Morgen Samstag findet in rund 50 Spitälern in der ganzen Schweiz zum Abschluss des 100-Jahr-Jubiläums der Schweizerischen Gesellschaft für Chirurgie (SGC) der «Tag der Chirurgie» statt. Spitäler geben mit unterschiedlichen Aktionen Einblick in die Chirurgie, so auch in Freiburg (Kasten). Sein Berufsstand brauche Öffentlichkeit, betont der Präsident der Gesellschaft, der Freiburger Ralph Alexander Schmid. Der in Lugnorre wohnhafte und in Bern arbeitende Mediziner spricht angesichts der rasanten technologischen und medizinischen Entwicklung vom «Jahrhundert der Chirurgie».

 Die Schweizer Chirurgen laden die Bevölkerung in ihre Operationssäle ein. Warum?

 Das Interesse in der Bevölkerung an unserer Arbeit ist gross. Wir hatten einmal bei uns im Inselspital einen Tag der offenen Tür veranstaltet, ohne zu wissen, ob das jemanden interessiert. 10 000 Personen sind gekommen. Denken Sie auch an die erfolgreichen Ärzteserien und an das Interesse der Medien. Vor allem unsere Hightech-Geräte sind äusserst attraktiv für die Besucher. Es ist es wert, der Öffentlichkeit die Entwicklungen in der Chirurgie der letzten 100 Jahre zu zeigen.

 Das Interesse an Ihrem Beruf ist da. An Ihrem Image müssten Sie also eigentlich nicht mehr feilen …

Das würde ich nicht sagen. Wenn Chirurgen zum Beispiel in den Medien vorkommen, dann oft vor einem negativen Hintergrund–wenn es um Fehler geht, um den Verdienst oder um hohe Gesundheitskosten. Wir haben also schon einiges näherzubringen. Wir haben auch ein Informationsbedürfnis nach innen. Wir tauschen uns im Rahmen der Organisation dieses Anlasses auch innerhalb der Gesellschaft rege aus und können zum Beispiel zentrale politische Fragen erörtern.

Was werden Sie selbst dieses Wochenende machen?

Wir am Inselspital hängen unseren Operationsroboter Da Vinci an einen Simulator an. Das funktioniert dann wie ein Videogame. Da können die Besucher einmal ausprobieren, wie so eine Hightech-Operation abläuft und wie viel Fingerfertigkeit es braucht. Das macht Spass. fca