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Mehr Biervielfalt in Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein kühles Feierabendbier nach einem harten Arbeitstag, ein Glas mit Freunden zu einem spannenden Fussballspiel oder eine Flasche handwerklich gebrautes Bier aus der Region, nur für den Genuss: «Bier verkörpert vom Durstlöscher bis zum exklusiven Menübegleiter alles, was das Herz begehrt. Es ist ein Kulturgut mit jahrtausendealter Tradition», sagt Marcel Kreber, Direktor des Schweizerischen Brauerei-Verbandes. Kein Wunder also, dass 1996 über 8000 Freiburgerinnen und Freiburger gegen die Schliessung der Cardinal-Brauerei demonstrierten und dass die definitive Schliessung im Jahr 2011 für viele ein Schock war.

 Nachhaken statt servieren

Inzwischen wird das ganze Cardinal-Sortiment, allem voran das traditionelle Cardinal Blonde, am Sitz der Feldschlösschen Getränke AG in Rheinfelden im Kanton Aargau gebraut. Dennoch scheint das Bier in Freiburg kaum etwas von seiner Popularität eingebüsst zu haben. «Cardinal hat einen Namen und wird stets ein Freiburger Bier bleiben», betont Anne-Sophie Meyer, Geschäftsleiterin des Ancienne Gare in Freiburg. Seit der Schliessung sei der Verkauf des hellen Cardinal-Biers nicht gesunken, sondern sogar gestiegen.

Auch Christophe Levallois, Geschäftsführer des Le Centre in Freiburg, bestätigt, dass der Verkauf von Cardinal in den letzten Jahren zugenommen hat. Bestelle jemand «ein Bier», hake man seit der Schliessung allerdings nach, statt dem Kunden ein Cardinal zu servieren. Im Café le Populaire bleibt der Absatz von Cardinal ebenfalls hoch. Für den Geschäftsführer Gael Christen ist dies jedoch mehr eine Frage der attraktiven Preise des Cardinal-Biers: «Zu unseren Gästen zählen viele junge Schüler und Studenten, die ungern mehr als nötig für ein Bier ausgeben.» Auch für die Gastwirte sei die Entscheidung schliesslich vom Geld abhängig, so Muriel Hauser, Vorstandspräsidentin von Gastro Freiburg und Geschäftsleiterin des Café du Gothard und der Brasserie Le Beausite: «Heute ändert ein Restaurantbesitzer bei wettbewerbsfähigeren Preisen viel eher die Biermarke.»

In einem sind sich die Gastwirte einig: Der Bierkonsum hat sich in den letzten Jahren verändert. «Die Menschen wollen immer mehr Abwechslung, sie wollen Produkte entdecken und setzten mehr Wert auf lokale Erzeugnisse», beschreibt Muriel Hauser den Trend. Deshalb verkaufen die Gastwirte vermehrt handwerklich gebraute, lokale Biere. «Früher bestellten die meisten einfach ein Bier. Heute fragen sie nach, was im Angebot ist», so François Galley, Geschäftsführer der Brauerei Croix-Blanche in Posieux.

Lokale Biere sind in Mode

Seit Cardinal nicht mehr in Freiburg ist, blüht die Bierlandschaft Freiburgs auf. Mikrobrauereien bieten Bier in allen Varianten an. Ob helles oder dunkles, ober- oder untergäriges, fruchtiges oder herbes: Für jeden Geschmack gibt es inzwischen das passende Bier. Ob diese Vielfalt eine Modeerscheinung ist, oder ob doch die Schliessung der Cardinal-Brauerei in Freiburg einen grundlegenden Einfluss hatte – darin sind sich die Braumeister uneinig. Jann Poffet, Chef der Brasserie du Chauve, erklärt: «Dass die Cardinal-Produktion verlagert wurde, hat uns sicher gewisse neue Horizonte geöffnet. Die Produkte sind aber nicht vergleichbar. Cardinal produziert massentaugliche Durstlöscher, bei uns stehen die Qualität und die Diversität im Vordergrund.» Uwe Siegrist, Geschäftsleiter der Freiburger Biermanufaktur, ist überzeugt: «Die Schliessung von Cardinal hatte einen Einfluss auf die gesamte Westschweiz. Die Kleinbrauereien sind massiv gewachsen.» So habe die Freiburger Biermanufaktur ihren Jahresumsatz seit 2012 verfünffacht. Dennoch hält Siegrist die Schliessung nicht für den einzigen Grund, weshalb kleine Brauereien sich so schnell entwickeln. Schliesslich sei Bier eine Herzensangelegenheit: «In Kleinbrauereien kennt man die Leute, die das Bier brauen, und die Geschichten dahinter.» Die Freiburger Biermanufaktur pflege intensive Kontakte zu den Kunden. Siegrist ist überzeugt: «In den Herzen haben wir Cardinal als das typische Freiburger Bier bei manchen sicher abgelöst.»

 Fünf Jahre ist es her, seit dieCardinal-Brauereiin Freiburg geschlossen wurde. Die FN nehmen dies zum Anlass für eine dreiteilige Serie.

Geschichte

Vom Kartell zur Vielfalt

Cardinal: Freiburg ist noch wichtig

Freiburg ist nach wie vor eine sehr wichtige Region, und wir legen grossen Wert auf einen engen Kontakt zu unseren Kunden und Konsumenten», schreibt Gabriela Gerber, Mediensprecherin der Feldschlösschen AG, auf Anfrage. In Givisiez bestehe weiterhin einer der wichtigsten Logistikstandorte mit über 50 Mitarbeitenden. Ausserdem sponsere Cardinal zum Beispiel den HC Freiburg-Gottéron, den Basketballclub Freiburg Olympic sowie lokale Projekte wie Original Dzodzet. Auch vom Geschmack her habe sich bei Cardinal seit der Verlagerung der Produktion nichts geändert: «Wir stellen die Biere nach wie vor nach der Originalrezeptur her», so Gerber. mes

Mikrobrauereien wie Fri-Mousse in der Freiburger Unterstadt produzieren wenig, sorgen aber für ein vielfältiges Angebot.  Bild ae/a

Zahlen und Fakten

Die Schweizer und ihr Bier

Der Bierkonsum der Schweizerinnen und Schweizer liegt seit 1970 bei rund 4,5 Millionen Hektoliter pro Jahr, trotz eines Bevölkerungswachstums von zwei Millionen. Im Jahr 2015 tranken die Schweizer im Durchschnitt 56 Liter Bier pro Person. Das ist im europäischen Vergleich eine relativ tiefe Zahl: Deutsche und Österreicher konsumierten mehr als doppelt so viel Bier. Trotz des konstanten Bierkonsums hat sich die Anzahl Brauereien seit 1970 mehr als verzehnfacht: Waren es damals noch 60 registrierte Brauereien, so sind es heute über 620. Allerdings sind 43 Brauereien mit professionellen Strukturen verantwortlich für 99,2 Prozent des Schweizer Biers.mes

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