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«Mehr Frauen in der Feuerwehr wären toll»

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Mit der Löschdecke gilt es, das Feuer zu ersticken. Bilder Aldo Ellena

Damit Schulkinder bei Rauchentwicklung aus dem Schulhaus rennen können, muss die Feuerwehr das Treppenhaus für kurze Zeit rauchfrei halten. Wie man dies bewerkstelligt, lernen über 100 künftige Einsatzkräfte aus dem See- und aus dem Sensebezirk im Verlauf dieser Woche in Gurmels. Der zweitägige kantonale Grundkurs ist für jedes neue Feuerwehrmitglied obligatorisch. «Er ist ein Muss», sagt Kurskommandant Dietmar Waeber in Gurmels.

Der Kurs sei das Sprungbrett in den Alltag eines Angehörigen der Feuerwehr. In erster Linie gehe es darum, Grundwissen zu erhalten. So lernen die Kursteilnehmer in Gurmels etwa den Umgang mit der Motorspritze, mit dem Tanklöschfahrzeug und der Leiter. Sie können alle Geräte in die Hand nehmen und der Instruktor ermutigt sie, selber auszuprobieren. Um den Rauch aus dem Treppenhaus zu bringen, lernen die Kursteilnehmer die sogenannten Lüfter kennen. Ein Feuerwehrmann dringt in ein mit Rauch gefülltes Zimmer, öffnet das Fenster, stellt den Lüfter gezielt auf den Boden und setzt ihn in Gang. Der Lüfter bläst den Rauch aus dem Fenster und so dringt dieser nicht in das nebenanliegende Treppenhaus.

 Zuerst überlegen

 «Neu ist, dass wir bei den Kursen viel mehr Wert auf die Selbstständigkeit legen», erklärt Waeber. Früher habe der Gruppenchef die Kommandos auswendig lernen müssen. Das sei heute nicht mehr der Fall, die Ausbildung sei praxisorientiert. «Die Instruktoren wenden das neue eidgenössische Basiswissen an und nicht wie bisher das Grundschulreglement», sagt Waeber. Die Aufträge erfolgen zudem nicht mehr nach Dienstgrad, sondern richten sich nach Funktion und Ausbildung.

Fleissig sind die neuen Mitglieder der Feuerwehr in Gurmels am Löschen. Einen Abfallkübel mit brennendem Inhalt löscht ein junger Mann mit einer Löschdecke. Brennende Gegenstände in einer Mulde hingegen löschen die Feuerwehrleute mit Schaum. «Es geht auch darum, das dem Einsatz angepasste Mittel zu benutzen», erklärt Waeber. «Die Angehörigen der Feuerwehr dürfen nicht unüberlegt losrennen. Sie müssen immer zuerst überlegen, welches Einsatzgerät das Richtige ist.» Es mache keinen Sinn, bei einem Abfallkübel mit einem Feuerlöscher daher zu kommen. «In einem solchen Fall ist die Löschdecke das richtige Mittel, sowohl aus finanzieller Sicht als auch aus der Sicht der Umwelt.» Die Umwelt möglichst wenig mit verschmutztem Wasser und giftigem Schaum zu belasten, sei ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit in der Feuerwehr. «Wir müssen die Umwelt schützen, denn wir haben nur eine», sagt Waeber. Auch verfehlt sei, einen Anhänger mit Stroh mit 5000 Liter Wasser löschen zu wollen. «Hier ist ein kontrolliertes Ausbrennen die sinnvollere Variante.» An erster Stelle stehe jedoch immer die eigene Sicherheit, betont Waeber.

In der Feuerwehr per Du

Alle Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer nehmen sämtliche Hilfsmittel und Geräte in die Hände. Nach dem Grundkurs besitzen sie ein Basiswissen, welches während vieler Übungen und diverser Einsätze innerhalb der Gemeinde vertieft und gefestigt wird. «Nach einem Jahr können sie dann die Ausbildung zum Atemschutzträger machen», erklärt Waeber, so dass sie in ein Haus eindringen können, in dem Atemschutzgeräte notwendig sind.

In der Feuerwehr sind alle per Du. «In der ganzen Schweiz», sagt Waeber und lacht. In der Feuerwehr Region Gurmels engagieren sich laut Oberleutnant Marcel Keist zurzeit 66 Frauen und Männer. Das sei eine gute Zahl. Aber auch in Gurmels nehme sie ab. «Insbesondere die Verfügbarkeit ist ein Problem», sagt Waeber. Die beiden Angehörigen der Feuerwehr wünschen sich, dass vermehrt auch Frauen dabei sind. «Ich finde es sehr schade, wenn Frauen sagen, dass das nichts für sie sei», sagt Waeber. Dabei sei die Arbeit schon lange kein Männerjob mehr. Keist ist derselben Meinung: «Mehr Frauen in der Feuerwehr wären toll.»

Kurs: Gebäudeversicherung und Gemeinden tragen die Kosten

Z um ersten Mal dauern die Kurse für neue Feuerwehrmitglieder zwei Tage. Zwölf Klassen mit sechs bis acht Personen besuchen zwei Theoriestunden und 13 praktische Lektionen. Zuständig für die Ausbildung und Durchführung des kantonalen Grundkurses für neue Feuerwehrleute in Gurmels ist die Kantonale Gebäudeversicherung (KGV), welche die Kurskosten und die Hälfte der Teilnehmersolde übernimmt. Die andere Hälfte der Teilnehmersolde bezahlt die Gemeinden.

Der Kursstab der KGV sowie Angehörige der Feuerwehr der Region Gurmels unterstützen den Kurskommandanten diese Woche. «Wir sind auch sehr froh um Arbeitgeber, die die Tätigkeit ihrer Mitarbeitenden in der Feuerwehr unterstützen und ihnen dafür frei geben», sagte Guy Wicky, Feuerwehrinspektor bei der Kantonalen Gebäudeversicherung KGV, in Gurmels. emu

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