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Mehr Autos fahren jetzt über Marly

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Seit gut zwei Monaten rollt der Verkehr in Freiburg nicht mehr über die Zähringer-, sondern über die Poyabrücke. Dass es im Burgquartier ruhiger geworden ist, scheint offensichtlich. Doch wie sieht es an anderen Stellen in der Stadt aus?

Von der neuen Verkehrssituation gebe es bisher nur Eindrücke und noch keine offiziellen Verkehrszählungen, sagte Jean-Charles Bossens, Dienstchef der städtischen Polizei und der Mobilität auf Anfrage. Deshalb kommuniziere die Stadt noch nicht.

Mit einer offiziellen Stellungnahme noch zuwarten wollen auch die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF. Wie Sprecher Martial Messeiller aber verriet, gebe es bei den Stadtbussen insbesondere auf der Linie 1 massive Verspätungen von bis zu zwanzig Minuten. Dies insbesondere, weil sich der Verkehr auf der Agy-Ebene staue.

Längere Wartezeiten

Eine Umfrage bei Pendlern zeigt: Auch auf der anderen Seite der Linie 1, in Marly, scheint es seit der Eröffnung der Poyabrücke mehr Verkehr zu geben. Seine Frau fahre jeweils von Tentlingen über Marly ins Kantonsspital, sagt FN-Leser Marc Girard. «Besonders zwischen Marly und Freiburg hat es deutlich mehr Leute als vor der Eröffnung der Poyabrücke. Die Wartezeiten sind dementsprechend länger.»

Für Marc Girard selbst ist die Poyabrücke hingegen «ein voller Erfolg». Um von Tentlingen nach Givisiez zu gelangen, fährt er morgens um 6.45 Uhr über Bürglen, die Poyabrücke und am Stadion St. Leonhard vorbei. Abends kehrt er zwischen 17.30 und 18.30 Uhr zurück. Für seinen Arbeitsweg brauche er in der Regel eine gute Viertelstunde, bedeutend weniger als vor der Eröffnung der Poyabrücke. «Als ich noch über die Zähringerbrücke musste, staute sich der Verkehr oft in der Murtengasse.» Je nachdem, wann er starte, habe er für den Heimweg zwischen einer halben Stunde und 45 Minuten.

Schneller als davor

Ähnlich sind auch die Beobachtungen von Mario Neuhaus aus Rechthalten. Statt über St. Ursen und die Zähringerbrücke fährt er nun über Marly, um an seinen Arbeitsplatz im Perollesquartier zu gelangen. Da er um sechs Uhr morgens startet, hat er beim Hinweg keine Verkehrsprobleme. Bereits früher sei er manchmal für den Heimweg über Marly gefahren. Dort bemerkt er die grösste Veränderung. «Es hat mehr Verkehr», sagt er. Um 16.30 Uhr komme er noch gut durch, ab 17 Uhr beginne der Verkehr aber zu stocken. Besser sieht es seit der Schliessung der Zähringerbrücke für seine Tochter Anja aus, die ebenfalls in Rechthalten wohnt, aber in Granges-Paccot arbeitet. Für den Hin- und Rückweg jeweils um 7.30 respektive um 17 Uhr rechne sie mit 15 Minuten. «Das ist weniger lang als davor», sagt sie. Stau habe sie dabei fast nie. Kolonnen gebe es eher auf der Gegenfahrbahn.

«Nicht mehr Zeit»

«Natürlich haben wir nun länger, wenn wir eine Lieferung in den Schönberg bringen müssen», sagt Roland Hertig vom Blumengeschäft Hertig Fleurs im Burgquartier. Dafür gebe es nun in der Alpenstrasse und im Burgquartier deutlich weniger Verkehr. Sein Lieferant habe in der Regel zwischen 16 und 17 Uhr die Lieferungen beendet, deshalb komme er kaum in den Feierabendverkehr. Eine grosse Veränderung sei während dieser Einsatzzeiten aber nicht zu spüren. «Ich denke nicht, dass wir für die Lieferungen nun mehr oder weniger Zeit benötigen als früher.»

Burgquartier: «Weniger schlimm als erwartet»

D ie Einwohner seien sehr zufrieden, sagt Alexandre Sacerdoti, Präsident des Quartiervereins Burg, auf Anfrage. «Für sie hat sich die Lebensqualität seit der Schliessung der Zähringerbrücke stark verbessert.» Aber nicht nur die Anwohner, auch ein Grossteil der Gewerbetreibenden ist mit der neuen Verkehrssituation zufrieden. Die Geschäfte im oberen Teil des Burgquartiers, namentlich beim Ulmenplatz, im Tilleul, dem Rathausplatz und dem anschliessenden Teil der Reichengasse hätten in den ersten gut zwei Monaten seit der Eröffnung der Poyabrücke keine Umsatzeinbussen erlitten. Im Gegenteil: «Manche sagen sogar, dass es nun für die Kunden einfacher sei, einen Parkplatz zu finden», so Sacerdoti.

«Wir haben keine grossen Veränderungen gespürt. Die Schliessung der Brücke war für den Verkauf weniger schlimm, als wir erwartet hatten», sagt auch Ana Aeby. Sie führt mit ihrem Mann René den Lebensmittelladen bei der Kathedrale und geniesst die neue Ruhe. «Natürlich gibt es einige Arbeiter, die am Morgen nicht mehr ihr Weggli oder ihr Gipfeli holen», sagt sie. «Die Schliessung der Post haben wir aber viel stärker gespürt.»

Situation verschärft

Etwas weniger positiv sei die Situation im unteren Teil der Reichen- und in der Zähringergasse. «Installieren sich dort unten nicht Spezialgeschäfte, für die die Kunden auch einen weiteren Weg auf sich nehmen, haben sie Mühe, zu überleben», erklärt Sacerdoti. Dieses Phänomen sei jedoch schon länger bekannt und nicht auf die Schliessung der Zähringerbrücke zurückzuführen. «Diese Massnahme hat die schwierige Situation lediglich verschärft.»

Um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken und das ganze Quartier zu beleben, müsse zum einen die lang ersehnte Erweiterung des Grenette-Parkings realisiert werden. «Wenn die Leute zu weit gehen müssen, kommen sie nicht ins Burgquartier», so Alexandre Sacerdoti. Zum anderen hätten aber auch die Einwohner und Gewerbetreibenden eine grosse Verantwortung. «Die Stadt kann nicht alles subventionieren. Nun ist es auch an ihnen, die Initiative zu ergreifen und etwas zu organisieren, um Leben und Leute in das Quartier zu bringen.» rb

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