälteempfindlich sind hingegen die Magnolien, die schon bei null Grad oder wenigen Minusgraden eingehen.

Sumpfdotterblumen am Bachrand trotzen dem Schnee.
Aldo Ellena

Für Herz und Gemüt

Nach der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium genannt), am 20. März, kommt die Sonne wieder auf die Nordhalbkugel zurück. Die Sonnenstrahlung nimmt von Tag zu Tag an Intensität und Wärme zu, und so gehen wir mit grossen Schritten dem Vollfrühling mit seiner farben- und blütenreichen Vegetation entgegen. Der Frühling ist ja auch die Jahreszeit, die Herz und Gemüt erfreut.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema