An den Junioren-OL-WM, die letzte Woche in Baia Mare (Rumänien) ausgetragen wurden, konnte der erst 17-jährige Matthieu Bührer aus Villars-sur-Glâne bei seiner ersten WM-Teilnahme voll mit der Weltspitze mitlaufen.
Nachdem Matthieu Bührer im Frühling als jüngster Teilnehmer an den Testläufen für die Junioren-WM zwei von vier Läufen gewann, wurde er von Swiss Orienteering kurzfristig ins Schweizer Juniorenkader aufgenommen. Dass dies ein guter Entscheid war, zeigte Bührer bereits beim WM-Auftakt im Sprint, an dem er als bester Schweizer Vierter wurde und ein WM-Diplom erlangte. Unter den 174 Teilnehmenden aus 42 Nationen verpasste Bührer Platz 3 um lediglich sieben Sekunden. Zwar summierten sich kleine Unsicherheiten beim zweifachen Jugend-Europameister des letzten Jahres, aber Fehler entdeckte er in der Analyse keine. Dementsprechend war seine Freude gross: «Mir glückte eine sehr gute Leistung und ich bin superzufrieden.»
Nach einem sehr guten Einsatz in der Mixed-Sprintstaffel, in der die Startläuferin Kati Hotz mit der Spitze nicht mithalten konnte und die Chance auf eine WM-Medaille früh vergab, gelang Bührer in der Mitteldistanz im Wald erneut ein ausgezeichnetes Top-10-Resultat. Nach einem Fehler bei Posten 4 fiel er auf den 61. Rang zurück und konnte sich dann aber über die nächsten 14 Posten mit einem konstanten Lauf bis zum 10. Schlussrang hinaufarbeiten.
Knapp verpasste Medaille bei der Langdistanz
Am Freitag sah es für Bührer im Langdistanz-OL, der Königsdisziplin des Orientierungslaufs, bis Posten 9 nach einer WM-Einzelmedaille aus. Bei Posten 8 lag Bührer an dritter Stelle mit über einer Minute Vorsprung auf die beiden Schweizer Joschi Schmid und Pascal Schaerer, doch dann wählte er auf dem langen Teilstück zu Posten 10 eine langsamere Route durch schwer begehbare Vegetation, die ihn von der guten Richtung ablenkte und ihm schliesslich den Rückstand von fast zwei Minuten auf den drittplatzierten Schaerer aufhalste. Diesen Rückstand konnte Bührer zwar auf der Strecke von 10,7 km, 585 m Steigung und 23 Posten bis ins Ziel auf 38 Sekunden reduzieren und es reichte noch für Rang 4, aber die Enttäuschung über die knapp verpasste WM-Medaille war gross.

zvg
Inoffizielle Bronzemedaille in der Staffel
Mit vier Top-10-Platzierungen in der Langdistanz gehörten die Schweizer Junioren klar zu den Favoriten im Staffellauf vom Samstag. Bührer startete zusammen mit Dominik Müller und Pascal Schaerer im Team Schweiz 1. Müller kam nach der ersten Strecke zusammen mit Joschi Schmid in der Spitzengruppe von zehn Läufern ins Ziel und übergab an Bührer mit nur vier Sekunden Rückstand. Bührer übernahm von Anfang an die Spitze und konnte mit dem Norweger Skjerve und dem Tschechen Donda einen Vorsprung von 40 Sekunden auf das viert- und fünftplatzierte Team Finnland 1 und Schweiz 2 herausholen. Auf der Schlussstrecke profitierte aber Benjamin Wey von Schweiz 2 von kürzeren Gabelungen und lag plötzlich zusammen mit dem Tschechen Jakub Chaloupsky vor seinem Clubkollegen Schaerer von Schweiz 1 in Führung. Wey lief ein sehr starkes Rennen, konnte aber am Schluss mit dem tschechischen Sieger der Langdistanz nicht ganz mithalten und holte für Schweiz 2 die Silbermedaille. Mit einem Rückstand von 40 Sekunden lief Schaerer für Schweiz 1 als ausgezeichneter Dritter ein, doch in der Staffel gilt die Spezialregel, dass eine Nation nicht mehr als eine Auszeichnung gewinnen kann, und somit ging die offizielle Bronzemedaille an Finnland 1.
Die starke Schweizer Delegation gewann schliesslich die Nationenwertung an den diesjährigen Weltmeisterschaften. Für Bührer gab es an seiner ersten WM-Teilnahme mit zwei vierten Rängen und einer nicht gezählten Bronzemedaille zwar auch eine gewisse Enttäuschung über den nicht erreichten Traum von einer Medaille, aber seine Resultate zeigen, dass er in den kommenden drei Jahren, an denen er noch an den Junioren-WM teilnehmen kann, zu den Topfavoriten zählt.
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