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Mehr als nur ein paar Bäume fällen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carolin Foehr

FreiburgAuf einen Spaziergänger wirkt die Lichtung trostlos, trotz der warmen Sonnenstrahlen und dem Vogelgezwitscher. Am Ufer unter der Perolles-Brücke haben Bagger am Wochenende meterhohe Fichten gefällt, zersägt und aufeinandergestapelt. Sie warten auf ihren Abtransport. Einsam, so scheint es, ragen die Baumstümpfe aus dem sandigen Boden.

Sträucher statt Tannen

«Es ist wichtig, den Leuten zu erklären, warum wir die Bäume fällen», sagt Förster Bertrand Zamofing. Er könne verstehen, dass sich Einheimische über die plötzliche Veränderung ärgern. Doch die Fichte nimmt anderen Bäumen Sonnenlicht und Lebensraum – darunter leidet die Biodiversität des ganzen Naturschutzgebiets.

Oberhalb der Lichtung zeigt ein anderes Waldstück, was Zamofing meint. Hier wurden die Tannen bereits vor sieben Jahren gefällt. Stattdessen haben sich junge Buchen-, Weiden- und Ahornsträucher ausgebreitet. «Die einheimische Natur erobert ein Waldstück nach dem anderen zurück», freut sich Frédéric Schneider.

An einem Strick ziehen

Seit zehn Jahren ist der Forstingenieur verantwortlich für den Pflege- und Nutzungsplan, der den Perollessee und seine Umgebung umfasst – insgesamt 258 Hektar Land, auf vier Gemeinden verteilt, 570 Pflanzen- und knapp 100 Vogelarten. Schneider zieht eine positive Bilanz der ersten Etappe: «Einen Grossteil der geplanten Massnahmen haben wir umgesetzt.» Alte Bäume seien geschlagen, einheimische Pflanzen erneuert und die Schilfgürtel am Saaneufer vom Gestrüpp befreit worden.

Auf ein Projekt ist die Kommission, die den Nutzungsplan umsetzt, besonders stolz: Die beiden Wasserwege, die seit 2007 entlang dreier Flüsse und zweier Seen führen. «Damit sprechen wir die Bevölkerung direkt an», so Schneider über die Spazierwege. Die Info-Tafeln hätten auch einen pädagogischen Zweck: «Die Natur wird schützenswerter, je besser man sie kennenlernt.»

In anderen Bereichen fällt die Bilanz weniger gut aus. «Es hat gedauert, bis alle Beteiligten an einem Strick gezogen haben», so Schneider. Ab und zu sei es zu Missverständnissen, zum Beispiel zwischen der Stadtgärtnerei und Ornithologen, gekommen: Als die Bäume am Ritterweg gefällt wurden, verloren viele Vögel wie der Laubsänger oder der Specht ihren Brutplatz.

«Wir müssen uns besser austauschen, vor allem, was das Kartenmaterial angeht», sagt der Forstingenieur heute. Das Wissen über die Pflanzen- und Tierwelt sei zwar vorhanden, aber noch nicht in alle Bereiche vorgedrungen.

Feuchtbiotop und Wege

In den kommenden zehn Jahren wollen die Spezialisten die angefangene Arbeit fortsetzen. Unter anderem sind ein Feuchtbiotop und ein Amphibien-Laichplatz geplant. «Wir hoffen auch, andere einheimische Baumarten wie Eiche, Nussbaum, Atlasbaum oder Sperberbaum anzusiedeln», so Zamofing. So könne man am besten gegen exotische Pflanzen vorgehen. Auch die Wasserwege sollen erneuert werden. Die zweite Etappe sieht Kosten von 740000 Franken vor.

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