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Max Aebischer wird 90-jährig

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Max Aebischer wird 90-jährig

Kanton und Stadt Freiburg profitierten von seinem Pionierdrang

Ende 1976 hat er eine lange und bewegte politische Laufbahn beendet. Doch Untätigkeit bleibt für ihn weiterhin ein Fremdwort. Dies ist wohl der Hauptgrund, dass der frühere Stadtammann, Staatsrat und Nationalrat Max Aebischer am 2. Januar 2004 bei bester körperlicher und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag feiern kann.

Von WALTER BUCHS

Wenn Max Aebischer heute in seiner Wohnung im Perollesquartier in Freiburg, der er seit Jahrzehnten treu geblieben ist, über die Beweggründe seines beruflichen und politischen Engagements spricht, dann spürt man einen ungebrochenen Einsatz. Dieses Feuer hat bereits sein Vater Stephan in ihm entfacht, bei dem er von 1920 bis 1926 in Jaun die Primarschule besuchte. Staatsbürgerlicher Unterricht war für Stephan Aebischer von grosser Bedeutung.

Christlich-soziale Bewegung gegründet

Der promovierte Jurist Max Aebischer – mit ausgeprägtem Interesse für Philosophie und Ökonomie – wollte eigentlich die Laufbahn eines Advokaten und Juristen einschlagen, als er 1942 das Angebot erhielt, Mitarbeiter im kantonalen Sekretariat für Korporationen (Berufsstände) zu werden. «Ich war kein Anhänger des Korporativismus. Ich fand die Idee überholt und eine Utopie. Sympathisch war mir allerdings, dass die Bewegung auf Zusammenarbeit zwischen Patrons und Arbeitern setzte», hält er im Gespräch mit den FN fest.

Dann fährt er fort: «Ich nahm das Angebot an, denn ich wollte etwas für die Freiburger Arbeiterschaft tun und sie für christliche Gewerkschaften gewinnen.» In den folgenden Jahren ist das Sekretariat der Korporationen in ein Sekretariat der christlich-sozialen Organisationen unter der Leitung von Max Aebischer umgewandelt worden. Auf diese Weise entstand die christlich-soziale Bewegung im Kanton. Der Jubilar war von 1945-1966 deren Generalsekretär. Nicht ohne Stolz weist er auf die Gründung vieler christlicher Gewerkschaften im Kanton und auf zahlreiche soziale Errungenschaften hin (Allgemeinverbindlichkeit von Gesamtarbeitsverträgen, Einführung der Familienzulagen, Sozialer Wohnungsbau).

Einsatz für die und in der Partei

Stets mit Überzeugung hat Max Aebischer innerhalb der katholisch-konservativen, später konservativ-christlichsozialen Partei (heute CVP) gewirkt. Er war und ist überzeugt, dass er als Christlichsozialer innerhalb der Partei mehr erreichen konnte als ausserhalb. Deshalb lautete seine Devise: «Die Partei nicht verlassen, sondern innerhalb der Partei und mit ihrer Hilfe die sozialen Aufgaben erfüllen.» Aufgrund der Erfolge, die er verbuchen konnte, findet er es heute noch falsch, dass die Christlichsozialen eine eigene Partei gegründet haben.

Max Aebischer nimmt weiterhin an allen Parteiveranstaltungen auf lokaler, kantonaler und schweizerischer Ebene teil, zu denen er eingeladen wird; dies aus Interesse und zur «moralischen Unterstützung jener, die in der Partei die undankbare Arbeit erledigen.» Mit Besorgnis nimmt er zur Kenntnis, dass die Partei weiterhin an Bedeutung verliert. Er sieht zum Teil exogene, aber auch innere Gründe. Er ist überzeugt, dass die Partei sich wieder mehr auf die christlichen Grundwerte zurückbesinnen sollte.

Als Staatsrat setzte er sich für die Beseitigung gewisser Ungleichheiten zu Lasten Deutschfreiburgs ein, zuerst im Departement, dann namentlich auch in den Mittelschulen. Die «einzige grosse Enttäuschung als Staatsrat» erlebte er am 26. Mai 1974, als das Volk einen Kredit für die Erweiterung der Uni Miséricorde ablehnte. Dank seiner Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit konnte das Werk trotzdem ausschliesslich mit privaten und Bundesmitteln verwirklicht werden. Die Uni dankte es ihm mit der Ernennung zum Ehrensenator.

Geistig und körperlich aktiv bleiben

Nach der aufreibenden Aktivzeit ist Max Aebischer glücklich, dass er seither viel Zeit für die Kinder und Grosskinder hat. Es sind insbesondere Letztere, die ihn auf Trab halten, sei es beim Spielen, sei es auf Spaziergängen. Lesen gehört ebenfalls zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Das letzte Buch: eine Biografie von Luther. «Darin wird die ganze Tragik der Reformation offen dargestellt», bemerkt er.

Schliesslich war er in den vergangenen 25 Jahren sehr aktiv am Schreiben. Die Tagebücher, umfassend die Jahre 1935-1999, sind in zwei dicken Bänden zusammengefasst. Die Tätigkeit des Vaters als Schulmeister in Rechthalten und Jaun füllt ebenfalls zwei Bände. Schliesslich sind die ungezählten Gedichte, die aus seiner Feder stammen, in drei Bänden zusammengefasst. Der Inhalt des vierten ist bereit. Das letzte Gedichte betrifft den bevorstehenden Geburtstag am 2. Januar 2004 und trägt den Titel: «Auch nach 90 sollst du Freud’ am Leben haben.» Der Autor meint, es sei sein letztes. Wie schade!

Die politische
Karriere

Von 1950-1966 war Max Aebischer im Gemeinderat der Stadt Freiburg und ab 1960 deren Syndic, als erster Deutschfreiburger und Nichtburger. Von 1951-1971 war er Mitglied des Nationalrates, den er 1969 präsidierte. Bemerkenswert ist dabei seine Rede, die er als 1. Vize-Präsident im Herbst 68 zur Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Russen gehalten hat. Nach zwanzig Jahren Tätigkeit im Kantonsparlament wurde er 1966 in den Staatsrat gewählt, dem er bis Ende 1976 angehörte, und er stand auch dem Erziehungsdepartement vor. Er war in diesem Amt der erste Christlichsoziale. wb

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