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Mehr Aufmerksamkeit kann Suizide verhindern

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Autor: Pascal Jäggi

Freiburg Der Verein Suizidprävention Freiburg besteht seit 2003 und vereint Fachleute aller Art: Psychiater, Psychologen, Philosophen oder Soziologen. Zusammen versuchen diese, Lösungsansätze für die Reduzierung der Selbstmordrate zu finden, die im Kanton Freiburg relativ hoch liegt. Bei der Veranstaltung wurden einerseits die Situation im Kanton betrachtet und andererseits allgemeine Themen aufgenommen. Zwei Gastreferate wurden dabei von Professorin Stella Reiter-Theil (Uni Basel), die sich mit ethischen Fragen auseinandersetzte, und Dr. Vladeta Ajdacic-Stoll (Uni Zürich), der den soziologischen Standpunkt in der Frage darlegte, gehalten.

Politik soll eingreifen

Ajdacic plädierte angesichts der Zahlen vehement für eine Verringerung der Verfügbarkeit von Hilfsmitteln. Konkret hiesse das: strenge Kontrolle der Schusswaffenabgabe (häufigste Suizidart bei Männern) und ebenso streng eingeschränkte Medikamentenabgabe (häufigste Art bei Frauen). Damit möchte der Soziologe dem Argument widersprechen, dass sich ein Mensch mit Suizidgedanken sowieso umbringen wird, unabhängig der vorhandenen Mittel (Beispiel: Die Schusswaffe ist zwar im gemeinsamen Haushalt vorhanden, dennoch sind es fast ausschliesslich Männer, die sich damit das Leben nehmen).

Reiter-Theil wiederum setzte sich mit dem Paradoxon der Sterbehilfe auseinander, die in der Schweiz zumindest toleriert wird, obwohl doch gesellschaftlich der Suizid abgelehnt wird. Ein heikles Thema, vor allem für die vielen Anwesenden aus dem medizinischen Bereich. Reiter-Theil plädierte für eine Enttabuisierung und für eine äusserst sorgfältige Prüfung in den Einzelfällen (eigener Wunsch, Alter der Person, Alternativen).

In der anschliessenden Podiumsdiskussion stellte Gesprächsleiter Christoph Nussbaumer denn auch die Frage, ob Nichthandeln (im Falle der Politiker, die keine entsprechenden Gesetze ausarbeiten) verfolgt werden sollte. In diesem Punkt waren sich alle Teilnehmer einig. Stellvertretend Reiter-Theil: «Die Hände in Unschuld zu waschen ist manchmal genauso verheerend wie die Beihilfe zum Suizid.» Einhellig traten die Diskutierenden für ein eidgenössisches Präventionsgesetz ein. Im Kanton gebe es zwar kleinere Strukturen, aber ein nationales Gesetz würde vieles vereinfachen und auch mehr Geld für die Präventionsarbeit bringen, da die Aufmerksamkeit für das Tabuthema geweckt würde. Bis 2009 will der Verein Suizidprävention seinen Abschlussbericht liefern und die Menschen im Kanton weiter für die Problematik sensibilisieren, wie ihr Präsident Patrick Haemmerle abschliessend versicherte.

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